2014
Die Daimler AG (Börsenkürzel: DAI) ist weiter auf profitablem Wachstumskurs. Im zweiten Quartal 2014 erzielte das Unternehmen erneut Bestwerte bei Absatz und Umsatz und steigerte das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft deutlich. Weltweit wurden von April bis Juni mit 628.900 Pkw und Nutzfahrzeugen 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 6 Prozent auf 31,5 Mrd. €. Bereinigt um Wechselkursveränderungen betrug der Umsatzanstieg 11 Prozent. Im laufenden Geschäft verbesserte sich das EBIT um 12 Prozent auf 2,5 Mrd. € und damit überproportional zum Umsatz. Das Konzernergebnis erreichte 2,2 Mrd. €, nachdem das Ergebnis des Vorjahresquartals in Höhe von 4,6 Mrd. € positiv durch den EADS-Anteilsverkauf beeinflusst worden war.
„Wir wachsen profitabel, unsere Strategie trägt Früchte“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Wir kommen kontinuierlich auf unserem Weg voran. Mit dem zweiten Quartal sind wir zufrieden, wir arbeiten weiter konsequent an strukturellen Verbesserungen. Absatz, Umsatz und das EBIT aus dem laufenden Geschäft werden im Jahr 2014 deutlich zulegen. Getragen von unserer Produkt-offensive und der erfolgreichen Fortsetzung unserer Effizienzprogramme blicken wir optimistisch nach vorn.“
Der deutliche Anstieg des EBIT aus dem laufenden Geschäft im zweiten Quartal wurde von der sehr positiven Absatz- und Umsatzentwicklung der Geschäftsfelder, einem besseren Modell-Mix sowie weiteren Effizienz-gewinnen geprägt. Belastet wurde das operative Ergebnis erneut durch Wechselkurseinflüsse. Einschließlich Sondereffekten lag das EBIT im zweiten Quartal bei 3,1 (i. V. 5,2) Mrd. €. Im Vorjahr war das EBIT durch die Neubewertung und Veräußerung von Anteilen an EADS in Höhe von rund 3,2 Mrd. € positiv beeinflusst.
„Unsere Geschäftslage ist zur Jahresmitte 2014 weiterhin erfreulich“, sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finanzen & Controlling und Daimler Financial Services. „Mit unseren neuen Produkten und den Resultaten von Mercedes-Benz Cars sowie Daimler Trucks haben wir im zweiten Quartal gezeigt, dass wir das hohe Wachstumstempo halten und die Profitabilität gleichzeitig verbessern. In der zweiten Hälfte dieses Jahres wird das EBIT aus dem laufenden Geschäft höher als im ersten Halbjahr ausfallen. Angesichts des volatilen Umfelds beobachten wir aber die Absatz- und Finanzmärkte weiter sehr genau. Mit unserer soliden Kapitalausstattung sind wir gegen Schwankungen gut gerüstet.“
Der Aufwand für Ertragsteuern erhöhte sich im zweiten Quartal um 264 auf 739 Mio. € gegenüber dem Vorjahr, nachdem der Sonderertrag aus der Neubewertung und Veräußerung der EADS-Anteile im vergangenen Jahr im Wesentlichen steuerfrei war. Vom Konzernergebnis entfiel in den Monaten April bis Juni auf Minderheitsanteile ein Gewinn von 92 (i. V. 1.749) Mio. €. Der Anteil der Aktionäre der Daimler AG am Konzernergebnis betrug damit 2,1 (i. V. 2,8) Mrd. €; das Ergebnis je Aktie erreichte 1,97 (i. V. 2,65) €.
Daimler hat sich im zweiten Quartal 2014 erneut zu attraktiven Konditionen auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten refinanziert. Die Netto-Liquidität im Industriegeschäft belief sich zum Ende des zweiten Quartals auf 12,7 (i. V. 11,3) Mrd. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts profitierte von den Ergebnisbeiträgen der automobilen Geschäftsfelder und erreichte im zweiten Quartal 0,8 (i. V. 3,5) Mrd. €, nachdem im Vorjahresquartal der Erlös aus dem Verkauf der restlichen Anteile an EADS in Höhe von 2,2 Mrd. € vereinnahmt worden war.
Zum Ende des zweiten Quartals 2014 waren bei Daimler weltweit 280.829 (Jahresende 2013: 274.616, Ende Juni 2013: 276.044) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 170.649 (Jahresende 2013: 167.447, Ende Juni 2013: 167.926) in Deutschland tätig; hierin enthalten sind die positiven Effekte aus der Beschäftigung von Ferienarbeitskräften angesichts der guten Nachfragesituation. Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen davon aus, dass die weltweite Beschäftigtenzahl im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahresende 2013 stabil bleiben wird.
Mercedes-Benz Cars erzielte im zweiten Quartal einen Rekordabsatz und profitierte von der weltweit ausgewogenen Absatzstruktur. Die Verkäufe der Pkw-Sparte stiegen um 3 Prozent auf 418.700 Einheiten. Mercedes-Benz Cars behauptete sich im volatilen europäischen Marktumfeld sehr gut und konnte in fast allen Märkten Marktanteile hinzugewinnen. In den USA, dem größten Absatzmarkt, war das Geschäftsfeld mit 81.900 abgesetzten Fahrzeugen erfolgreicher als je zuvor und wuchs im Vorjahresvergleich um 7 Prozent. In China setzte das Unternehmen den starken Wachstumskurs fort und steigerte den Absatz um 13 Prozent auf 68.100 Fahrzeuge.
Der durch die weltweite Verfügbarkeit der S-Klasse (W222) höherwertige Modell-Mix führte zu einem im Vergleich zum Absatz überproportionalen Umsatzanstieg um 9 Prozent auf 17,8 Mrd. €. Das EBIT des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Cars lag im zweiten Quartal 2014 mit 1.409 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 1.041 Mio. €. Die Umsatzrendite verbesserte sich deutlich auf 7,9 Prozent (i. V. 6,4 Prozent).
Die erfreuliche Ergebnisentwicklung des größten Geschäftsfelds des Daimler-Konzerns war im Wesentlichen auf das weitere Absatzwachstum vor allem in China und USA zurückzuführen. Hohe Nachfrage besteht sowohl nach der S- und E-Klasse als auch der erweiterten Kompaktwagen-Palette und ermöglicht Mercedes-Benz Cars eine bessere Preisdurchsetzung. Zudem wirkten sich Effizienzmaßnahmen aus dem Programm »Fit for Leadership« positiv auf das Ergebnis aus. Dagegen belasteten die Aufwendungen im Zuge der Einführung neuer Modelle, für Kapazitäts-erweiterungen, für Vorleistungen für neue Technologien sowie Wechselkurseffekte das Ergebnis.
Der Absatz von Daimler Trucks entwickelte sich auch im zweiten Quartal regional sehr unterschiedlich. Weltweit lag der Absatz mit 126.100 Lkw um 2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Vor allem die erhöhte Nachfrage nach verbrauchs- und abgasarmen Nutzfahrzeugen in der NAFTA-Region führte zu einem Absatzanstieg um 18 Prozent auf 41.100 Einheiten. In Westeuropa lag der Absatz mit 13.200 Fahrzeugen aufgrund von Vorzieheffekten im Zuge der Einführung der Abgasnorm Euro VI zum Jahresende 2013 um 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In Lateinamerika wirkten sich die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin negativ auf die Lkw-Nachfrage aus. Gegen den schwächeren Nachfragetrend steigerte Daimler Trucks den Marktanteil in Brasilien.
Der Umsatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks blieb im Berichtszeitraum unverändert gegenüber dem Vorjahresquartal bei 8 Mrd. €. Das EBIT lag mit 455 (i. V. 434) Mio. € über dem Vorjahresniveau. Die Umsatzrendite kletterte auf 5,7 Prozent (i. V. 5,4 Prozent). Insbesondere der deutliche Absatzanstieg in der NAFTA-Region und gesunkene Garantiekosten trugen zum Ergebnis-anstieg bei, während die anhaltende Nachfrageschwäche in Lateinamerika sowie Wechselkurseffekte das Ergebnis belasteten. Positiv schlugen sich im operativen Ergebnis die Effizienzmaßnahmen des Programms »Daimler Trucks #1« nieder.
Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans steigerte den Absatz im zweiten Quartal 2014 deutlich um 9 Prozent auf 76.000 Fahrzeuge. Der Umsatz legte um 2 Prozent auf 2,5 Mrd. € zu. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete ein EBIT von 242 (i. V. 204) Mio. €. Die Umsatzrendite erhöhte sich auf 9,7 Prozent (i. V. 8,4 Prozent). Das operative Ergebnis im zweiten Quartal war von der sehr positiven Absatzentwicklung geprägt, die auf den deutlichen Nachfrageanstieg insbesondere in Europa und in der NAFTA–Region zurückzuführen ist. Andererseits sind Aufwendungen für die Markteinführung der neuen Großraumlimousine V-Klasse (W447) und den neuen Vito entstanden; Wechsel-kurseffekte haben das Ergebnis zusätzlich belastet. Das EBIT profitierte von einer Wertaufholung des Beteiligungsbuchwerts an dem chinesischen Joint Venture Fujian Benz Automotive Corporation (FBAC) in Höhe von 61 Mio. €.
Daimler Buses erzielte im Berichtszeitraum dank der gestiegenen Nachfrage in Westeuropa einen Absatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr von 2 Prozent auf 8.100 Komplettbusse und Fahrgestelle. Der Umsatz lag bei 1,0 (i. V. 0,9) Mrd. €. Daimler Buses hat das EBIT gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt auf 50 (i. V. 27) Mio. €. Die Umsatzrendite belief sich auf 4,8 Prozent (i. V. 2,9 Prozent). Die Verbesserung des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahres-quartal war unter anderem durch den günstigeren Modell-Mix infolge der erfreulichen Absatzentwicklung von Komplettbussen geprägt. Zudem führten Effizienzsteigerungen zu positiven Ergebniseffekten.
Bei Daimler Financial Services erhöhte sich das Neugeschäft im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 12 Prozent auf 11,5 Mrd. €. Das Vertragsvolumen erreichte Ende Juni 88,1 Mrd. € und stieg damit gegenüber dem Jahresendwert 2013 um 5 Prozent. Mit einem EBIT von 336 Mio. € konnte auch das Geschäftsfeld Daimler Financial Services im zweiten Quartal 2014 den Vorjahreswert von 319 Mio. € übertreffen. Weiterhin sehr erfreulich verlief das Versicherungsgeschäft. Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern.
Aus den zentral verantworteten Sachverhalten sind Erträge in Höhe von 594 (i. V. 3.189) Mio. € entstanden. Diese waren insbesondere im Wegfall des maßgeblichen Einflusses bei der Beteiligung an Tesla Motors und der dadurch notwendigen Neubewertung des Anteils (in Höhe von rund 4 Prozent) mit 718 Mio. € begründet. Der Aufwand aus der Absicherung des Aktienkurses von Tesla gegen Kursschwankungen wirkte sich mit 68 Mio. € gegenläufig aus. Das zweite Quartal des Jahres 2013 war hingegen durch den Effekt aus der Neubewertung und Veräußerung der EADS-Anteile mit 3,2 Mrd. € positiv beeinflusst. Aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen ergab sich im zweiten Quartal 2014 ein Ertrag von 9 (i. V. 28) Mio. €.
Der Daimler-Konzern hat im ersten Halbjahr dieses Jahres 2,1 (i. V. 2,1) Mrd. € in Sachanlagen investiert. Der größte Anteil entfiel mit 1,6 (i. V. 1,6) Mrd. € auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars. Der Schwerpunkt der Sachinvestitionen lag bei der Produktionsvorbereitung für die neuen Modelle, insbesondere der neuen C-Klasse-Familie, des CLA Shooting Brake, der neuen Modelle von AMG und smart sowie Investitionen für neue Getriebe und Motorvarianten. Zudem investierte Daimler in den Ausbau der internationalen Produktions- und Komponentenwerke. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen beliefen sich im ersten Halbjahr auf 2,7 (i. V. 2,7) Mrd. €. Rund zwei Drittel der Forschungs- und Entwicklungsleistungen wurden im Segment Mercedes-Benz Cars erbracht. Schwerpunkte waren neue Fahrzeugmodelle, besonders kraftstoffeffiziente und umweltschonende Antriebe sowie neue Sicherheitstechnologien.
Bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen erwartet Daimler einen leichten Anstieg zum Vorjahreswert von 5,5 Mrd. €. Wesentliche Projekte sind die Nachfolgemodelle der E-Klasse und M-Klasse sowie die nächste Kompaktwagengeneration. Außerdem investiert das Unternehmen im Pkw-Geschäft in erheblichem Umfang weiter in neue emissionsarme und sparsame Motoren, alternative Antriebssysteme sowie in innovative Sicherheitstechnologien. Die Steigerung der Kraftstoffeffizienz und die weitere Reduzierung von Emissionen stehen auch bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen der anderen automobilen Geschäftsfelder im Vordergrund.
Nachdem die Weltwirtschaft im zweiten Quartal 2014 ihren generellen Aufwärtstrend fortsetzte, haben sich zu Beginn des dritten Quartals die konjunkturellen Risiken eher erhöht, was insbesondere an den gestiegenen politischen Risiken liegt. Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die Volkswirtschaften der Industrieländer im Vergleich zum vergangenen Jahr an Dynamik gewinnen werden, während die Volkswirtschaften wichtiger Schwellenländer (außer China) unter ihren Wachstumsmöglichkeiten bleiben.
Die weltweite Pkw-Nachfrage dürfte nach derzeitiger Einschätzung im laufenden Jahr um rund 4 Prozent wachsen. Wichtigster Wachstumstreiber wird dabei erneut der chinesische Markt sein, für den mit einem weiteren zweistelligen Nachfrageanstieg gerechnet werden kann. Einen nennenswerten Wachstumsbeitrag wird erneut der US-amerikanische Markt leisten. Erstmals nach mehreren Jahren rückläufiger Marktentwicklung wird auch Westeuropa im Jahr 2014 wieder einen moderaten Zuwachs verzeichnen können. In Japan war der negative Effekt der Mehrwertsteuererhöhung im Frühjahr deutlich weniger ausgeprägt als angenommen. In den großen Schwellenländern (außer China) ist weiter davon auszugehen, dass die fehlende wirtschaftliche Dynamik auch die Entwicklung der Pkw-Nachfrage beeinträchtigen wird.
Bei der weltweiten Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw ist für das Jahr 2014 nach derzeitigem Stand nur mit einem Marktniveau in der Größenordnung des Vorjahres zu rechnen. Mit Ausnahme des nord-amerikanischen Marktes ist in den meisten Kernmärkten weiterhin von schwierigen Marktbedingungen auszugehen. Mit einer leichten Nachfrageerholung bei mittelgroßen und großen Transportern rechnet Daimler für das Jahr 2014 in Europa. Bei kleinen Transportern ist in Europa ein Marktvolumen in der Größenordnung des Vorjahres zu erwarten. Für die USA erwartet das Unternehmen einen deutlichen Nachfrageanstieg im Markt für große Transporter. Auch in China ist mit einer weiteren Belebung der Nachfrage zu rechnen. Für Lateinamerika geht Daimler von einem Marktrückgang bei großen Transportern aus.
Bei Bussen wird das Marktvolumen in Westeuropa im Jahr 2014 voraussichtlich leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen. Bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Lage in Brasilien und Argentinien ist in Lateinamerika mit einer deutlich rückläufigen Nachfrage zu rechnen. Auf Basis der Planungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler, dass der Konzernabsatz im Jahr 2014 deutlich gesteigert werden kann.
Nach dem absatzstärksten ersten Halbjahr der Unternehmensgeschichte geht Mercedes-Benz Cars davon aus, auch im Gesamtjahr 2014 beim Absatz deutlich zuzulegen und abermals einen Verkaufsrekord zu erzielen. In der bevorstehenden Urlaubssaison werden rund 7.600 Ferienarbeiter die Produktion unterstützen, um die hohe Nachfrage fristgerecht bedienen zu können. Nach dem Marktstart der C-Klasse Limousine (W205) und des kompakten SUV GLA (X156) in Europa führt Mercedes-Benz die Modelloffensive in den kommenden Monaten und den nächsten Jahren konsequent fort. Die anstehende Markteinführung der C-Klasse Limousine in den volumenstarken Märkten USA und China wird abermals für einen deutlichen Wachstumsschub sorgen. Dieser wird durch das T-Modell der C-Klasse (S205) noch verstärkt werden, sobald es im September auf den europäischen Markt kommt. Mit dem S 500 PLUG-IN HYBRID setzt Mercedes-Benz auf Basis des modularen Hybridbaukastens einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität. Ab Herbst erweitert Mercedes-Benz das Luxussegment um das S-Klasse Coupé (C217). Im Juli feierten die neuen Modelle des smart fortwo und smart forfour ihre Weltpremieren, die Fahrzeuge werden im November auf dem Markt verfügbar sein.
Daimler Trucks rechnet für das Jahr 2014 mit einer leichten Absatzsteigerung. In Westeuropa wird die Nachfragesituation wegen der in das Jahr 2013 vorgezogenen Käufe aufgrund der Euro-VI-Einführung bis Ende dieses Jahres schwierig bleiben. Mit der neuen Mercedes-Benz Modellpalette wird Daimler Trucks die sehr gute Marktposition jedoch weiter festigen können. In Osteuropa birgt die politisch angespannte Lage Absatzrisiken. Im brasilianischen Markt ist aufgrund der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage eine weiterhin deutlich rückläufige Nachfrage zu erwarten. Die umfassenden Optimierungsmaßnahmen, für die bis Ende 2015 rund 300 Mio. € größtenteils in die Produktion und in Produkte investiert werden, sollten die Marktposition weiter stärken. In der NAFTA-Region wird sich der Absatz angesichts des erwarteten Marktanstiegs positiv entwickeln und deutlich über dem Niveau des Jahres 2013 liegen. In Japan wird Daimler Trucks an dem zu erwartenden Marktwachstum partizipieren. In Indien wird die erweiterte Modellpalette von BharatBenz einen wichtigen Beitrag zum Absatzwachstum leisten. Weitere Wachstumsmöglichkeiten resultieren aus dem integrierten »Asia Business Model«: Fahrzeuge der Marke FUSO aus Indien werden zukünftig verstärkt in die Wachstumsmärkte Afrikas und Südostasiens geliefert.
Mercedes-Benz Vans geht für das Jahr 2014 von einer deutlichen Steigerung des Absatzes aus. Bei den mittelgroßen und großen Transportern ist in Europa ein deutlicher Absatzzuwachs zu erwarten: Der neue Sprinter, der neue Vito und die V-Klasse (W447) werden für Nachfrageimpulse sorgen. Dagegen ist in Lateinamerika aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds mit einem Absatzrückgang zu rechnen. Beim kleinen Transporter Citan (C415) ist von einer weiteren Absatzsteigerung auszugehen. Daimler Buses erwartet im Jahr 2014 einen Absatz leicht unter Vorjahr. In Westeuropa erwartet das Geschäftsfeld in diesem Jahr eine deutliche Absatzsteigerung im Komplettbusgeschäft. Bedingt durch die sich weiter verschärfende Lage in Brasilien und Argentinien wird in Lateinamerika mit einem Absatz von Fahrgestellen leicht unter Vorjahr gerechnet.
Daimler Financial Services erwartet für das Jahr 2014 einen deutlichen Anstieg von Neugeschäft und Vertragsvolumen. Wichtige Wachstumstreiber sind die Marktentwicklung der automobilen Geschäftsfelder und die Produktoffensiven, die zielgruppengerechte Ansprache jüngerer Kunden, die Ausweitung des Geschäfts insbesondere in Asien, die Weiterentwicklung der Online-Vertriebskanäle sowie der Ausbau innovativer Mobilitätsangebote auf der Internet-Plattform »moovel«.
Daimler geht davon aus, dass der Konzernumsatz im Jahr 2014 deutlich zunehmen wird. In Nordamerika und China ist mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten zu rechnen. Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung, der oben genannten Faktoren sowie der Planungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, das EBIT aus dem laufenden Geschäft im Jahr 2014 deutlich zu steigern. Für das zweite Halbjahr erwartet das Unternehmen ein EBIT aus dem laufenden Geschäft über dem Niveau der ersten Jahreshälfte. Für die einzelnen Geschäftsfelder strebt Daimler in diesem Jahr die folgenden EBIT-Ziele aus dem laufenden Geschäft an: Mercedes-Benz Cars: deutlich über Vorjahresniveau, Daimler Trucks: deutlich über Vorjahresniveau, Mercedes-Benz Vans: auf Vorjahresniveau, Daimler Buses: deutlich über Vorjahresniveau und Daimler Financial Services: leicht über Vorjahresniveau.
Nicht dem laufenden Geschäft zuzurechnen sind der Ertrag aus der Neubewertung der Anteile an Tesla zum beizulegenden Zeitwert sowie der Aufwand für die Absicherung des Aktienkurses von Tesla, woraus im zweiten Quartal ein EBIT-Beitrag in Höhe von 0,65 Mrd. € resultierte. Aus der Veräußerung der Anteile an der Rolls-Royce Power Systems Holding GmbH (RRPSH) ist im zweiten Halbjahr ein Ergebnisbeitrag in Höhe von rund 1 Mrd. € zu erwarten, der ebenfalls nicht dem EBIT aus dem laufenden Geschäft zugerechnet wird. Um die anspruchsvollen Wachstumsziele zu erreichen, hat Daimler in allen Geschäftsfeldern Effizienzprogramme aufgelegt. „Wir werden bis zum Jahresende die angekündigten Zwischenziele erreichen“, versicherte Dieter Zetsche. „Die Effizienzprogramme zeigen über alle Geschäftsfelder hinweg Wirkung. Wir werden sie strukturell absichern und konsequent ausbauen. Darüber hinaus arbeiten wir an allen Standorten daran, die Flexibilität zu erhöhen“, sagte Zetsche.
Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars wird mit dem Programm »Fit for Leadership« die Kostenposition um rund 2 Mrd. € verbessern und mit langfristig wirkenden strukturellen Optimierungen die Effizienz erhöhen. Nachdem im Jahr 2013 rund 40 Prozent des insgesamt geplanten Einsparvolumens erzielt wurden, sollen es in diesem Jahr 70 bis 80 Prozent werden. Mit dem Programm »Daimler Trucks #1« wurden im vergangenen Jahr 30 Prozent des Ziels von 1,6 Mrd. € erreicht, bis Ende 2014 sollen 70 bis 80 Prozent realisiert werden. Die positive Wirkung der Effizienzprogramme aller Geschäftsfelder auf das EBIT in Höhe von insgesamt rund 4 Mrd. € wird sich im kommenden Jahr vollumfänglich niederschlagen.
„Mit zielgerichteten Investitionen in neue Produkte und in unsere Standorte sichern wir das nachhaltige Wachstum von Daimler ab“, ergänzte Bodo Uebber. „Finanzielle Disziplin ist und bleibt eine wichtige Maxime unseres Handelns.“ Ende Juni haben Daimler und die Renault-Nissan Allianz beschlossen, ihre seit dem Jahr 2010 bestehende Kooperation deutlich auszuweiten. Zusammen investieren beide Partner rund 1 Mrd. € in den Bau eines gemeinsamen Werks in Mexiko mit einer jährlichen Kapazität von 300.000 Fahrzeugen, in dem ab 2018 Fahrzeuge von Mercedes-Benz vom Band rollen werden. Darüber hinaus werden Mercedes-Benz und Infiniti bei der Entwicklung von Kompaktfahrzeugen der nächsten Generation zusammenarbeiten. Zudem gaben Daimler und Infiniti Ende Juni den Startschuss für die Produktion von Vierzylinder-Ottomotoren in Decherd im US-Bundesstaat Tennessee für die Mercedes-Benz C-Klasse und den Infiniti Q50.
Im Rahmen der Wachstumsstrategie Mercedes-Benz 2020 setzt Daimler verstärkt auf eine Präsenz des Vertriebs in Innenstädten, um mit Kunden und Interessenten direkt in Kontakt zu treten. Im Juni 2014 öffnete in Hamburg der erste »Mercedes me«-Store in Deutschland seine Pforten. Bis 2020 soll sich die Anzahl der innerstädtischen Markenauftritte weltweit auf mehr als 40 verdoppeln. Unter der Marke »Mercedes me« bündelt Daimler alle bestehenden und künftigen Dienstleistungs- und Mobilitätsangebote. Integraler Bestandteil der neuen Vertriebs- und Marketinginitiative ist auch der Online-Vertrieb von Fahrzeugen. Seit Anfang Dezember 2013 bietet Mercedes-Benz als erster Premiumhersteller Neuwagen über das Internet an. Der digitale Verkaufskanal ist eine Ergänzung zum klassischen Handel, um vor allem junge und medienaffine Kundengruppen anzusprechen.
Den ersten autonom fahrenden Lkw der Welt stellte Mercedes-Benz im Juli vor. Der »Future Truck 2025« ermöglicht autonomes Fahren im Lkw bei einem Tempo von 80 Stundenkilometern und gibt damit bereits vor der Messe IAA Nutzfahrzeuge einen Ausblick auf den Fernverkehr-Lkw von morgen sowie das Transportsystem der Zukunft. Dahinter steht die intelligente Vernetzung aller bereits existierenden Sicherheitssysteme, ergänzt durch Kameras, Radarsensoren und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Fahrzeugen. Technisch ist die Übersetzung in die Realität auf der Straße bereits innerhalb von etwa fünf Jahren darstellbar, aufgrund der komplexen Zusammenhänge von schweren Nutzfahrzeugen ist ein Zeithorizont von zehn Jahren realistisch.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 24. Juli 2014 um 00:10 Uhr | 7.234 Besuche
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