2017
In Norwegen können sich Interessenten jetzt schon ein Elektroauto von Mercedes-Benz sichern und einen EQ C vorbestellen.
Mit einer Anzahlung von etwas mehr als umgerechnet 2.000 Euro (genau: 20.019 Norwegische Kronen) können sich potenzielle Käufer in die Warteschlange einreihen, wie auf der norwegischen Internetseite von Mercedes-Benz zu lesen ist: „Wir werden den Reservierungsbetrag auf einem gesonderten Konto platzieren, aber keine Zinsen auf den Betrag zahlen.“ Doch verloren ist die Anzahlung keineswegs, sie wird mit dem späteren Kaufpreis verrechnet. Ansonsten: „Sie können Ihre Reservierung jederzeit zurückziehen und den gesamten Buchungsbetrag zurückerhalten, sofern Sie keinen Kaufvertrag mit dem Händler abgeschlossen haben“, verspricht Mercedes-Benz Norge. Damit kein schwunghafter Handel mit reservierten Warteplätzen entsteht, darf sich jeder Interessent nur einmal registrieren lassen.
Warum Norwegen, das mit seinen Erdölexporten ein Staatsvermögen von zur Zeit rund einer Billion Euro als Polster für schlechte Zeiten angehäuft hat, als Musterland für die Elektromobilität gilt, liegt auf der Hand: Nirgendwo sonst auf der Welt wird Strom als Treibstoff für die individuelle Mobilität staatlich so stark gefördert wie in der Gegend zwischen Kristiansand und Nordkap. Beim Kauf eines Elektrofahrzeugs entfallen die 25-prozentige Mehrwertsteuer ebenso wie Zoll- oder Abgasgebühren, an vielen öffentlichen Steckdosen ist kostenloses Aufladen möglich, Parken ist oftmals genauso wie die Autobahnmaut umsonst, und für Busse reservierte Fahrspuren dürfen benutzt werden. Das hat zur Folge, dass inzwischen die Ladesäulen knapp werden, weil über ein Drittel aller neu zugelassenen Autos entweder rein elektrisch oder als Hybrid unterwegs sind.
Foto: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 11. Oktober 2017 um 00:05 Uhr | 4.376 Besuche
Abgelegt unter EQ
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11. Oktober 2017 um 14:52
Das ist ja schön und gut, das sich Norwegen als Vorbild, rein elektrischer Fahrzeuge präsentiert und fördert. Jedoch weiss der Otto-normalverbraucher nicht, wie und aus welchen Quellen der Strom gewonnen wurde, den er in sein Auto speist. Dieser kann ja aus einem Braunkraftkohlewerk stammen, welches die Umwelt wiederum belastet. Außerdem wie aufwendig ist es, eine Batterie herzustellen oder defekte zu recyclen? Wird die damit verbundene Energie auch aus regenerativen Energien verwendet? Wir leben trotz des Internets in einer zumeist untransparenten Zeit, die noch immer von Lobbyisten geführt wird und das wird auch so bleiben, wenn sich nichts verändert. Logisch, das durch die zunehmende Anzahl der Elektroautos die Luft in den Städten besser wird, aber zu welchem Preis? Das Auto selbst sollte mehr zur Energiegewinnung aus regenerativen Energien dienen, wie z.B. eine komplette Karosserie aus Solarzellen. Oder andere innovative Techniken, um die Batterien langlebiger zu machen. Irgendwann sind die Ressourcen der Erde ausgeschöpft, ein wichtiges Kriterium ist die Nachhaltigkeit der Rohstoffe, wie auch das Thema Recycling.