2016
Gerade hat der Regionalverkehr Köln (RVK) bewiesen, dass das neue Linienkonzept auf Basis von Minibussen für den Quartierverkehr bei anspruchsvoller Topografie ideal zu bedienen ist. Nun lässt die LOOK GmbH in Kleve einer neuen Sprinter-Linie eine ganz besondere Bedeutung zuteil werden: Ab Januar 2016 verkehrt ein Sprinter City 77 ausschließlich für den sensiblen Innenstadtbereich der Linie 49. Die Linie startet am Bahnhof und führt zu weiten Teilen durch die Fußgängerzone in Kleve. Am 08. Januar 2016 hat Thorsten Scheibe, Verkauf Mercedes-Benz Minibusse, den Minibus an Stephan Kreth, Geschäftsführer LOOK Busreisen GmbH, und Christian Kleinenhammann, Vorstandsmitglied Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft (NIAG), übergeben.
In vielen Städten ist der ÖPNV in Fußgängerzonen zum Politikum geworden. Zwar möchte man Fußgängerzonen lückenlos an den ÖPNV anschließen, die Linien führen jedoch, egal ob Bus oder Bahn, zu Beeinträchtigungen. Verkehrsplaner sehen in ihnen eine Gefährdung von Passanten, Gastronomie und Handel beklagen Geräusch- und Schadstoffemissionen bis hin zu Beeinträchtigungen im Einkaufsverhalten von Konsumenten. Doch in Kleve ist das anders. Hier ist die Linie gerade bei älteren Bürgern sehr beliebt, da sie dadurch die deutlich ansteigende Fußgängerzone bequemer bewältigen können. Bisher wurde die Linie 49 mit einer Wegebahn mitsamt Anhänger, wie man sie von Stadtrundfahrten her kennt, bedient. Da die Wegebahn bei Schnee und Eis nur bedingt betrieben werden konnte und sie für einige topografisch anspruchsvolle Bereiche zwischenzeitlich nicht eingesetzt werden konnte, hat sich die NIAG für ein Linienkonzept auf Basis eines Sprinter Minibusses entschieden.
Ein dreiachsiger Mercedes-Benz Sprinter City 77 wird die Linie 49 nun lückenlos und bei jeder Witterung bedienen. Der rund 8,7 Meter lange Minibus bringt genau die Fahrzeugmerkmale mit, die für den sensiblen Bereich gewünscht sind. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 6,8 Tonnen können zwar bis zu 40 Fahrgäste befördert werden, dennoch wirkt das Fahrzeug unaufdringlich kompakt. Das durchgängig niederflurige Fahrzeug verfügt über zwei doppelflügelige Außenschwingtüren, Kneeling und jeweils eine mechanische Klapprampe an Tür 1 und Tür 2. Im Innern erwarten den Fahrgast eine vollwertige Omnibusbestuhlung mit Sitz- und Rückenpolstern aus dem Citaro und ein großer Stehperron mit eigenem Rollstuhlfahrerplatz. Darüber hinaus kommt der Sprinter City 77 mit dem 163 PS starken Euro VI Motor deutlich leiser daher als konventionelle Linienbusse. Mit einem Radstand von 4.100 mm und einem Wendekreis von 17,3 Metern ist der Minibus wendig genug, um auch enge und verwinkelte Linienabschnitte zu meistern.
Als eine hundertprozentige Tochter der Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG (NIAG) bedient die LOOK Busreisen GmbH überwiegend Linien im Kreis Kleve. Insgesamt umfasst der NIAG/Look-Fuhrpark 179 Fahrzeuge zuzüglich 154 Omnibusse von Vertragsunternehmen. Als der größte Verkehrsdienstleister am Unteren Niederrhein bedient die NIAG-Gruppe ein Verkehrsgebiet, das so groß wie das Saarland ist. Das rund 2.300 km große Liniennetz wird mit 78 Linien betrieben.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Montag, den 18. Januar 2016 um 00:10 Uhr | 6.622 Besuche
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