2010
Ab morgen benötigen die Kunden von Ineas und LadyCarOnline eine neue Autoversicherung, denn die bestehenden Verträge mit den Töchtern der insolventen IIC werden zum 31. August gekündigt. Laut dem GDV brauchen sich Kunden einer deutschen Autoversicherung hingegen keine Sorgen zu machen, bisher kam keiner der Versicherer in eine finanzielle Notlage.
Eine KFZ Haftpflichtversicherung ist für jeden Fahrzeughalter gesetzlich vorgeschrieben. Doch möglicherweise stehen ab morgen einige Autofahrer ohne Versicherungsschutz da, denn die Versicherungsverträge mit den Online-Versicherern Ineas und LadyCarOnline laufen heute aus. Alle Besitzer eines Mercedes-Benz, die bei einer der beiden Assekuranzen abgesichert sind, brauchen deshalb ab morgen unbedingt eine neue Autoversicherung. Anderenfalls müsste der Wagen in der Garage bleiben, denn ohne eine gültige Haftpflichtversicherung ist die Verkehrsteilnahme untersagt. Im schlimmsten Fall kann die Zulassungsstelle das entsprechende Fahrzeug sogar außer Betrieb setzen.
Schon Anfang August informierte die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) darüber, dass die Verträge mit Ineas und LadyCarOnline zum 31. August hin auslaufen. Insgesamt sind in Deutschland etwa 50.000 Versicherungsnehmer betroffen. Beide Online-Versicherer gehören zum niederländischen Versicherungsunternehmen International Insurance Corporation (IIC), welches bereits seit Anfang Juni 2010 unter Notverwaltung steht. Grund dafür war ein Urteil des Amsterdamer Landgerichtes, welches besagte, dass die IIC nicht mehr die vorgeschriebenen Solvabilitäts- und Liquiditätsanforderungen erfülle.
Die IIC ist nur in den Niederlanden ansässig und agierte über Ineas und LadyCarOnline als reiner Online-Versicherer in Deutschland. Mit diesen beiden Autoversicherungen wollte sich die IIC als Internetversicherung europaweit etablieren. Da das niederländische Versicherungsunternehmen keine Niederlassung in der Bundesrepublik besitzt, stand es auch nicht unter der Aufsicht der BaFin.
Alle Haftpflichtansprüche gegenüber den Versicherungsnehmern von Ineas und LadyCarOnline wurden bis einschließlich des heutigen Tages von der Verkehrsopferhilfe (VOH) abgedeckt. Die Betroffenen müssen jedoch mit einer Selbstbeteiligung rechnen, die sich auf bis zu 2.500 Euro belaufen kann. Ein Kaskoschutz wird von der VOH wohl nicht geboten. Trotz der finanziellen Schieflage der IIC brauchen sich die Kunden einer Autoversicherung in Deutschland keine Sorgen zu machen. Der KFZ Versicherungsmarkt ist nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stabil. Bisher sei noch nie eine deutsche Autoversicherung in derartige Turbulenzen geraten.
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Dienstag, den 31. August 2010 um 18:39 Uhr | 6.700 Besuche
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