2014
In wenigen Tagen ist es soweit: die neue Generation des smart fortwo fährt vor. Kurz zusammengefasst: der Neue wird nicht länger, nur etwas breiter und preislich bleibt alles so wie bisher.
Vor gut 20 Jahren begann in Böblingen die Geschichte des kleinen City-Flitzers. Damals lieferte der Swatch-Vater Nicolas Hayek die Grundidee für den smart. Bei der neuen Generation (C453) holte sich die Mercedes-Mannschaft Unterstützung aus Frankreich. Der neue smart wurde in Kooperation mit Renault entwickelt.
„Der smart bleibt ein smart!“, sagt Markenchefin Annette Winkler. Der Kleine bleibt seiner Grundidee treu: mit 2,69 Meter weiterhin ultrakurz, die bekannte Tridion-Sicherheitszelle ist wieder farblich abgesetzt und im Heck arbeitet erneut ein Dreizylinder-Aggregat. Optisch ändert sich aber Einiges. Das neue Gesicht soll ihm mehr Respekt verschaffen. Zur Verbesserung des Fußgängerschutzes bekam die Front einen kleinen Vorbau und an den Hüften leistet er sich sogar etwas Schwung. Am Heck findet sich die bekannte zweigeteilte Klappe und überall die Honigwaben, die es den Designern offensichtlich angetan haben: ganz groß im Grill, ganz klein als Prägung auf den Rückleuchten und ausgefräst als Abdeckung auf den Lautsprechern im Innenraum.
Die wichtigste formale Änderung ist aber die größere Spur. Weil der neue smart gut zehn Zentimeter in die Breite geht, wirkt er nun stämmiger. Außerdem kommt die neue Breite dem Komfort und der Fahrstabilität zugute. Die neuen stärkeren Dreizylinder sollen für mehr Fahrspaß sorgen. Das bisher bei smart-Fahrern bekannte Kopfnicken beim recht trägen schalten der Automatik ist bei der neuen Generation Vergangenheit. Zukünftig schaltet ein Doppelkupplungsgetriebe. Rekordverdächtig wird beim neuen smart der Wendekreis: 7,50 Meter. Im Vergleich zum aktuellen Modell ganze 1,25 Meter weniger.
Durch die neue Breite gibt es im Innenraum natürlich auch mehr Platz. Die Zeiten zwanghafter Tuchfühlung mit dem Nebenmann dürften vorbei sein. Weiterhin mit an Bord: die Farbenfreude – die hat sich der smart noch aus seiner Zeit als Swatch-Auto bewahrt hat. Vier Interieur-Welten mit bunten Türtafeln, Stoffbezügen im Cockpit und passenden Hintergrundfarben auf dem großen Touchscreen sind geplant. Dazu gibt es einen riesigen Tachoring über dem zweiten Display hinter dem Lenkrad sowie links einen Drehzahlmesser und in der Mitte zwei Luftausströmer, die wie Blumen aus dem Armaturenbrett wachsen. Kleine interessante Aufmerksamkeiten finden sich im Innenraum: die Klimaanlage zum Beispiel wird mit einem verchromten Schieber gesteuert, der wie eine Lupe über die Temperaturskala gleitet. Aus der Mittelkonsole lässt sich unter dem Schaltknüppel eine kleine Geheimschublade herausziehen.
Die neue Generation des smart fortwo bleibt nicht allein. Zum Zweitürer kommt auch ein Viertürer – der forfour. Beide Modelle wurden in Böblingen konsequent auf Zwilling getrimmt. Von vorn betrachtet werden sich die beiden Modelle kaum unterscheiden. Und auch hinten geben sie sich nicht viel. Nur in der Seitenansicht lassen sie sich natürlich sofort auseinanderhalten. Die Entwickler haben den forfour auf 3,50 Meter gestreckt und noch eine zweite Tür in die markante Sicherheitszelle gequetscht. Diese ist zwar ziemlich schmal, öffnet sich dafür aber um fast 90 Grad und erleichtert somit auch Erwachsenen den Zustieg zu einem Fond, der unvermutet geräumig sein wird. Hier finden sich dann besonders clever konzipierte Rücksitze vor: Mit einem Zug lassen sich die Sitzkissen umdrehen, auf den Boden klappen und flach legen. Wenn man dann auch noch die bewegliche Mittelkonsole zur Seite packt oder gleich ganz daheim lässt, langt der Fondraum auch für ein (kleineres) Fahrrad – auf jeden Fall aber für ein größeres Möbelpaket. Und wer keinen Bedarf an den Hightech-Klappstühlen hat, der kann die zweigeteilte Rücklehne umlegen. Dann hat der forfour auch eine ebene Ladefläche.
Der neue smart fortwo wird auch weiterhin einen stolzen Preis haben. Schon heute werden für den Winzling mindestens 10.300 Euro fällig. Geplant ist ein Einstiegspreis von knapp unter 11.000 Euro. Der forfour muss sich bei der Preisgestaltung an der Konkurrenz orientieren. Knapp 12.000 Euro sollten hier mindestens eingeplant werden. Der Kleine rollt weiterhin in Hambach vom Band, der große Bruder wird in Slowenien bei Renault produziert. Übrigens: weil es in der Kooperation mit Renault für den Elektroantrieb keine Kapazität und für das Cabriolet keine Mehrheit gab, laufen diese beiden bekannten Varianten erstmal weiter.
Weitere Informationen und Bilder zur neuen Generation des smart finden Sie hier.
Fotos: Homepage www.autobild.de
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 10. Juli 2014 um 00:05 Uhr | 9.299 Besuche
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