2012
Ursprünglich sollte unser „[intlink id=“5845″ type=“post“]Mr Moose[/intlink]“ ja ein Diesel werden. Aber nach acht Wochen vergeblicher Suche sind wir im Frühjahr letzten Jahres dann auf einen Benziner umgeschwenkt, und haben nach wenigen Wochen auch einen gut erhaltenen Elch – sogar in Berlin – gefunden. Das Problem war (und ist nach wie vor) die Tatsache, dass die W168 Diesel zum Produktionszeitpunkt Euro 2 erfüllten – dafür gibt’s heute nur die gelbe Plakette. Da für die Berliner Innenstadt aber eine grüne Plakette notwendig ist, muss der Diesel mittels Partikelfilter aufgerüstet werden, um so Euro 3 zu erfüllen. Hierzu ist meist auch eine Erneuerung des Oxikats (v.a. bei Pre-Mopf-Modellen) notwendig, so dass diese Umrüstung schnell mal über 2000 Euro kosten kann.
Also muss man nach einem Diesel suchen, der bereits umgerüstet ist. Es muss nicht erwähnt werden, dass solche Modelle rar sind. Wenn Fahrzeuge umgerüstet wurden, dann wurde das in bereits eingerichteten Umweltzonen gemacht, auf dem Land wird keiner freiwillig seinen Diesel aufrüsten. Etwas entspannter sieht die Situation bei Mopf-Modellen aus. Allerdings lagen diese im letzten Jahr preistechnisch noch außerhalb unseres Rahmens.
So kamen wir im Mai 2011 zu einem sehr gepflegten A 160. Aber die täglichen 130 Kilometer Fahrstrecke gehen ganz schön ins Geld. Da eine Umrüstung auf Gas für ein solch altes Auto zu teuer ist, schaute ich mich erneut nach einem Diesel um. Der A 170 CDI hat im Netz sehr gute Kritiken, und liegt verbrauchstechnisch bei 5 Litern. Dennoch bietet er für einen Kleinwagen sehr gute Fahrleistungen. Und durch den günstigeren Dieselpreis (im Schnitt 15 Cent günstiger als Super) würden sich die Fahrkosten pro Monat halbieren.
Um unnötige Mehrkosten zu sparen, suchte ich zunächst in Berlin und Umgebung. Prämissen waren
- Grüne Plakette
- Klimaanlage
- Automatik
- Lamellenschiebedach
Das schränkte die – ohnehin sehr spärliche – Auswahl noch stärker ein. Aber dann fand ich DEN Volltreffer überhaupt. Südlich von Berlin wurde ein A 170 CDI Avantgarde in der Langversion angeboten – mit beinahe Vollausstattung: neben unseren Vorgaben hatte er noch (u.a.) Metallic-Lackierung (kumulisgrau) Vollleder, Parktronic, Sitzheizung, Family-Paket, Telefonvorrüstung, Tempomat und Regensensor – die Datenkarte füllt zwei Seiten.
Der Verkäufer ist der Erstbesitzer dieses Wagens. Als Garagenwagen ist er in einem 1A-Zustand, innen wie außen. Auch technisch kann man keine Probleme erkennen, wobei man hier natürlich nicht in die einzelnen Komponenten hineinschauen kann. Der Wagen stammt aus dem Frühjahr 2004, also dem letzten Produktionsjahr. Und er hat demzufolge schon die beliebten und oft und gerne kopierten Blinkerspiegel, die der W168 mit dem Modelljahr 2003 bei allen Motorisierungen und Modellen serienmäßig bekam. Der Neupreis dieser A-Klasse lag bei über 32.000 EUR, es waren also über 10000 EUR an Sonderausstattungen verbaut.
Etwas skeptisch stand ich zunächst der Langversion gegenüber. Aber wer einmal den Vergleich zwischen „normaler“ und langer A-Klasse erlebt hat, der schätzt die zusätzlichen 17 Zentimeter und will diese nicht mehr missen. Eine Beinfreiheit im Fond, die locker der Niveau der langen S-Klasse erreicht. Und wer lieber mehr Kofferraum haben möchte, der schiebt einfach die Rückbank um max. elf Zentimeter nach vorne und erhält so bis zu 80 Liter zusätzliches Kofferraumvolumen. Und selbst in dieser Konfiguration ist die Beinfreiheit hinten immer noch üppig – und das bei knapp 3,80 Meter Fahrzeuglänge.
Der A 170 CDI hat zwar im [intlink id=“5852″ type=“page“]Vergleich[/intlink] zum 160 (Benziner) knappe 10 PS weniger Leistung, dennoch fährt sich der Diesel weitaus spritziger und zügiger. Das liegt nicht zuletzt an dem höheren Drehmoment, was der Motor zur Verfügung stellt – und der Tatsache, dass dieses bereits bei 1800 U/min vollständig verfügbar ist.
Die die Ausstattungsliste eigentlich kaum Wünsche offen lässt und auch der Fahrzeugzustand beim Kauf eine Grundreinigung unnötig macht, fiel die inzwischen übliche Bestandsaufnahme beim Autokauf sehr kompakt aus. Einzig die verbaute Radio/Telefon-Einheit bedarf etwas Nachbesserung. Aufgrund der verbauten Telefonvorrüstung musste ich mir für das Autoradio etwas einfallen lassen. Ein Ausbau der Telefonhalterung kam nicht in Frage, da dann ein großes Loch in der Mittelkonsole zurückbleiben würde. Außerdem ist eine verbaute Freisprecheinrichtung eine feine Sache – ich habe das ja vor kurzem bei meinem 211er aktiviert und schätzen gelernt.
Somit kam kein Fremdradio in Frage, da die Telefonvorrüstung per d2B-Lichtkeiterkabel mit dem MB-Autoradio verbunden ist. Dazu kam die Idee, dieses Auto mit dieser Fast-Vollausstattung im Originalzustand zu belassen, also kein modernes USB-Radio. Und dann fehlt da ja irgendwie noch ein zeitgemäßes Navi, also kein Navigon-PNA, was an die Frontscheibe gepappt wird.
Verbaut im neuen Elch war ein Audio 10 CD – nun ja, nicht gerade der klangtechnische Hit. Zur damaligen Zeit stand das MB Audio 30 APS auf der Sonderausstattungsliste bei Mercedes, so auch beim W168. Alternativ spielte ich kurz mit dem Gedanken, einen COMAND 2.0 (das ist der Doppel-DIN-COMAND, bekannt u.a. aus dem W163) zu verbauen: Der W168 hätte den Platz, da unter dem Radioschacht ein weitere DIN-Schacht ist, der als Ablagefach verwendet wird. Die Anschlüsse am COMAND 2.0 sind alle ohne Basteleien kompatibel, man muss nur die beiden einzelen DIN-Einschübe zu einem Doppel-DIN-Fach vereinen und eine Haltemöglichkeit für die COMAND-Einheit schaffen. Und der COMAND passt sich wirklich gut in die Mittelkonsole ein, wirkt nicht zu groß oder alles andere als unpassend. Vielleicht setze ich dieses Projekt später einmal um – einen gewissen Reiz hat es auf jeden Fall. Und bei ebay bekommt man generalüberholte COMAND 2.0 Einheiten relativ günstig zu kaufen.
In der Online-Bucht fand ich für wenig Geld ein gut erhaltenes APS 30, incl. neuer GPS-Antenne und einem Satz Navi-CDs in der finalen Version 10.1 aus 2008. Also das Audio 10 raus, Antenne hinter dem Handschuhfach verlegt und APS 30 rein. Kein Gebastel und Rumgelöte – passt einfach alles. Nach ca. 5 Minuten erfolgte dann die erste Positionserkennung. Und auch ohne Kartendarstellung bietet das APS 30 absolut klare und eindeutige Navigationsanweisungen, die Bedienung ist intuitiv und einfach. Dazu kommt die harmonische Einbindung ins Fahrzeug. Vor allem im Dunkeln: das orangefarbene Display passt optimal zum orangen Display im Kombiinstrument des Avantgarde-Modells (weiße Ziffernblätter und LCD-Anzeige mit schwarzer Schrift auf hellem Grund) und die beleuchteten Tasten sind vom selben Stil (und haben die selbe Beleuchtung) wie die übrigen Tasten in der Mittelkonsole. Auch klangtechnisch ist das APS 30 sehr gut. Einige meinen, es unterscheidet sich nicht vom Audio 10 – das empfinde ich anders.
Leider haben Audio 10 und APS 30 ein Manko: sie bieten keinen AUX-In, also keine Möglichkeit, um eine weitere Audioquelle anzuschließen. Einzige Möglichkeit ist der D2B-Anschluss, dafür gibt es entsprechende Bastelanleitungen, wie man diesen (u.a.) CD-Wechlseranschluss für iPod und co. nutzbar macht. Doch das fällt bei mir eh flach, da am D2B-Lichtleiterkabel ja das Telefon hängt – und das soll ja bleiben.
Also bleibt für die Nutzung von iPod im Auto nur der FM-Transmitter. Diese Technik gibt es schon beinahe so lange, wie es den iPod gibt: Der FM-Transmitter wird an den Dockinganschluss von iPod, iPhone oder iPad gesteckt und überträgt die Musik auf eine eingestellte UKW-Frequenz in den Äther – diese gewählte Frequenz sollte optimaierweise von keinem Radiosender belegt sein. Im Autoradio wird diese Frequenz einfach eingestellt (und vorzugsweise abgespeichert) und fertig ist die kabellose Übertragung vom iPod zum Autoradio.
[aartikel]B005R3TVPK:right[/aartikel]Ich habe bei amazon einen FM-Transmitter gefunden, der diese Sendeeinheit im 12V-Netzteil verbaut hat. Man lädt somit gleichzeitg iPod oder iPhone mit auf. Unsere „neue“ A-Klasse besitzt neben der 12V-Buchse am dem Aschenbecher noch eine zweite neben der Handbremse unter der Mittelarmlehne. Dieser Platz ist perfekt für diesen FM-Transmitter geeignet, da man somit den iPod unscheinbar in der Mittelarmlehne lagern kann. Die Übertragung funktioniert super gut, keine Störgeräusche oder anderen Einschränkungen.
Für die Telefonnutzung habe ich bei ebay ein Nokia 6310i für 30 EUR in sehr gutem Zustand ersteigert. Dazu eine Vodafone UltraCard und fertig ist die neue Freisprecheinrichtung ohne zusätzliche Rufnummer.
Inzwischen habe ich für die Winterräder auch die passenden Radkappen (also die W168-Mopf-Radkappen) bei ebay gebraucht für 35 EUR (Preis für alle 4 Radkappen !!!) bekommen. Zwar hat eine der Kappen bereits einige Kampfspuren, aber das werden wohl nicht die einzigen bleiben … Aktuell suche ich noch nach der Variobox, das ist die kleine Staubox, die man in der Mitte der Rückbank befestigt und die dann gleichzeitig als Mittelarmlehne dient. Leider ist diese Variobox beim Daimler nicht mehr verfügbar, so dass man hier auf Second-Hand-Verkäufe hoffen und warten muss.
Nun suchen wir für Mr Moose (den ersten) einen würdigen Nachbesitzer. Er hat uns in den letzten anderthalb Jahren stets treue Dienste geleistet und nie im Stich gelassen. Weitere Infos gibt es unter http://goo.gl/tDCMP
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Donnerstag, den 08. November 2012 um 19:48 Uhr | 12.418 Besuche
Abgelegt unter Mr Moose
Kommentar schreiben oder Diskussion führen
Diesen Beitrag als PDF speichern
RSS-Feed ·
RSS 2.0 Kommentar-Feed ·
Permalink