2014
Im Mercedes-Benz Museum Stuttgart übergab die Daimler AG eine Spende von drei hochgeländegängigen Unimog U 5023 der neuesten Euro VI-Generation an das Technische Hilfswerk. Dr. Wolfgang Bernhard, der für das weltweite Truck- und Busgeschäft verantwortliche Vorstand, überreichte in einer Übergabefeier die Zündschlüssel über die Stiftung THW, vertreten durch den Vorsitzenden Stephan Mayer, MdB, an den Präsidenten des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme. Die Daimler AG honoriert mit dieser Spende an das THW stellvertretend die Arbeit aller Hilfsorganisationen.
Die hochgeländegängigen Unimog gehören zu den geländegängigsten Lastkraftwagen der Welt und werden den drei vom letztjährigen Hochwasser besonders betroffenen THW-Landesverbänden zur Verfügung gestellt. Bei der Übergabefeier waren auch die Vertreter des Technischen Hilfswerks aus Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt anwesend.
Dr. Wolfgang Bernhard betonte: „Eine Organisation wie das Technische Hilfswerk braucht die bestmögliche Technik. Gerne unterstützen wir das THW dabei mit drei hochgeländegängigen Unimog. Diese Spende war uns ein großes Anliegen, denn für Daimler gehören unternehmerisches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar zusammen.“
„Ich freue mich sehr über diese drei neuen Unimog. Denn bei unseren Einsätzen müssen wir uns nicht nur auf das Know-how unserer Einsatzkräfte, sondern auch auf unsere Fahrzeuge verlassen können. Egal ob im unwegsamen Gelände, in Hochwassergebieten oder auf verschneiter Straße – der Unimog ist schon lange ein wichtiger Teil des THW-Alltags“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme bei der Übergabe.
Ein Schwerpunkt des sozialen Engagements der Daimler AG ist auch die Unterstützung zur Katastrophenhilfe. Spontane Hilfe bei Naturkatastrophen ist bei der Daimler AG traditionell verankert.
Dazu hatte der Vorstand der Daimler AG im Sommer 2013 beschlossen, ein Sonderbudget von einer Million Euro bedarfsorientiert zur Verfügung zu stellen. Diese Summe wurde für verschiedene Projekte für den Wiederaufbau entlang des Katastrophengebietes bereitgehalten.
In Deutschland leistete das Technische Hilfswerk z.B. auch bei der Hochwasserkatastrophe schnelle Hilfe. Das Jahrhundert-Hochwasser im Sommer 2013 hat im Bereich der bayerischen Donau und der ostdeutschen Elbe und großen Nebenflüssen mit noch nie gemessenen Pegelständen die Menschen und die Natur heimgesucht. Sofort nach Beginn der Hochwasserkatastrophe ist die Daimler AG mit Hilfsorganisationen und den Mercedes-Benz Niederlassungen vor Ort in Kontakt getreten. Die Spende der drei Unimog ist Teil dieses Hilfspaketes.
Andere vielbeachtete Hilfsprojekte waren im Jahr 2013 zwei Hilfskonvois mit Actros-Lkw in die syrischen Bürgerkriegs-Flüchtlingslager an der syrisch-türkischen Grenze. Zehn Jahre vorher fuhren ein Unimog, 10 Actros-Lkw, mehrere Sprinter und G-Modelle einen Hilfskonvoi über den neuen europäischen Transportkorridor TRACECA für das Technische Hilfswerk in das bürgerkriegsgeschüttelte Afghanistan.
Daimler schickte im Jahr 2011 in das japanische Tsunami-Katastrophengebiet um die Region Fukushima zwei Großraumflugzeuge Antonov AN-225 mit Unimog- und Zetros-Fahrzeugen und einer Anzahl von G-Modellen, allesamt hochgeländegängige Fahrzeuge. Diese wurden in Japan noch durch eine Flotte von Fuso Canter 4×4 verstärkt. Beim schweren Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 verlegte Daimler die in den engen Strassen besonders wendigen Allrad-Fuso-Canter von der Dominikanischen Republik in das haitianische Erdbebengebiet. Ein weiterer Vorteil eines global agierenden Nutzfahrzeugunternehmens ist die schnelle weltweite Reaktionsmöglichkeit.
Bei der großen Tsunami-Katastrophe in Südostasien schickte Daimler einige Unimog in die schwer betroffene Region Banda Aceh in Indonesien. Bei der großen Flut durch den Hurrikan Katrina in New Orleans im Jahr 2005, half das THW mit Unimog als Zugfahrzeuge für schwere Pumpen – diese wurden von der US Airforce aus Ramstein direkt in das Katastrophengebiet geflogen. Die Auflistung ließe sich für die Erdbeben-, Hungers- oder Flutkatastrophen eines jeden Jahrzehnts ausführlich schildern, bis hin zu den Tagen des Urwaldarztes Dr. Albert Schweitzers im afrikanischen Lambarene.
Konkret unterstützt die Daimler AG die Arbeit des Technischen Hilfswerkes und der drei am meisten durch Hochwasser betroffenen Landesverbände für künftige Einsätze mit drei Fahrzeugen. Hierbei handelt es sich um hochgeländegängige Unimog U 5023. Der Motor erfüllt die strengen Euro VI-Emissionsgrenzen und verfügt über eine Leistung von 230 PS.
Der Einsatz ist bei den THW Fachgruppen Wasserschaden/ Pumpen und Logistik geplant, speziell für den Hochwasserschutz. Mit seiner Bereifung 395/85 R 20 und seinen Portalachsen verfügt das Einsatzfahrzeug über eine Watfähigkeit bis zu 1,20 m. Der verkürzte Pritschenaufbau misst 2,60 m Länge. Am Heck ist ein Atlas-Ladekran AT 96.2 aufgebaut, mit einer Reichweite von bis zu zehn Metern.
Die Arbeitshydraulik des Fahrzeuges ermöglicht den Anschluß vielfältiger Geräte wie Frontseilwinde, hydraulische Arbeitswerkzeuge oder einen Schneepflug. Damit ergeben sich vielfältigste Einsatzmöglichkeiten für den Unimog. Beispielsweise können in überfluteten Gebieten und im unwegsamen Gelände Personen und Sachwerte aus Wassergefahren gerettet werden. Mit dem Ladekran können Rettungs- und Mehrzweckboote von der Kaimauer aus in das Gewässer gebracht werden. Gleichzeitig dient der Unimog als Zugfahrzeug für Boots- und Ponton-Anhänger, aber auch für Notstromaggregate und Pumpen.
Das Alleinstellungsmerkmal des legendären Unimog Konzeptes – welches es nun schon seit über 60 Jahren gibt: Es verbindet ein einzigartiges Fahrzeugkonzept, kompakte Abmessungen, robuste Bauweise, extreme Vielseitigkeit und hohe Nutzlast in einem Fahrzeug. Damit die Hilfe auch schnell ankommt, fährt der Unimog mit 90 km/h über die Autobahn zum Einsatzort, um dann dort im Schlamm im Geländemodus zu arbeiten.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 10. Dezember 2014 um 00:10 Uhr | 4.950 Besuche
Abgelegt unter Unimog
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