2012
smart stellt die Autowelt mal wieder auf den Kopf und die Vorstellungen, wie ein urbaner Pick-up aussehen sollte, vom Kopf auf die Füße. Der for-us signalisiert mit einem Augenzwinkern: das ist das richtige Auto für junge und junggebliebene Menschen, die aktiv sein wollen und dabei auf wenig Emissionen und wenig Verkehrsfläche Wert legen. Mit dem smart for-us ist das praktische Ladekonzept eines Pick-up erstmals in die Gegenwart des urbanen Verkehrs im 21. Jahrhundert übersetzt worden.
Mit seinen Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe: 3.547/1.506/1.701 mm) könnte er sich fast auf der Ladefläche eines typischen Pick-up verstecken, und auch unter der Karosserie ist er Avantgarde. Und dank des aktuellen electric drive mit 55-kW-Permanentmagnetmotor lässt sich der smart for-us emissionsfrei, agil und spritzig fahren.
„Wir bei smart lieben Pick-ups – wenn sie außen klein, innen groß, sehr sicher und maximal bequem sind“, sagt smart-Chefin Dr. Annette Winkler. „Mit dem for-us muss man jetzt nicht mal mehr zur Tankstelle!“
Wie car2go, die weltweit erfolgreiche Carsharing-Initiative von smart für mehr Flexibilität im Stadtverkehr, ist der smart for-us ein Mobilitätskonzept. Analog dem weltweit erfolgreichen smart fortwo bietet er bequemen Platz für Zwei, schafft dahinter aber den Raum für zwei smart ebikes, die während der Fahrt auf der, im wahrsten Sinne des Wortes, „Ladefläche“, ihre Batterien laden können. Ob beim Ausflug in die Innenstadt oder in den nahegelegenen Naturpark – zwei Personen und zwei Elektrofahrräder sind damit sicher und emissionsfrei unterwegs. Die ebikes auf der Ladefläche werden in doppeltem Sinne zu Range-Extendern. Durch die Docking Station auf der Ladefläche des smart for-us sind ihre Batterien immer geladen, und die Fahrer des smart for-us kommen damit auch an Ziele, die mit dem Auto nicht erreichbar sind – seien es verkehrsberuhigte Zonen in der Stadt oder einsame Wege im Park.
… Hinzu kommen innen und außen eine Reihe charmanter Details, die zeigen, dass sich die smart Designer mit markentypischer Lebensfreude ihrem Werk gewidmet haben.
Gegenüber dem Serien-fortwo setzt der smart for-us einen kräftigen Akzent und spielt bei seinem Auftritt mit dem martialischen Image klassischer Mega-Pritschenwagen. Dabei blickt er dennoch freundlich, aber bestimmt dem Betrachter entgegen. Seine Karosserieflächen sind überwölbt und sinnlich ausgeformt. Im Grill trägt er stolz sein großes Markenemblem, die Front ist betont dreidimensional gestaltet, ein Unterfahrschutz schließt die Front nach unten ab.
Im Vergleich zu den Serien-smarts ist der for-us um 50 Millimeter höher gelegt und demonstriert so, dass er beispielsweise auf der Fahrt ins Mountainbike-Revier auch Wege abseits befestigter Straßen nicht scheuen muss. In einer späteren Entwicklungsstufe könnte man den Elektroantrieb durch zwei vordere Radnabenmotoren in Richtung 4×4 erweitern.
Auch der verlängerte Radstand (2.480 mm / plus 613 mm) und die auf jeder Seite um 50 mm verbreiterte Spur betonen den robusten Auftritt der Studie. Gleichzeitig sorgen die extrem kurzen Überhänge vorne und hinten für äußerste Kompaktheit und provozieren die herkömmliche Pick-up-Fraktion. Selbst als Pritschenwagen ist small beautiful.
Der smart for-us rollt auf Michelin Geländereifen der Dimension 235/55 R 18. Ein schönes Detail sind die Flügelmuttern der Zentralverschlüsse der Dreispeichen-Räder: Sie lassen sich ausklappen und dienen dann als Hebel zum Lösen der Radmutter.
Ausgesprochen auffällig ist das Design der rhombischen Front- und Heckleuchten – ein Anklang an die Gestaltung des smart forvision, der im September auf der IAA für Aufsehen sorgte. Die äußeren Ringe beleuchten mit Hilfe einer Vielzahl von stabförmigen LED das Blink- und Tagfahrlicht. Die Leuchten scheinen pfeilförmig nach außen zu drängen – wie Tropfen auf der Cockpitscheibe beim Start eines Flugzeugs. Die hinteren Leuchten lassen sich sogar öffnen: Sie bieten Stauraum beispielsweise für das Ladekabel oder auch Getränkedosen für den sportlichen Radfahrer.
Die Ladeklappe am Heck des smart for-us ist elektrisch angetrieben. Per Fernsteuerung oder durch Berührung des integrierten Touchpads fährt zunächst der Ladeboden samt Klappe um 280 mm zurück, dann gleitet die Heckklappe parallel nach unten. Die Ladung auf der 900 mm langen Ladefläche ist dann ausgesprochen leicht zugänglich.
Auch mit seiner Lackierung in hochglänzendem Weißmetallic mit der tridion-Zelle in grauem Strukturlack schlägt der smart for-us die Brücke zum in Genf 2011 präsentierten smart forspeed und zum smart ebike. Die Wabenstruktur der Lufteinlässe wiederum nimmt ein Thema des smart forvision auf, der im September auf der IAA für Aufsehen sorgte. Die feinen Farbakzente in einem warmen Gelb schaffen eine zusätzliche optische Verbindung zum Innenraum.
Glatt gespannte Oberflächen in Perlmuttweiß kombiniert mit präzise ausgeführten technischen Funktionselementen in gebürstetem Aluminium – Kontraste bestimmen den Innenraum. Das weiß metallisierte Leder schafft Bezug zur Instrumententafel, die wiederum in Relation zur Karosserie steht. Bei den Kopfstützen, deren Metallicleder einen Bezug zum mattglänzenden Strukturlack der tridion-Sicherheitszelle herstellt, wurde dem cleanen Anspruch folgend weitgehend auf Nähte verzichtet. Gelb setzt farbliche Akzente im Interieur und findet unter anderem Verwendung bei den Gurten und den Sitzbezügen. Leder in den Türverkleidungen bildet einen weiteren, wertvollen Kontrast.
Wie auch schon im smart forvision wird das gesamte Cockpit selbst als Durchströmungskörper für die Innenraumbelüftung genutzt. Die Bedien- und Anzeigeelemente sind zum Fahrer hin inszeniert. Ebenso wie das Cockpit-Modul die Instrumententafel teilt, ist das Zwei-Speichen-Lenkrad oben offen. An die Stelle des konventionellen Innenspiegels tritt beim smart for-us ein Smartphone, das in einer Halterung oben auf dem Instrumententräger untergebracht ist. Mit Hilfe der integrierten Videokamera kann der Fahrer das Geschehen hinter dem eigenen Fahrzeug beobachten.
Lässig und unkompliziert sowie hoch funktional und leicht individualisierbar – die beiden Sitze des Konzeptautos sind typisch smart. Die durchbrochenen Sitzschalen sind mit einem weichen Stoffüberwurf bezogen und bieten dadurch ein hängemattenähnliches Sitzgefühl. Praktisch: Wird der Sitzbezug auf der Beifahrerseite abgenommen, können durch den Durchbruch lange Gegenstände in den smart for-us geladen werden.
Die Studie besitzt gelbe Bezüge, deren tiefgeprägtes silbernes Hexagonmuster einen Verlauf andeutet und damit die Dynamik des Fahrzeugs unterstreicht. Da die Bezüge im Handumdrehen abgenommen werden können, ist hier jedoch leicht eine Individualisierung mit anderen Überwürfen vorstellbar. Denkbar wäre sogar die Verwendung der Sitze als avantgardistische Sitzgelegenheit in den heimischen vier Wänden oder bei spontanen Outdoor-Events.
Im Laderaum befinden sich zwei Schlitze für die Vorderräder der smart ebikes. Eine spezielle Dockingstation in der Mitte erlaubt es, die ebikes während des Transports im smart for-us aufzuladen. Und in den Ablagen rechts und links des Laderaums kann beispielsweise Fahrradwerkzeug untergebracht werden.
Der Elektroantrieb des smart for-us basiert auf dem innovativen Antriebskonzept des smart fortwo electric drive, der ab dem Frühjahr 2012 startet. Dank des 55-kW-Permanentmagnetmotors lässt sich der smart for-us agil und spritzig fahren. Mit 130 Newtonmetern beschleunigt er antriebsstark und verzögerungsfrei und meistert Überholmanöver ohne Probleme. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 120 km/h. Die Lithium-Ionen Batterie besitzt eine Kapazität von 17,6 kWh. Komplett entleert, lässt sich die Batterie in den Stromsystemen der meisten Länder mit einer Ladezeit von maximal acht Stunden – quasi über Nacht – an der Haushaltssteckdose oder Ladestation wieder voll aufladen.
An Bord des smart for-us befinden sich zwei smart ebikes, mit denen sich beispielsweise in der Stadt lokal emissionsfrei fahren lässt. Die beiden ebikes, die auf dem Serien-Bike basieren, das smart im Frühjahr 2012 auf den Markt bringt, wurden farblich an den smart for-us angepasst. Einige Bauteile wie das Batteriegehäuse sind daher in der Akzentfarbe Gelb ausgeführt.
Mit unkonventionellem Design im Stil der Marke, stadtgerechter Funktionalität und einem hohen Technologieanspruch, der sich unter anderem im besonders effizienten und leistungsfähigen Antriebspaket dokumentiert, nimmt das smart ebike eine Ausnahmestellung ein. Hochwertige Komponenten garantieren dynamischen und sicheren Fahrspaß. So kommen beispielsweise vorne und hinten MT4-Scheibenbremsen von Magura zum Einsatz. Auf dem neuesten Stand der Technik ist ebenfalls das Infotainment. Eine USB-Schnittstelle ist serienmäßig dabei und ermöglicht den Anschluss vieler mobiler Endgeräte.
Der hohe Technologieanspruch von smart zeigt sich im besonders effizienten und leistungsfähigen Antriebspaket. Als so genanntes Pedelec (Pedal Electric Cycle) ist das smart ebike genau genommen ein Hybrid. Der Elektromotor, ein wartungsfreier und bürstenloser Hinterradnabenmotor von BionX, schaltet sich zu, sobald der Fahrer – wie bei einem herkömmlichen Fahrrad – in die Pedale tritt. Die Muskelkraft wird über einen langlebigen und geräuscharmen Riemenantrieb zum Hinterrad übertragen, eine integrierte Dreigang-Nabenschaltung sorgt für komfortable Gangwechsel.
Zu den Stärken des ebike zählen die agilen Fahrleistungen. Wie viel Leistung der 250 Watt starke Elektromotor zur Unterstützung seiner Muskelkraft liefert, entscheidet der Fahrer eines smart ebike dabei per Knopfdruck am Lenker. Je nach Bedarf lassen sich vier Leistungsstufen abrufen, die vierte und stärkste Stufe sorgt für maximalen Schub. Abhängig von der gewählten Leistungsstufe und dem Fahrverhalten kann die Reichweite mit einer Batterieladung über 100 Kilometer betragen.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Sonntag, den 22. April 2012 um 14:16 Uhr | 5.934 Besuche
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