2017
Sovereign Speed transportiert im Ausnahmefall schon mal einen lebendigen Hai. Und im Regelfall über Nacht rund 300 Tonnen Fracht. Seit Kurzem auch mit zwei Lang-Lkw, sogenannten Gigalinern. Die sparen Kraftstoff, Kosten sowie CO2 ein und können laut Prognose den straßengebundenen Transport umweltverträglicher machen.
Private Endkunden werden vergeblich darauf warten, dass Sovereign Speed mit einem Paket vor der Tür steht. Denn der Hamburger Transportdienstleister ist nicht für Privatkunden oder Kunden aus Industrie und Handel im Einsatz, sondern ausschließlich für Kurier-, Transport- und Logistikunternehmen – und für die „dicken Fische“ auf großer Fahrt. Das kann man durchaus wörtlich nehmen. „Einmal mussten wir ein Wasserbassin samt Hai transportieren“, erzählt Fuhrparkleiter Helge Franken. Die Fahrt ging vom Londoner Zoo über Brüssel nach München in den Tierpark. Transferzeit: rund 13 Stunden.
„Der Hai hat es natürlich gut überstanden“, lacht Franken. Auftraggeber war ein englischer Kurierdienst. Für seine Kunden, die großen Kurier-, Transport- und Logistikunternehmen, befördert Sovereign Speed in einem festen Fahrplan Fracht innerhalb des eigenen europäischen Streckennetzes. Fracht bedeutet: alle Arten von eiligen, wichtigen, komplizierten oder gefährlichen Gütern. Eben einen Hai. Oder Teile für die Formel 1. Oder Kamerasysteme für die Fußball-Europameisterschaft. Und im Regelfall ganz „normale“ Güter, zu denen pharmazeutische Proben auf Trockeneis ebenso gehören wie Flugzeugreifen für Urlaubsflieger. „Die Reifen müssen regelmäßig gewartet und getauscht werden. Aber nicht jeder Flughafen hat eine eigene Reifenwerkstatt“, erklärt Franken. „Und keine Reifen bedeutet: kein Start.“ Derzeit bedient Sovereign Speed im Nachtsprung über 120 europäische Städte direkt. Das sind pro Nacht zwischen 200 und 300 Tonnen Fracht. An allen wichtigen europäischen Flughafen-Gateways finden sich Sovereign-Filialen.
Als „Airline auf der Straße“ mit 14 europäischen Standorten funktioniert Sovereign Speed für seine Kunden aus der Transport-, Kurier- und Logistikbranche als Alternative zur Luftfracht – egal ob es sich um regelmäßige Expresssendungen oder sporadische Last-Minute-Transporte handelt. Dazu zählt ebenfalls der weltweite Versand von Sendungen. So hat Sovereign Speed Zugang zu allen nationalen und internationalen KEP-Systemen (Kurier, Express, Paket) und zum weltweiten Aramex-Netzwerk. Aramex ist führender Provider von Logistik- und Transportlösungen im Nahen sowie Mittleren Osten. Mit zusätzlichen Angeboten rund um den Transport ergänzt Sovereign Speed seine Leistungen. So sind die Sovereign-Airport-Terminals beispielsweise mit eigenen Röntgenanlagen ausgestattet. Das erspart den Kunden überflüssige Vorlaufzeiten. Großzügige Tunnelmaße ermöglichen das Scannen von kleinsten Postsendungen bis hin zu großen Industriepaletten.
Den Linien- und Fernverkehr wickelt Sovereign Speed überwiegend mit Lkw von Mercedes-Benz ab. Jüngste Mitglieder im Fuhrpark sind zwei Lang-Lkw, sogenannte Gigaliner, mit Untersetzachse und Sattelanhänger. Sie bedienen fest die Strecke Hamburg–Frankfurt und zurück. „Das ist ein Projekt für die nächsten drei Jahre“, betont Helge Franken. „Zwei Lang-Lkw ersetzen drei normale Lkw. Wir prüfen jetzt, ob und wie sich das in Zukunft rechnet.“ Denn Lang-Lkw sollen gerade für den Transport von leichten und voluminösen Gütern – wie etwa bei Sovereign Speed – wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Lang-Lkw messen bis zu 25,25 Meter. Seit Anfang 2017 dürfen sie im sogenannten streckenbezogenen Regelbetrieb betrieben werden, wo sie gefahrene Kilometer und damit CO2 einsparen sollen. Sovereign Speed als Transportsdienstleister begleitet eng die aktuellen Entwicklungen: Im Rahmen ihres Qualitäts- und Nachhaltigkeitsprogramms hatten die Hamburger beispielsweise schon vor einigen Jahren einen Mercedes-Benz Vito E-CELL in Betrieb.
„Selbstverständlich gibt es strenge Vorgaben und Anforderungen für Fahrzeuge und Fahrer“, so Helge Franken. Fahrer müssen beispielsweise mindestens fünf Jahre Berufserfahrung haben und einen speziellen Einweisungslehrgang absolvieren. Das alles kann Norbert Seifert vorweisen: Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Kraftfahrer. Mit seinem neuen Arbeitsplatz und dem Handling des überlangen Gespanns ist er mehr als zufrieden: „Der Lang-Lkw läuft äußerst spurstabil. Und sorgt bei meinen Kollegen und den Kunden für Aufsehen. Überall, wo ich hinkomme, werden die Smartphones für ein Foto gezückt.“ Die Zufriedenheit der Fahrer steht bei Sovereign Speed im Fokus und ist eng mit dem Thema Sicherheit verknüpft. Helge Franken sagt: „Unsere Lkw haben sämtliche Sicherheits- und Komfortpakete. Denn ein entspannter, konzentrierter Fahrer ist gut für die Fracht.“ Ausfälle auf den Strecken wären schwerwiegend: Denn die Fahrzeuge haben meist Fracht nicht nur für einen, sondern für eine Vielzahl von Kunden geladen.
So viel Fürsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist buchstäblich preiswürdig. So wurde Sovereign Speed 2017 als bester Logistik-Arbeitgeber in Hamburg ausgezeichnet. Die Hierarchien dort sind flach, die Teamorientierung hoch; es gibt wenig Bürokratie, stattdessen viel Teilhabe der Mitarbeiter an Unternehmensentscheidungen: Das war den Juroren fünf Sterne wert. Der Wettbewerb „Hamburgs beste Arbeitgeber“ wird ausgerichtet vom IMWF, dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung, und einem Experten der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Zusätzlich gab es noch den „Sonderpreis Logistik“ – als höchstbewertetes Unternehmen der Branche.
Die bestmögliche und persönliche Betreuung hat sich Sovereign Speed auch für seine Kunden auf die Fahne geschrieben. Das bedeutet Service auf einem besonders hohen Niveau. „Wir sind zum Beispiel rund um die Uhr zu erreichen. Falls etwa der Kunde eine Sendung vor der Auslieferung noch stoppen will“, sagt Helge Franken. Jede Mail wird noch händisch bearbeitet und beantwortet. Dabei versteht Sovereign Speed im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache seiner Kunden. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus 35 verschiedenen Nationen. Das erleichtert vieles.“
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 06. Dezember 2017 um 00:05 Uhr | 4.180 Besuche
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