2016
Mit 30 Jahren gehören Autos noch lange nicht zum alten Eisen. Ab diesem Alter erhalten sie in Deutschland das begehrte H-Kennzeichen als neues Gütesiegel. Damit sind sie offiziell in den erlauchten Club der Oldtimer aufgenommen – vorausgesetzt, sie befinden sich immer noch im Original-Zustand. Und wie das bei den älteren Semestern so ist, verlangt es dafür eine angemessene Pflege. Schließlich soll der Liebling im Blechkleid würdevoll altern. Und da gilt es vor dem Frühling ein paar Dinge zu beachten.
Der größte Feind des Oldtimers ist der Rost. Wind und Wetter setzen jedem noch so gut gepflegtem Auto zu. Grundvoraussetzung, um Korrosion zu vermeiden, ist der geeignete Stellplatz. Für den gilt: viel frische Luft und wenig Feuchtigkeit sollte er haben, also in jedem Fall überdacht sein. Doch nicht jede Standardgarage ist geeignet, da dort oftmals die Belüftung nicht ausreicht und dadurch unter Umständen die gefürchtete Rostbildung sogar begünstigt wird. Wer keine geeignete Unterstellmöglichkeit hat, sollte unbedingt einen Stellplatz mieten oder kaufen.
Ist die passende Garage dann gefunden, rückt die Pflege des Schätzchens in den Mittelpunkt. Die Reinigung des Lacks erfolgt am besten mit einem Mikrofasertuch. Um die Waschanlage sollten die stolzen Oldtimer-Besitzer einen großen Bogen machen. Die Bürsten könnten sogenannte „Haarlinienkratzer“ verursachen. Die sehen richtig hässlich aus und können nur durch intensives Polieren wieder beseitigt werden. Auch durch Hochdruckreiniger können Schäden an Blech oder Kunststoff entstehen, Reifen und Gummidichtungen könnten ebenfalls beschädigt werden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, lässt seinen Oldtimer von einem spezialisierten Fahrzeug-Aufbereiter reinigen oder spendiert ihm eine Handwäsche.
Gleiches gilt für den Innenraum, wo neben Stoff, Leder und Kunststoff auch Materialien wie Holz, Messing, Edelstahl oder Kupfer vorzufinden sind. Da sind spezielle und hochwertige Pflegeprodukte gefragt. Ratsam ist es, sich hier vorab von einem Oldtimer-Spezialisten beraten zu lassen.
Da Oldtimer während der kalten Jahreszeit meist einsam in der Garage stehen, sollte die Technik vor der ersten Ausfahrt im Frühjahr unbedingt überprüft werden. Dazu gehört zunächst ein Öl-Wechsel. Da sich moderne Synthetik-Öle unter anderem wegen ihrer Additive nicht für alte Motoren eignen, sollte man spezielle Oldtimer-Schmiermittel kaufen. Bei längeren Standzeiten ist es zudem ratsam, den Reifendruck zu erhöhen, um sogenannte „Standplatten“ zu vermeiden. Bremsen und Beleuchtung sollten auch regelmäßig geprüft werden.
Nach all dieser Pflege fehlt eigentlich nur noch der Frühling für eine Spazierfahrt ins Grüne. Dann heißt es endlich wieder: Oldies but Goldies.
Weitere Informationen zum H-Kennzeichen finden Sie hier.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 10. März 2016 um 00:05 Uhr | 4.189 Besuche
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