Sep27
2010


Vorbild der Sicherheitstechnik: Die Mercedes-Benz S-Klasse der Modellreihe W126 war im Dezember 1980 das erste Automobil mit Fahrer-Airbag und Gurtstraffer für den Beifahrer.

Vor 30 Jahren fuhr bei Mercedes-Benz in Sindelfingen das erste Serienautomobil mit Airbag von der Montagelinie: eine Limousine der S-Klasse, Baureihe 126.  Damit endete die mehr als dreizehnjährige Entwicklungszeit des ersten Fahrerairbags bei Mercedes-Benz und eine neue Epoche der Fahrzeugsicherheit begann. Laut der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde (National Highway Traffic Safety Administration, NHTSA) hat der Airbag insgesamt bisher in den USA über 28.000 Menschen das Leben gerettet.

Mercedes-Benz bot den Airbag lange vor anderen Fahrzeugherstellern in Serienfahrzeugen an und hat bis heute Millionen von Fahrzeugen mit diesem Schutzsystem ausgestattet. Seit Oktober 1992 gehört der Airbag auf der Fahrerseite zur Serienausstattung aller Personenwagen mit dem Stern. Dass immer mehr Fahrzeuge mit dem Lebensretter Airbag ausgestattet sind, ist eine der Ursachen für die schnell und kontinuierlich sinkende Zahl von Verkehrsopfern in Deutschland.

Erfolgreiche Pionierarbeit: Im Oktober 1971 meldeten Mercedes-Ingenieure ihr Airbag-System zum Patent an.

Aktuell gibt das Statische Bundesamt vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2010 bekannt: „Nach vorläufigen Ergebnissen kamen von Januar bis Ende Juni 2010 im deutschen Straßenverkehr 1.675 Menschen ums Leben. Das waren 291 Personen und 15 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2009. Diese Abnahme ist umso bemerkenswerter, da auch schon im ersten Halbjahr des Vorjahres ein starker Rückgang zu beobachten war. Mit dieser sehr positiven Entwicklung in den ersten sechs Monaten 2010 ist zu erwarten, dass in diesem Jahr die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr erstmals unter 4.000 liegen wird.“

In einer aktuellen Studie der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde der USA (NHTSA) wird die Gurt- und Airbageffizienz untersucht. Eindrucksvolles Ergebnis: „Verglichen mit einem nicht angeschnallten Insassen in einem Fahrzeug ohne Airbag ist die statistische Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Verletzung mit Airbag und Sicherheitsgurt um 61 Prozent geringer.“ In der Studie macht die NHTSA aber auch darauf aufmerksam, wie wichtig die Vermeidung von Unfällen mit sehr hohen Kollisionsgeschwindigkeiten ist.

Erkenntnisse, die die Mercedes-Benz Unfallforschung längst gewonnen hat und die daher im ganzheitlichen Sicherheitsansatz der Marke schon lange Berücksichtigung finden:

Als Ergänzung zum Sicherheitsgurt fängt der Airbag beim Frontal-Crash Kopf und Oberkörper auf und schützt vor schweren Verletzungen.

• Auch bei Fahrsicherheitssystemen wie ESP® war Mercedes-Benz der weltweite Pionier. Hier geht es darum, Unfälle zu vermeiden, bei denen der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat.

• Mit PRE-SAFE®, seit 2002 exklusiv in Mercedes-Modellen verfügbar, verfolgt das Unternehmen die Zielrichtung, durch vorausschauende Sicherheitsmaßnahmen Unfälle ganz zu vermeiden, ihre Schwere zu verringern und die Insassenbelastungen zu reduzieren.

• Verbesserung und Ausbau der Schutzsysteme: Nach Fahrer- und Beifahrerairbag entwickelte Mercedes-Benz Seiten- und Kopfairbags zum Schutz beim Seitenaufprall – mit Erfolg: Nach Erkenntnissen der hauseigenen Unfallforschung sinkt die Wahrscheinlichkeit von schweren oder tödlichen Verletzungen im Falle einer Seitenkollision bei mit Kopfairbag ausgerüsteten Fahrzeugen um mehr als die Hälfte: Der Anteil Schwerverletzter und Getöteter in Seitenkollisionen verringerte sich in den untersuchten Fällen signifikant.

• Die Schutzsysteme werden immer intelligenter: Gurtstraffer verbessern die Schutzwirkung der Sicherheitsgurte. Mehrstufige Airbags reagieren abgestimmt auf die Schwere des Unfalls. Insgesamt besitzen die Steuerungssysteme der Sicherheitssysteme heute die Rechenkraft von Computern, wie sie vor 25 Jahren noch als Supercomputer in der Weltraumfahrt eingesetzt wurden.

Die Mercedes-Grafik aus dem Jahre 1980 erklärte die Funktion von Airbag und Gurtstraffer auf Basis eines gemeinsamen Sensorsignals.

Trotz der großen Zahl von geretteten Leben und der kontinuierlichen Verbesserung der Schutzsysteme wird von Skeptikern noch immer gelegentlich die Frage gestellt: Kann der Airbag auch schaden? Eine Frage, die die Entwicklung des Lebensretters schon in der Frühzeit fast stoppte: Bei ersten Versuchen Anfang der 1970er-Jahre war es in den USA zu einem Todesfall gekommen. Daraufhin zogen sich alle Autohersteller zunächst aus der Entwicklung zurück.

Nur Mercedes-Benz glaubte weiterhin an die Schutzwirkung und Realisierbarkeit der Luftsäcke – und führte 1980 nach intensiver Entwicklungsarbeit, die von viel Pioniergeist geprägt war, die ersten serienreifen Fahrerairbags in Mercedes-Benz Fahrzeuge ein. Mittlerweile zeigen viele Studien die Effektivität von Airbagsystemen. So zeigt die NHTSA in einer im Januar 2009 veröffentlichten Untersuchung das große Schutzpotenzial auf: Airbags haben seit ihrer Einführung in den USA insgesamt 28.244 Leben gerettet: 23.127 Fahrer (davon 13.999 nicht angeschnallt) und 5.117 Beifahrer (davon 2.883 nicht angeschnallt) verdanken dem Luftsack ihr Leben.


Millisekundenschneller Schutz: Der Airbag hat die Insassensicherheit beim Frontalaufprall deutlich verbessert. Seit 1990 rettete er allein in Deutschland über 2500 Menschenleben.

(Fotos: Daimler AG)



Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Montag, den 27. September 2010 um 15:13 Uhr  |  8.335 Besuche

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