2010
Fahren mit Strom
Das erste Mercedes-Elektroauto, der „Electrique“, rollt schon Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts über Österreichische Straßen. Im Wettbewerb zum Verbrennungsmotor gerät der Elektroantrieb jedoch bei Leistung und Reichweite ins Hintertreffen. Seit den 1970er Jahren forscht Mercedes-Benz intensiv an Lösungen für lokal emissionsfreies Fahren und verfügt seitdem über umfassende Erfahrungen bei elektrischen Antrieben.
1906 – Die österreichische Daimler-Motoren-Comman-ditgesellschaft stellt ihre ersten Serienfahrzeuge mit Elektroantrieb vor: mit Batterie als Mercédès Electrique und mit Hybridantrieb als Mercédès Mixte.
1972 – Von 1972 bis 1974 wurde der Elektroantrieb im [intlink id=“1977″ type=“post“]LE 306[/intlink] Transporter erprobt. Trotz ihrer Größe ermög-lichten die schweren Batterien nur 65 Kilometer Reichweite bei maximal 70 km/h.
1982 – Die 1982 zur Erprobung von Elektro-Pkws verwendeten Batterien waren etwas kleiner und leichter als die Stromspeicher des LE 306, aber ebenfalls nicht alltagstauglich. Das Akku-Paket beanspruchte den gesamten Kofferraum des T-Modells eines W123.
1992 – Von 1992 bis 1996 testeten Mercedes-Benz und andere Hersteller Pkws mit Blei- und ZEBRA-Batterien auf Rügen, u.a. das bereits 1990 vorgestellte Mercedes-Benz 190 Elektro-Versuchsfahrzeug (W201).
1994 – NECAR 1 (New Electric Car): erstes Automobil mit Brennstoffzellenantrieb. Das System nimmt den kompletten Laderaum des Transporters ein. Seite 16
1997 – NECAR 3: erstes Brennstoffzellenauto mit Methanol als flüssigem Wasserstoffspeicher. Die Umwandlung von Methanol an Bord erweist sich als technisch zu aufwändig. Daher konzentriert sich Daimler auf den Betrieb mit gasförmigem Wasserstoff.
1998 – Prototyp mit Elektroantrieb: Die Mercedes-Benz A-Klasse bezieht die Antriebsenergie aus einer ZEBRA-Hochleistungsbatterie auf Natrium-Nickelchlorid-Basis.
2003 – Das komplette Brennstoffzellensystem der A-Klasse F-CELL ist im Sandwich-Boden untergebracht. 2004 gehen die Fahrzeuge als weltweit erste Brennstoffzellen-Pkw in den Kundenbetrieb.
2005 – Vorstellung des F 600 HYGENIUS auf der Tokyo Motor Show: Seine neu entwickelten Brennstoffzellen-Stacks sind 40 Prozent kleiner und bieten 30 Prozent mehr Leistung als in der A-Klasse F-CELL.
2006 – Daimler hat weltweit eine Flotte von über 100 Brennstoffzellenfahrzeugen – von der A-Klasse bis zum Citaro-Bus – bei Kunden im Einsatz. Diese Fahrzeuge haben insgesamt mehr als 4,5 Millionen Kilometer emissionsfrei zurückgelegt.
2007 – Start des Großversuchs in London mit 100 smart fortwo electric drive der ersten Generation: Der elektrisch angetriebene Zweisitzer mit ZEBRA-Hochleistungsbatterie auf Natrium-Nickelchlorid-Basis überzeugt dabei nicht nur durch Umweltverträglichkeit und Alltagstauglichkeit, sondern begeistert auch mit großem Fahrspaß bei einfachster Bedienung.
2008 – Auftakt der ersten „e-mobility“ Initiative im September in Anwesenheit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel: Ziel des wegweisenden Gemeinschaftsprojekts für klimaschonende Elektromobilität in einer Großstadt ist die effiziente Nutzung von modernsten Elektroautos in Verbindung mit einer kundenfreundlichen Lade-Infrastruktur.
2009 – Im November startet Daimler die Produktion von zwei Elektroautos: Bei smart beginnt die Serienproduktion des smart fortwo electric drive, zunächst mit 1.000 Einheiten. Die ersten Fahrzeuge gehen am 17. Dezember beim Start von „e-mobility Berlin“ in Kundenhand. Der smart fortwo electric drive wird sukzessive an Kunden in Deutschland, Italien, England, Spanien, Frankreich und der Schweiz sowie in Kanada und den USA ausgeliefert.
(Fotos: Daimler AG)
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Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Donnerstag, den 16. September 2010 um 10:01 Uhr | 18.074 Besuche
Abgelegt unter Alternativantrieb
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