Nov30
2010


Mercedes-Benz Unimog 3000 - 5000

Mercedes-Benz Unimog 3000 – 5000

Seit 1951 wird der Mercedes-Benz Unimog im Baden-Württembergischen Gaggenau gebaut und an Landwirte und Bauunternehmer verkauft. Der vierradgetriebene Pragmatiker wird in Wüsten, Wälder und andere unwegsame Ecken in aller Welt exportiert.

Erfunden und entwickelt wurde der Unimog jedoch nicht vom schwäbischen Erfinder des Automobils, vielmehr beginnt seine Erfolgsgeschichte mit den Ideen und Tüfteleien zweier Bastler in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Albert Friedrich und Heinrich Rössler. Die Zwei hatten die große Idee, eine Alternative zum Traktor auf die charakteristischen großen Räder zu stellen. Denn Rössler, damals Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft, kannte aus eigener Erfahrung, wie unzureichend die damaligen Lanz Bulldog waren. In Zusammenarbeit mit Friedrich, der bis in den zweiten Weltkrieg als Motorenentwickler bei Mercedes-Benz in Berlin Marienfelde arbeitete, entstanden bereits 1945 die ersten Zeichnungen. Nach einigen Prototypen konnte der Unimog dann 1948 auf der ersten Nachkriegsausstellung der Deutschen Landwirtsschafts-Gesellschaft (DLG) in Frankfurt präsentiert werden.

Ur-Unimog 25 PS Baureihe 401/402 von 1953

Im Ur-Unimog werkelt unter der Haube ein 25 PS starker Diesel aus dem Mercedes-Benz 170 D

Seit der Premiere vor 62 Jahren hat sich der Unimog gerade in Krisensituationen unentbehrlich gemacht und bewährt. In der kalten Jahreszeit fräst er sich im auffälligen Straßenmeister-Orange als Schneepflug durch die weiße Pracht und verteilt Streusalz. Die Bundeswehr vertraut dem Unimog seit 1955 bis heute in Olivgrün. Seine Vorzüge beweist der Alleskönner auch als Erntehelfer oder Feuerwehrauto.

Seit 1951, als der komplette Unimog ein Mercedes wurde, hat sich seine Motorleistung inzwischen auf bis zu 218 PS verzehnfacht. Seine Variabilität kennt dank der drei verschiedenen Baureihen und immer neuen Karosserievarianten und Anbauteilen kaum Grenzen. Bei einer Anhängelast von 21 Tonnen verbraucht der Unimog knapp 19 Liter Diesel. Konventionelle Traktoren, so hat es ein Praxistest der Deutschen Landwirtsschafts-Gesellschaft ergeben, genehmigen sich durchschnittlich 32 Liter.

Die Suche von Friedrich und Rössler nach einer Alternative zum Traktor wurde im Universal-Motor-Gerät hervorragend umgesetzt und leistet bis heute als Mercedes-Benz Unimog vielerorts gute Arbeit.

Schwere Baureihe Unimog (SBU) U 1600 im Winterdienst

Schwere Baureihe Unimog (SBU) U 1600 im Winterdienst

Fotos: Daimler AG



Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Dienstag, den 30. November 2010 um 18:23 Uhr  |  17.764 Besuche

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2 Kommentare zum Beitrag “Universal-Motor-Gerät – Die Geschichte des Mercedes-Benz Unimog”

  1. 1
    Frank Ehmann schreibt:

    Der erste Satz dürfte einen großen Aufschrei in der Unimog-Gemeinde und in Gaggenau hervorrufen: Gaggenau liegt in Baden, nicht im Schwabenland!

  2. 2
    Maik schreibt:

    Vielen Dank für den Hinweis. Der kleine Erdkundefehler wurde korrigiert.

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