2012
Mobile App & Webseite
Auch wenn es sich hier primär um eine Autovermietung handelt, schauen wir uns doch die „neuen Medien“ der Anbieter genauer an. Schließlich sind diese faktisch notwendig, um überhaupt erst einen Flitzer im Stadtgebiet zu finden, will man nicht einen Schuss ins Blaue riskieren und darauf hoffen, dass ein Gefährt direkt vor der eigenen Tür geparkt wurde.
Sowohl bei den Mobile Apps als auch beim Internetauftritt hat DriveNow klar die Nase vorn. Schauen wir uns zuerst die Webseiten an. Das Grundangebot ist bei beiden gleich: Registrierungsmöglichkeit, umfangreiche Hilfeseiten für die Fahrzeugbenutzung, interaktive Karte zur Fahrzeugsuche, Mitgliederbereich zur Verwaltung der Stammdaten oder Einsicht der getätigten Buchungen.
DriveNow bietet darüberhinaus noch einen mehr oder weniger interessanten Blog, wo aber eine Seite meine Aufmerksamkeit erregt hat. Das Team bietet eine Seite „Verbesserungsvorschläge“ an, wo Nutzer ihre Ideen um eine Optimierung von DriveNow angeben können. Diese Ideen werden auch von Mitarbeitern bewertet und kommentiert.
Hier finden sich u.a. viele spezielle Wünsche für Erweiterungen des Geschäftsgebiet. Und nicht zuletzt auf Basis dieser Kundenwünsche hat DriveNow sein Geschäftsgebiete bereits mehrfach erweitert:
„Mit der Erweiterung in diesen Gebieten sind wir den vielen Anregungen und Wünschen von Ihnen nachgekommen. Zudem hat die Analyse von Fahrstrecken und Nutzungsfällen im Berliner Geschäftsgebiet gezeigt, dass es vor allem in den nun angebundenen Gebieten großen Bedarf an dem Angebot von DriveNow gibt.“
Eine interessante Funktion bietet die car2go-Seite. Im Mitgliederbereich gibt es auf der Buchungsseite eine spezielle Suchfunktion für Fahrzeuge, die über den Straßennamen funktioniert. Man gibt also den Straßennamen ein und erfährt so, ob sich an dieser Stelle smarts befinden, die gemietet werden können. Eine praktische Alternative zur Buchungsmöglchkeit über die interaktive Karte.
Noch einige Bemerkungen zur interaktiven Karte. DriveNow nutzt auch hier die Google-Maps-Karte – einfach, bekannt und übersichtlich. Bei Bedarf lassen sich neben den Standorten der einzelnen freien Fahrzeuge (auch filterbar, z.B. nur Cabrios) auch die Grenzen des Geschäftsgebietes oder die möglichen Tankstellen, an denen die um Auto hinterlegte Tankkarte gilt, einblenden.
Solche Features vermisst man bei car2go leider. car2go nutzt hier für seinen „CAR2GO FINDER“ eine NAVTEQ-Karte, die nicht geade hübsch ist – sie erfüllt ihren Zweck. Und mehr als die freien smarts zeigt diese leider nicht an. Die Grenzen des Geschäftsgebiets findet man bei car2go nur auf einer groben Übersichtskarte, die per PDF geladen werden kann. Hier sollte dringend nachgebessert werden: Sowohl die interaktive Karte auf der Webseite auf der Karte als auch – und das ist noch wichtiger – die Karte des Navis im Auto selber sollte die Grenzen des Geschäftsgebietes anzeigen können.
Insgesamt wirkt die DriveNow-Seite aufgeräumter und umfangreicher. Ein ähnliches Gefühl hat man bei den Mobile-Apps – sowohl optisch als auch inhaltlich. Auch wenn car2go mit der gerade erst veröffentlichten Version 1.0.3 seiner iPhone-App neue Funktionen hinzugefügt hat, liegt hier DriveNow mit seinem iOS-Angebot weiterhin klar in Führung.
Bei DriveNow kann ich so ziemlich alles, was ich auch auf der Internetseite machen kann, auch auf in der Mobile-App erledigen. So zum Beispiel auch meine bisherigen Buchungen oder letzten Fahrten einsehen – Funktionen, die bei car2go vermisst wird. Darüber hinaus bietet DriveNow auch eine eigene iPad-App an, diese sucht man bei car2go vergeblich.
Interessante Funktionen bietet DriveNow auch dem Nutzer, nachdem er einen Mini über die Karte reserviert hat. Zum einen kann man sich die Route zum Auto in ein – sofern vorhandenes – Navi-Programm laden (TomTom oder Navigon) – diese Funktion macht vor allem dann richtig Sinn, wenn Navigon mit der kommenden Version die „Urban Guidance“-Funktion anbietet. Zum anderen kann man den Mini über die App aufblinken lassen. Das macht Sinn, wenn man sich bereits in der Zielstraße befindet und somit die Suche nach dem Zielfahrzeug weiter vereinfachen möchte. Außerdem erhält man eine Art Timer, die den Ablauf der 15 Minuten Reservierungsfrist zeigt.
Auch bei der Kartenansicht bietet DriveNow zahlreiche zusätzliche Ansichtsoptionen, wie zum Beispiel das Geschäftsgebiet oder Registrierungsstationen. Mit der aktuellen Version der car2go-App wurde nun wenigstens die Einblendung des Geschäftsgebiets hier nachgereicht. Aber nicht nur funktionell sondern auch in der Benutzung (neudeutsch sagt man wohl „Usability“) gefällt die DriveNow-App einfach besser.
Wir fassen zusammen. Einen Sieger in diesem ungleichen Vergleich kann es nicht geben. Jeder Dienst hat seine eigenen Vorzüge. Will man tagsüber schnell von A nach B, dann ist car2go die bessere Wahl, weil man wesentlich mehr Fahrzeuge zur Verfügung hat und in der Regel nicht lange nach einem freien mart suchen muss. Auch nach Fahrtende gestaltet sich die Parkplatzsuche mit einem smart sehr einfach. Will man am Wochenende mal „oben-ohne“ aufs Land fahren, gibt es wohl keine günstigere, spontanere und einfache Möglichkeit der Cabriomiete als bei DriveNow. Auch für die schicke, abendliche Fahrt zu zweit ins Restautrant in die City bietet sich ein Mini an.
Für mich lohnen sich klar beide Angebote und es spricht nichts dagegen, beide parallel zu nutzen. Spaß machen auf jeden Fall beide …
Registrierungsseite für car2go
Registrierungsseite für DriveNow
Zum Ende noch eine nettes Video, es zeigt die Einflottung der smarties in Berlin. Dazu wurde auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Tempelhof das „Big Picture“ erstellt:
http://www.youtube.com/watch?v=RfnbTon3FMQ
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Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Dienstag, den 11. September 2012 um 09:04 Uhr | 22.239 Besuche
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06. November 2012 um 14:16
DriveNow scheint es zu gut zu gehen. Habe gerade die Info bekommen, dass an der Preisschraube gedreht wird: Ab 15.11. sind nur noch die ersten 200 km frei, wer in einer Mietsitzung mehr fährt, der zahlt zu den 29 Cent pro Minute zusätzlich nochmal 29 Cent pro Kilometer.
06. November 2012 um 21:07
DriveNow war ja schon immer etwas teurer als car2go, aber diese „Preisanpassung“ ist ja ein wenig dreist!
27. November 2013 um 22:56
Hallo Oliver,
ich habe deinen Artikel zum Vergleich von Car2go und DriveNow gelesen.
Ich möchte genau diese beiden Unternehmen vergleichen und deren Angebote, ich habe gesehen, dass Sie eine Karte erstellt haben.
Meine ganz doofe Frage dazu, wie haben Sie das gemacht? 🙂
Die Einzugsgebiete haben sich ja bis jetzt schon verändert.
Ich freue mich über eine Email.
Liebe Grüße
Christin
27. November 2013 um 23:01
Hi, ich hab mir beide Karten heruntergeladen und die DriveNow-Karte (aufgrund des kleineren Geschäftsgebietes) auf die C2G-Karte gelegt. Dann den Bereich außerhalb der DN-Grenzen gelöscht und dann beide Karten anhand von markanten Straßenzügen abgeglichen und transformiert, bis es halbwegs passte.
Gruß