2016
Die Sonderschutzversion des Mercedes-Maybach erfüllt mit der ballistischen Schutzklasse VR10 die bislang noch nie erreichte, höchste Schutzstufe für Zivilfahrzeuge. Karosserie wie Scheiben müssen dabei einem Beschuss aus einem Sturmgewehr mit entsprechender Stahlhartkern-Munition standhalten. Auch in der Widerstandsfähigkeit gegen Sprengbelastung nach der Richtlinie ERV 2010 steht der Mercedes-Maybach S 600 Guard an der Spitze der Luxusklasse. Mit dem neuen Bestwert unterstreicht der Mercedes-Maybach auch beim Personenschutz seine exklusive Stellung als Flaggschiff von Mercedes-Benz. Der Basispreis für einen Mercedes-Maybach S 600 Guard beträgt 470.000 Euro (ohne MwSt.).
In der Mercedes-Maybach S-Klasse verschmilzt die Perfektion der Mercedes-Benz S-Klasse mit der Exklusivität von Maybach. Mit einer Länge von 5.453 Millimetern und einem Radstand von 3.365 Millimetern hat das Flaggschiff der Mercedes-Benz Modellpalette in beiden Dimensionen um 20 Zentimeter gegenüber der S-Klasse Limousine mit langem Radstand zugelegt. Von diesem Größenwachstum profitieren die Fondpassagiere ebenso wie von der serienmäßigen Ausstattung mit den Executive Sitzen links und rechts sowie weiteren exklusiven Details wie der innovativen Sprachverstärkung.
So komfortabel und zugleich so gut geschützt wie im neuen Mercedes-Maybach S 600 Guard waren Staatsoberhäupter und Wirtschaftsführer noch nie unterwegs. Die gepanzerte Version des Flaggschiffs aus dem Hause Mercedes-Benz erfüllt beim Schutz gegen Beschuss und Sprengangriffe die höchsten für Zivilfahrzeuge verfügbaren Schutzklassen und bietet gleichzeitig einen unübertroffenen Raum-, Federungs- und Ausstattungskomfort. Die nach hinten gerückten Fond-Sitze bieten zusätzlichen Séparée-Charakter.
Teil des Schutzkonzeptes ist es, dass die gepanzerte Version des Maybach erst bei sehr genauer Betrachtung von ihrem Serienpendant zu unterscheiden ist. Eine Reihe von besonderen technischen Ausstattungen sorgt außerdem dafür, dass die Maybach S-Klasse während und auch nach einem Angriff mobil bleibt und so die Gefahrenzone verlassen kann.
Der neue Mercedes-Maybach S 600 Guard besitzt die offizielle Zertifizierung des Beschussamtes Ulm; er erfüllt erstmals die Anforderungen der Schutzklasse VR10 nach der Richtlinie BRV 2009 Fassung 2 (Bullet Resistant Vehicles). Karosserie und Scheiben müssen dabei einem Beschuss aus einem Sturmgewehr mit entsprechender Stahlhartkern-Munition standhalten. Den Schutz vor Sprengangriffen dokumentiert die Erfüllung der Norm ERV 2010 (Explosive Resistant Vehicles, gegen Explosion widerstandsfähige Fahrzeuge), deren Prüfkriterien nicht frei zugänglich sind. Die Abnahme durch das BKA (Bundeskriminalamt) wurde ebenfalls ohne Einschränkung bestanden.
Die Panzerung des Mercedes-Maybach S 600 Guard ist auf der Basis der langjährigen Erfahrung von Mercedes-Benz im Bau von Sonderschutzfahrzeugen nach dem Prinzip des integrierten Sonderschutzes konzipiert. Die wesentlichen Vorteile sind:
- Höchste Festigkeit und Eigenstabilität durch eine in den Rohbauprozess integrierte, gezielte Verstärkung der Grundstruktur.
- Erhaltung des serienmäßigen Komforts durch ausgeklügelte Integration aller Schutzelemente.
Bereits während der Rohbauphase werden Schutzkomponenten aus Spezialstahl in Hohlräumen zwischen Rohbaustruktur und Außenhaut integriert. Spezielle Aramid- und PE-Komponenten ergänzen den Schutz des Fahrzeugs. An besonders kritischen Stellen, wie etwa Fugen und Materialübergängen, sorgen intelligente Überlappungssysteme für umfassenden, ballistischen Schutz.
Die Scheiben sind fester und wesentlicher Bestandteil der Schutzvorrichtungen, entsprechendes Augenmerk wurde auf Material und Stärke gelegt. Die Scheiben sind auf der Innenseite gegen Splitter mit Polycarbonat beschichtet und bieten mit ihrer Schichtstruktur hervorragende optische Eigenschaften.
Durch das Zusammenwirken aller Komponenten entsteht für die Passagiere ein hochwirksamer Schutzraum, der neben dem ballistischen Schutz auch einen umfassenden Schutz gegen Sprengmittel einschließt. Bei Explosion einer seitlichen Sprengladung sind die Insassen durch die Panzerung ebenso wirksam geschützt wie bei einem Angriff mit Sprengmitteln unter dem Fahrzeug: Die schon in der S?Klasse bewährte, neuartige Bodenpanzerung deckt den Fahrzeugboden unter der Fahrgastzelle vollständig ab, was noch immer einmalig in diesem Segment der zivilen Sonderschutzfahrzeuge ist.
Neben dem neuen Mercedes-Maybach S 600 umfasst das Mercedes-Benz Guard-Programm aktuell Fahrzeuge der S- und G-Klasse sowie GLE Modelle. Mit sondergeschützten Fahrzeugen in sechs Baureihen bietet Mercedes-Benz das umfangreichste Sonderschutzangebot aller Original-Hersteller. Für die Fahrzeuge der Guard-Familie gilt wie bei Serienfahrzeugen in vollem Umfang die Herstellergarantie. Außerdem stehen den Guard-Modellen weltweit alle Mercedes-Benz Servicestationen für Service-, Wartungs- oder eventuelle Reparaturarbeiten zu Verfügung.
- Mercedes-Benz G 500 Guard: Geliefert wird der G 500 Guard mit einem 5,5-Liter-V8-Motor und Höchstschutz der Widerstandsklasse VR7 (nach BRV 2009).
- Mercedes-Benz GLE Guard: Lieferbar als GLE 350 d 4MATIC und als GLE 500 4MATIC. Als Sonderschutzfahrzeug erfüllt der GLE Guard alle Anforderungen der Widerstandsklassen VR4 oder VR6 (nach BRV 2009) und ERV 2010.
- Mercedes-Benz S-Klasse Guard: Erhältlich als Achtzylinder (S 500 lang) und als Zwölfzylinder (S 600 lang). Die 2014 präsentierte Sonderschutzausführung der neuen S-Klasse wurde als erstes Fahrzeug vollumfänglich für den ballistischen Höchstschutz der Widerstandsklasse VR9 zertifiziert (nach BRV 2009, Fassung 2). Beim Schutz vor Sprengangriffen stellte die S-Klasse ihre Leistungsfähigkeit unter Erfüllung der ERV 2010 (Dach, Boden, Seite) und den Anforderungen des BKA (Bundeskriminalamts) unter Beweis.
Schon beim Typ Nürburg 460 von 1928 hatte Daimler-Benz als erstes Unternehmen damit begonnen, Limousinen bereits ab Werk mit speziellen Schutzeinbauten zu versehen, die ihre Insassen gegen die Folgen von Beschuss und Sprengstoffanschlägen wirkungsvoll schützten. Auch von den nachfolgenden Oberklasse- und Repräsentationswagen wie dem „Großen Mercedes“ Typ 770 und dem Typ 500 entwickelte Mercedes-Benz sondergeschützte Varianten. Einen gepanzerten „Großen Mercedes“ wählte der japanische Kaiser Hirohito als standesgemäßes Automobil für sich persönlich aus – dieses 1935 ausgelieferte Fahrzeug ist heute im Untertürkheimer Mercedes-Benz Museum zu besichtigen.
Viele Politiker und Staatsoberhäupter folgten dem kaiserlichen Beispiel und vertrauten auf die Sicherheit von Mercedes-Benz Sonderschutzfahrzeugen. Von 1965 an bot das Unternehmen zahlreiche sondergeschützte Modelle an. Neben dem legendären Mercedes-Benz 600 als Limousine und Pullman-Limousine zählten dazu in den 1970er und 1980er Jahren der 280 SEL 3.5 und V8-Modelle der S-Klasse, der 350 SE/SEL und 450 SE/SEL sowie 380 SE/SEL bis 560 SEL. Seit 1979 baut Mercedes-Benz auch die G-Modelle mit Schutzeinrichtungen.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Freitag, den 04. März 2016 um 00:05 Uhr | 3.811 Besuche
Abgelegt unter Maybach
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