2019
Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) ist in einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld mit einem stabilen Umsatz und einem moderaten Gewinn im ersten Quartal gestartet. Der Konzernabsatz verringerte sich um 4 Prozent auf 773.800 Pkw und Nutzfahrzeuge. Der Umsatz betrug 39,7 (i. V. 39,8) Mrd. €. Auch bereinigt um positive Wechselkursveränderungen lag der Umsatz auf Vorjahresniveau.
Der Daimler-Konzern erzielte im ersten Quartal ein EBIT von 2.802 Mio. € und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 3.335 Mio. €. Das Konzernergebnis schwächte sich nur leicht ab auf 2.149 (i. V. 2.354) Mio. €. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 2.095 (i. V. 2.273) Mio. €; dies führte zu einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie auf 1,96 (i. V. 2,12) €.
In allen automobilen Geschäftsfeldern ging das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, während Daimler Financial Services von einem positiven Bewertungseffekt profitierte. Das Ergebnis von Mercedes-Benz Cars lag insbesondere aufgrund eines rückläufigen Absatzvolumens und einer veränderten Absatzstruktur unter dem Vorjahresquartal. Bei Daimler Trucks sorgten unter anderem Mehrkosten, die sich im Wesentlichen aus gestiegenen Rohmaterialpreisen und Engpässen in der Zulieferkette ergaben, für eine Ergebnisbelastung. Die Ergebnisse von Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses waren negativ. Bei den Vans sorgten Aufwendungen im Zusammenhang mit der Anpassung von Produktionskapazitäten sowie Vorleistungen für neue Technologien und Produkte für ein Minus. Bei Daimler Buses belasteten Lieferverzögerungen aufgrund eines geänderten internen Zulassungsprozesses bei Reise- und Überlandbussen. Dagegen legte das EBIT von Daimler Financial Services im ersten Quartal deutlich zu. Ausschlaggebend hierfür war die Zusammenlegung der Mobilitätsdienste von Daimler und der BMW Group, die sich mit 718 Mio. € positiv auf das Ergebnis auswirkte.
„Mit diesem wie erwartet verhaltenen Jahresstart können und wollen wir uns nicht zufriedengeben. Nun gilt es, mit aller Kraft auf unsere Jahresziele hinzuarbeiten. Auf Basis unserer Absatzplanung und den bereits eingeleiteten Gegenmaßnahmen sind wir zuversichtlich, diese Ziele auch zu erreichen. In den ersten Monaten haben wir weitere Bausteine unserer Strategie konsequent umgesetzt und mehrere wichtige Projekte auf den Weg gebracht: Unsere Kooperation bei smart mit Geely sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Plattform für autonomes Fahren und die Bündelung der Mobilitätsdienste mit der BMW Group“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.
Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts führte im ersten Quartal zu einem Zahlungsmittelabfluss von 2,0 (i. V. Zahlungsmittelzufluss von 1,8) Mrd. €. Der starke Rückgang resultierte insbesondere aus dem Bestandsaufbau vor allem bei Mercedes-Benz Cars infolge von Modellwechseln sowie eines Absatzrückgangs aufgrund der allgemeinen Marktentwicklung und Einschränkungen bei der Fahrzeugverfügbarkeit in einigen internationalen Märkten. Zudem wirkte insbesondere bei Daimler Trucks die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen negativ auf das Working Capital. Des Weiteren sind die Investitionen in Sachanlagen im Konzern gestiegen.
Die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts verringerte sich zum 1. Januar 2019 um 3,2 Mrd. € auf 13,1 Mrd. €. Grund dafür war die Einführung der Leasingnehmerbilanzierung nach IFRS 16 und dem damit verbundenen Ansatz von Leasingverbindlichkeiten für ausstehende Mietzahlungen. Darüber hinaus reduzierte sich in den ersten drei Monaten die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts um weitere 1,7 Mrd. € auf 11,3 Mrd. €. Ursächlich für diesen Rückgang war insbesondere der negative Free Cash Flow des Industriegeschäfts.
„Wir sind vergleichsweise schwach ins Jahr gestartet und haben in allen automobilen Geschäftsfeldern mit zahlreichen Herausforderungen über die gesamte Wertschöpfungskette zu kämpfen. Dies hat sich negativ auf Absatz und Ertrag ausgewirkt. Vor allem hohe Lagerbestände und Engpässe in der Lieferkette haben den Cash Flow zusätzlich erheblich belastet. Dennoch werden wir weiterhin mit Augenmaß und fokussiert in unsere Zukunft investieren“, sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG für Finance & Controlling und Daimler Financial Services verantwortlich.
Zum Ende des ersten Quartals waren im Daimler-Konzern weltweit 299.956 (Jahresende 2018: 298.683; Q1 2018: 294.029) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 174.368 (Jahresende 2018: 174.663; Q1 2018: 173.882) in Deutschland tätig; 26.444 (Jahresende 2018: 26.310; Q1 2018: 24.426) waren es in den USA, 10.766 (Jahresende 2018: 10.307; Q1 2018: 10.027) in Brasilien und 9.902 (Jahresende 2018: 9.918; Q1 2018: 9.898) in Japan. Bei den konsolidierten Tochtergesellschaften in China waren Ende März 4.442 (Jahresende 2018: 4.424; Q1 2018: 4.150) Beschäftigte tätig.
Die Geschäftsfelder im Einzelnen:
Der Absatz von Mercedes-Benz Cars lag im ersten Quartal mit 555.300 verkauften Einheiten um 7 Prozent unter dem hohen Niveau des Vorjahres. Gründe für den Absatzrückgang waren unter anderem die allgemeine Marktentwicklung, Modellwechsel, Einschränkungen bei der Fahrzeugverfügbarkeit in einigen internationalen Märkten sowie eine hohe Wettbewerbs-intensität.
In Europa gingen die Verkäufe um 4 Prozent auf 235.300 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und smart zurück. Davon entfielen 78.100 Einheiten auf den Heimatmarkt Deutschland, was einem Minus von 1 Prozent entspricht. In China, dem größten Absatzmarkt von Mercedes-Benz Cars, verringerte sich der Absatz um 3 Prozent auf 173.200 Einheiten. In den USA sank der Absatz um 9 Prozent auf 64.300 Einheiten. Dagegen entwickelten sich die Verkäufe der Kompaktwagen durch den bereits im Frühjahr 2018 mit der neuen A-Klasse (W177) eingeleiteten Modellwechsel sehr positiv: Der Absatz der A-Klasse, der B-Klasse, des CLA und des CLA Shooting Brake stieg um 11 Prozent auf 108.800 Einheiten und markierte damit einen Bestwert für das erste Quartal. Der Absatz der SUVs lag mit 178.600 Einheiten um 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dennoch war in den ersten drei Monaten des Jahres erneut jedes dritte verkaufte Fahrzeug der Marke Mercedes-Benz ein SUV. Die neue G-Klasse (W463) verzeichnete zum Jahresauftakt einen Absatzanstieg um 53 Prozent und damit das beste erste Quartal aller Zeiten.
Der Umsatz von Mercedes-Benz Cars sank um 8 Prozent auf 21.200 (i. V. 22.998) Mio. €. Das EBIT belief sich auf 1.298 (i. V. 2.060) Mio. €. Die Umsatzrendite lag mit 6,1 Prozent unter dem Vorjahreswert von 9,0 Prozent. Ergebnisbelastend wirkten das rückläufige Absatzvolumen und eine veränderte Absatzstruktur. Darüber hinaus drückten eine schwächere Preisdurchsetzung, Wechselkurseffekte sowie Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge auf das EBIT.
Daimler Trucks erzielte im ersten Quartal ein Absatzplus von 2 Prozent auf 115.900 (i. V. 113.800) Einheiten. In der NAFTA-Region stiegen die Verkäufe um 17 Prozent auf 47.800 (i. V. 40.800) Lkw. In Brasilien erzielte Daimler Trucks mit 6.100 verkauften Fahrzeugen einen Zuwachs von 51 Prozent. Mit einem Marktanteil von 30,5 (i. V. 29,4) Prozent im mittleren und schweren Segment erreichte das Geschäftsfeld dort die Marktführerschaft. In der Region EU30 (Europäische Union, Schweiz und Norwegen) stieg der Absatz um 10 Prozent auf 19.000 (i. V. 17.300) Lkw. In Deutschland wurden mit 6.600 (i. V. 6.100) Fahrzeugen ebenfalls deutlich mehr Lkw als im Vorjahreszeitraum verkauft. Die Verkäufe in der Türkei waren weiterhin stark durch die erhebliche wirtschaftliche Unsicherheit beeinträchtigt und gingen auf 500 (i. V. 1.800) Fahrzeuge zurück. In Asien schwächte sich der Absatz auf 34.300 (i. V. 37.700) Einheiten ab. Der Absatz von Auman-Lkw des Joint Ventures BFDA in China ging auf 22.700 (i. V. 24.000) Fahrzeuge zurück.
Der Umsatz erhöhte sich um 11 Prozent auf 9.546 (i. V. 8.619) Mio. €. Das EBIT betrug 582 (i. V. 647) Mio. €, die Umsatzrendite 6,1 (i. V. 7,5) Prozent. Neben dem Absatzanstieg insbesondere in der NAFTA-Region wirkten sich Wechselkurseffekte positiv auf die Ergebnisentwicklung aus. Höhere Aufwendungen für Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge sowie Mehrkosten, die sich im Wesentlichen aus gestiegenen Rohmaterialpreisen und Engpässen in der Zulieferkette ergaben, belasteten das EBIT. Weitere Ergebnisbelastungen resultierten aus Bewertungseffekten in den Rückstellungen.
Mercedes-Benz Vans steigerte die Verkäufe im ersten Quartal um 4 Prozent und verzeichnete mit 97.000 Einheiten das bisher absatzstärkste erste Quartal. In der Region EU30 stieg der Absatz um 10% auf 66.600 (i. V. 60.400) Einheiten auf einen Bestwert im ersten Quartal. In der NAFTA-Region lag der Absatz mit 11.700 (i. V. 11.300) Einheiten leicht über dem Vorjahr. In Lateinamerika stieg der Absatz um 9 Prozent auf 4.200 (i. V. 3.800) Einheiten. Dagegen schwächten sich die Verkäufe in China um 6 Prozent auf 6.100 Einheiten ab. Auch in Russland und in einem schwierigen Marktumfeld in der Türkei lagen die Verkäufe deutlich unter dem Vorjahr.
Der Umsatz stieg aufgrund des höheren Absatzes um 9 Prozent auf 3.369 (i. V. 3.098) Mio. €. Das EBIT betrug minus 98 (i. V. plus 172) Mio. €. Die Umsatzrendite sank auf minus 2,9 (i. V. plus 5,6) Prozent. Das EBIT war geprägt von Aufwendungen im Zusammenhang mit der Anpassung von Produktionskapazitäten in Russland und Argentinien. Nach Prüfung der Wirtschaftlichkeit und in Abstimmung mit dem Kooperationspartner wird auf die Produktion der Mercedes-Benz X-Klasse in Argentinien verzichtet. Darüber hinaus belasteten Vorleistungen für neue Technologien, Anlaufkosten für neue Produkte, Wechselkurseffekte und Aufwendungen für Garantien und Kulanz das Ergebnis. Des Weiteren haben laufende behördliche Verfahren und Maßnahmen für Dieselfahrzeuge das Ergebnis negativ beeinflusst.
Der Absatz von Daimler Buses ging im ersten Quartal um 4 Prozent auf 5.500 Einheiten zurück. Grund dafür war im Wesentlichen ein geänderter interner Zulassungsprozess bei Reise- und Überlandbussen, der für Lieferverzögerungen sorgte: In der Region EU30 verringerte sich der Absatz um 33 Prozent auf 900 Komplettbusse und Fahrgestelle der Marken Mercedes-Benz und Setra. In Deutschland gingen die Verkäufe von 400 auf 300 Einheiten zurück, sollen aber im Jahresverlauf wieder aufgeholt werden. Positiv entwickelten sich die Verkäufe im brasilianischen Markt mit einem Plus von 20 Prozent auf 2.200 Einheiten. Insbesondere aufgrund der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage in Argentinien stieg der Absatz von Daimler Buses in Lateinamerika (ohne Mexiko) insgesamt nur um 2% auf 3.200 Fahrgestelle. In Mexiko verzeichnete das Geschäftsfeld im ersten Quartal 2019 mit 400 (i. V. 500) Einheiten einen spürbaren Rückgang.
Der Umsatz lag mit 785 (i. V. 850) Mio. € um 8 Prozent unter dem Vorjahrjahresniveau. Das EBIT betrug minus 21 (i. V. plus 37) Mio. €; die Umsatzrendite sank auf minus 2,7 (i. V. plus 4,4) Prozent. Der Ergebnisrückgang wurde hauptsächlich durch die Lieferverzögerungen aufgrund eines geänderten internen Zulassungsprozesses bei Reise- und Überlandbussen verursacht.
Bei Daimler Financial Services ging das Neugeschäft im ersten Quartal vor dem Hintergrund des geringeren Fahrzeugabsatzes im Konzern im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3 Prozent auf 17,3 Mrd. € zurück. Das Portfolio von Daimler Financial Services umfasste Ende März 5,3 Mio. Fahrzeuge; das entspricht einem Vertragsvolumen von 157,4 Mrd. € und damit einem Anstieg von 2 Prozent gegenüber dem Jahresende 2018. Eine positive Entwicklung verzeichnete auch das Versicherungsgeschäft. Weltweit wurden im ersten Quartal 539.000 (i. V. 523.000) Versicherungsverträge über Daimler Financial Services abgeschlossen.
Das EBIT belief sich auf 1.209 (i. V. 548) Mio. €. Die Eigenkapitalrendite lag mit 35,7 Prozent über dem Vorjahreswert von 17,9 Prozent. Ausschlaggebend hierfür war die Zusammenlegung der Mobilitätsdienste des Daimler-Konzerns und der BMW Group, die sich mit 718 Mio. € positiv auf das Ergebnis auswirkte. Weitere positive Effekte ergaben sich aus dem gestiegenen Vertragsvolumen. Gegenläufig wirkten sich steigende Kreditrisikokosten in einzelnen Märkten sowie das gestiegene Zinsniveau aus.
Die Daimler AG und die BMW Group haben ihre Mobilitätsdienste gebündelt und einen Verbund von fünf Joint Ventures gegründet. Das Closing erfolgte am 31. Januar 2019. Der Verbund umfasst die fünf Joint Ventures REACH NOW (Plattform für On-Demand Mobility und Multimodalität), CHARGE NOW (Laden), FREE NOW (Ride-Hailing), PARK NOW (Parken) und SHARE NOW (Carsharing). An den einzelnen Joint Ventures sind die BMW Group und die Daimler AG zu gleichen Teilen beteiligt. Die Mobilitätsangebote von BMW und Daimler haben seit ihrer Gründung eine starke Kundenbasis aufgebaut und verfügen derzeit über rund 66 Mio. Kunden.
„Mit der Bündelung der Mobilitätsdienste mit der BMW Group haben wir uns im Wachstumsmarkt der urbanen Mobilität eine sehr gute Ausgangsbasis verschafft. Aus der Zusammenlegung konnten wir einen positiven Ergebniseffekt verbuchen. Dieser spiegelt den hohen Wertzuwachs unserer Mobilitätsdienste wider, von dem wir als Pionier des stationsunabhängigen Carsharing mit car2go nun profitieren. Auch in Zukunft werden wir in aussichtsreiche Geschäftsmodelle investieren. Effizienz und eine nachhaltige Profitabilität sind dafür unumgänglich“, sagte Uebber.
Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern. Aus den zentral verantworteten Sachverhalten resultierten Aufwendungen von 215 (i. V. 119) Mio. €. Aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen ergaben sich im ersten Quartal 2019 Erträge von 47 (i. V. Aufwendungen von 10) Mio. €.
Im ersten Quartal 2019 wurden weltweit 1,7 (i. V. 1,3) Mrd. € insbesondere an den Produktions- und Montagestandorten in neue Produkte und Technologien, in die Erweiterung der Kapazitäten sowie in Modernisierungsmaßnahmen investiert. Auf die deutschen Standorte entfielen Sachinvestitionen von 1,2 (i. V. 1,1) Mrd. €. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen erhöhten sich auf 2,4 (i. V. 2,3) Mrd. €.
Auf Basis der Annahmen für die Entwicklung der für Daimler wichtigen Märkte und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder erwartet das Unternehmen für das Jahr 2019 einen leichten Anstieg des Konzernabsatzes.
Mercedes-Benz Cars kalkuliert für das Gesamtjahr 2019 mit einer leichten Zunahme der Verkäufe. Die Absatzentwicklung wird maßgeblich von Lebenszykluseffekten bestimmter Baureihen beeinflusst. Insgesamt beabsichtigt Mercedes-Benz, im Jahr 2019 über ein Dutzend neue und überarbeitete Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Vor allem die neuen Kompaktwagen, unter anderem die neue B-Klasse, die A-Klasse Limousine sowie der neue GLB, das achte Modell im Kompaktwagensegment, dürften sich positiv im Absatz niederschlagen. Absatzimpulse sind vor allem in der zweiten Jahreshälfte auch im wachstumsstarken Segment der SUVs zu erwarten.
Daimler Trucks geht für das Jahr 2019 von einer leichten Steigerung des Absatzes gegenüber dem Vorjahr aus. Sowohl in der NAFTA-Region als auch in der Region EU30 erwartet das Geschäftsfeld im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Verkaufsplus. In Japan dürften die Verkäufe in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. In Brasilien wird mit einem Absatz gerechnet, der das niedrige Niveau des Vorjahres deutlich übertrifft. In Indien sollten die Verkäufe den Vorjahresabsatz übersteigen. Angesichts der weiterhin bestehenden erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten geht Daimler Trucks in der Türkei von deutlich rückläufigen Verkäufen aus. Auch in Indonesien wird mit einem Absatzminus gerechnet.
Mercedes-Benz Vans plant nun für das Jahr 2019 einen leichten Absatzanstieg. Neben den USA erwartet das Geschäftsfeld Wachstum insbesondere auch in der Region EU30. Zum Absatzwachstum im Jahr 2019 soll insbesondere der neue Sprinter beitragen, der Mitte 2018 eingeführt wurde.
Daimler Buses will die Marktführerschaft in seinen wichtigsten klassischen Kernmärkten bei den Bussen über 8t behaupten. Für das Jahr 2019 rechnet das Geschäftsfeld insgesamt mit einer deutlichen Absatzsteigerung. Die Grundlage dafür bildet ein leichtes Absatzwachstum in der Region EU30 und eine deutlich positive Entwicklung der Verkäufe in Indien. Für Lateinamerika (ohne Mexiko) wird von einem Absatz auf Vorjahresniveau ausgegangen.
Daimler Financial Services erwartet für das Jahr 2019 einen leichten Anstieg beim Neugeschäft und weiteres Wachstum beim Vertragsvolumen. Ausschlaggebend hierfür sind die Absatzentwicklungen der automobilen Geschäftsfelder. Dazu sollen nicht zuletzt der Ausbau neuer digitaler Möglichkeiten des Kundenkontakts sowie die Erschließung weiterer Marktpotenziale im Flottenmanagement beitragen.
Der Umsatz von Daimler dürfte im Jahr 2019 auf der Grundlage des erwarteten Absatzanstiegs leicht zulegen. Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks und Daimler Financial Services rechnen mit einem leicht steigenden Umsatz, während die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses jeweils ein deutliches Umsatzplus erwarten.
Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, dass das Konzern-EBIT im Jahr 2019 leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Die einzelnen Geschäftsfelder haben für das Jahr 2019 folgende Renditeerwartungen: – Mercedes-Benz Cars: Umsatzrendite 6 bis 8 Prozent, – Daimler Trucks: Umsatzrendite 7 bis 9 Prozent, – Mercedes-Benz Vans: Umsatzrendite 0 bis 2 Prozent – Daimler Buses: Umsatzrendite 5 bis 7 Prozent – Daimler Financial Services: Eigenkapitalrendite 17 bis 19 Prozent.
Vor dem Hintergrund von Aufwendungen aus der Anpassung von Produktionskapazitäten in Argentinien und Russland, im Zusammenhang mit dem Produktionsanlauf des Sprinter in Charleston, USA, sowie für laufende behördliche Verfahren und Maßnahmen für Dieselfahrzeuge, hat das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans seine Renditeerwartung für das laufende Geschäftsjahr angepasst.
Die insgesamt eher verhaltene Ergebnisentwicklung im Automobilgeschäft wird sich auch im Free Cash Flow des Industriegeschäfts niederschlagen. Belastend werden sich die weiterhin hohen Vorleistungen für neue Produkte und Technologien auswirken. Hinzu kommen die Kosten für das „Projekt Zukunft“ zur Umsetzung der neuen Konzernstruktur. Unter diesen Voraussetzungen geht Daimler davon aus, dass der Free Cash Flow des Industriegeschäfts leicht über dem Vorjahreswert liegen dürfte.
„Das Erreichen der Ziele für 2019 ist nach dem ersten Quartal nicht einfacher geworden. Um diese Ziele und unsere strategischen Renditeansprüche in allen Geschäftsfeldern wieder zu erfüllen, sind in diesem Jahr und in den nächsten Jahren große Kraftanstrengungen und ein fokussierter Mitteleinsatz unumgänglich. Wir müssen daher im gesamten Unternehmen die Lieferbereitschaft steigern, die Kosten senken und Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz sowie der Flexibilität verstärken. Denn angesichts der großen Veränderungen in der Automobilbranche und bei der individuellen Mobilität führt an kurzfristigen Sparmaßnahmen und langfristigen Weichenstellungen kein Weg vorbei. Mit der neuen Konzernstruktur schaffen wir bereits jetzt die Basis, um den neuen Tochtergesellschaften einen größeren unternehmerischen Gestaltungsspielraum zu geben, um weitere Erlös- und Geschäftspotenziale zu erschließen. Wir werden den Konzern in allen Dimensionen noch stärker in Richtung Nachhaltigkeit ausrichten“, sagte Zetsche.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 01. Mai 2019 um 00:05 Uhr | 3.255 Besuche
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