2014
Der neue Mercedes-Benz Sprinter dient ab sofort als Basis für das typische braune Zustellfahrzeug von UPS. Ihren Kofferaufbau mit der ebenfalls charakteristischen Dachhaube erhalten die Transporter beim Aufbauhersteller Spier. Basis der gemeinsamen Entwicklung von UPS, Spier und Mercedes-Benz ist der neue Sprinter 513 BlueTec mit 95 kW starkem Euro VI-Motor und langem Radstand. Produziert werden drei Varianten – „UPS P60“, „UPS P70“ und „UPS P80“ – mit jeweils unterschiedlich langem Aufbau. Die ersten der neuen Fahrzeuge werden im August an den Paketdienstleister geliefert.
Der neue UPS-Sprinter wird zunächst in einer Kleinserie produziert und in Deutschland sowie in Großbritannien und Irland zum Einsatz kommen. Im harten Arbeitsalltag der Zusteller hat sich der Mercedes-Benz Transporter mit Spier-Aufbau bereits bewährt, und zwar im Rahmen einer umfangreichen, über einjährigen Erprobung mit einem Prototypen, die nach der IAA 2012 gestartet worden war. Damals diente noch ein bewährter Sprinter 519 CDI als Basis.
Das neue Zustellfahrzeug soll nun das über lange Jahre bewährte UPS-Modell ersetzen, das auf den Vario aufbaute. Zentrale Pluspunkte des Fahrzeugs mit einem maximal zulässigen Gesamtgewicht von 5,3 t sind die herausragende Ergonomie und Sicherheit, eine hohe Nutzlast bei deutlich verringertem Leergewicht sowie das kraftstoffeffiziente und somit umweltschonende Antriebskonzept.
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung auf Basis des neuen Sprinter spielten die Themen Arbeitsergonomie und Sicherheit. Ein Paradebeispiel dafür ist die für UPS-Zustellfahrzeuge typische Schiebetür auf der Beifahrerseite. Mit maximalen Durchgangsmaßen von 2.075 mm mal 840 mm ist sie ein gutes Stück höher und breiter als beim Vorgänger. Das erleichtert dem Zusteller das Ein- und Aussteigen mit Packstücken im Arm. Gleiches gilt auch für die erste der drei breiten Trittstufen, die ins Fahrerhaus führen. Sie befindet sich bei einem unbeladenen Fahrzeug nur 380 mm über dem Erdboden.
Sowohl die Schiebetür als auch die Türen zwischen Fahrerkabine und Laderaum sowie am Heck lassen sich elektronisch verriegeln. Geöffnet und geschlossen wird mithilfe eines Transponders, den der Zusteller am Handgelenk trägt – dadurch entfällt das umständliche und zeitraubende Herumhantieren mit einem Schlüssel.
Für ein deutliches Plus an Sicherheit sorgen die zusätzlichen Verglasungen auf der Beifahrerseite. Sie sind insgesamt um mehr als ein Drittel größer als beim Vorgängermodell. So kann die Person am Steuer Fußgänger oder Radfahrer rechts neben dem Transporter noch besser erkennen. Ebenfalls zur Sicherheits-Ausstattung zählt eine Rückfahrkamera. Was sich hinter dem Fahrzeug abspielt, wird auf einem Bildschirm angezeigt, der ergonomisch günstig im direkten Sichtfeld des Fahrers angebracht ist.
Dank Erhöhung des Fahrerhauses durch die glasfaserverstärkte Dachhaube muss sich auch ein sehr großer Zusteller nach dem Aufstehen vom Fahrersitz nicht bücken. Weitere Ergonomie-Vorteile hat der neue Sprinter bereits ab Werk an Bord: Dazu zählt der Schalthebel, der in der Armaturentafel angebracht ist – und nicht, wie zuvor, im Fahrerhausboden. Das erleichtert den Durchstieg zur Beifahrerseite und in Richtung Laderaum. Ebenfalls praktisch ist ein speziell für dieses Fahrzeug weiterentwickelter Motorstartknopf, der zeitsparend das Anlassen und Ausschalten des Motors ohne Schlüssel ermöglicht.
In den Laderaum gelangt der Zusteller unmittelbar von der Fahrerkabine aus. Auch die Bodenverkleidung im Laderaum aus rutschfestem Riffelblech dient der Sicherheit des Zustellers.
Der beim „UPS P70“ rund 20,7 m3 große Laderaum verfügt über ein fest eingebautes Regalsystem aus solidem Aluminium. Profilierte Abschlusskanten an den beiden Regalreihen pro Aufbauseite sowie Ladungssicherungsnetze sorgen für eine sichere Verwahrung der Pakete.
Zugunsten eines deutlich verringerten Kraftstoffverbrauchs und damit auch deutlich weniger CO2-Emissionen fiel die Wahl des Basisfahrzeugs auf den neuen Sprinter 513 BlueTec mit einem maximal zulässigen Gesamtgewicht von 5,3 t. Beim Vorgängermodell handelte es sich dagegen um einen „7,5-Tonner“. Dennoch punktet der neue Paket-Sprinter mit einer hohen Nutzlast: Beim „UPS P70“ sind es rund 2.300 kg. Bei den Varianten „UPS P60“ und „UPS P80“ ergeben sich minimale Abweichungen von jeweils etwa 50 kg nach oben beziehungsweise unten.
Entsprechend niedrig, jeweils rund 3.000 kg, ist das Leergewicht des Transporters mit einem langen Radstand von 4.325 mm. Erreicht wurde dies durch etliche gewichtsreduzierende Maßnahmen. So wiegt der Aufbau rund 200 kg weniger – dank dünnerer und dennoch maximal stabiler Seitenwände, einem kleineren Hecktritt oder Einsätzen in der Beifahrertür aus Polycarbonat statt aus Glas.
Das neue Zustellfahrzeug baut auf den neuen Sprinter auf – und damit auf einen Transporter, der Maßstäbe setzt. Zum Beispiel durch seine Motorisierung: Angetrieben werden alle drei Varianten vom sparsamen Vierzylinder-Aggregat OM 651. Der Mercedes-Benz Motor mit 95 kW erfüllt die strenge Euro VI-Abgasnorm.
Zur umfangreichen Sicherheitsausstattung des Fahrzeugs zählen Standards wie ein Fahrer-Airbag – und eine Neuheit wie der Seitenwind-Assistent, der auf dem ADAPTIVE ESP aufbaut. Seine Sensoren erkennen auf den Transporter einwirkende Kräfte durch Seitenwindböen. Das Assistenzsystem bremst daraufhin gezielt einzelne Räder auf der dem Wind zugewandten Seite ab. Dies wirkt einem möglichen gefährlichen Abdriften des Fahrzeugs durch eine Gier- oder Drehbewegung entgegen.
Ebenfalls an Bord hat der neue UPS-Sprinter den COLLISION PREVENTION ASSIST. Er zielt auf den Schutz vor Auffahrunfällen ab. Durch zwei Warnstufen – zuerst eine blinkende Leuchte, dann zusätzlich ein Warnton – wird der Fahrer gewarnt vor einer Kollision gewarnt und hat die Chance noch zu reagieren.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Montag, den 22. Dezember 2014 um 11:39 Uhr | 3.667 Besuche
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