2013
Daimler Trucks hat das Jahr 2012 mit deutlichen Zuwächsen bei Absatz und Umsatz abgeschlossen und gleichzeitig ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Mit zur Stärkung von Daimler Trucks im laufenden Jahr beitragen wird die Initiative Daimler Trucks #1 (DT#1), die bis Ende 2014 positive Effekte von 1,6 Mrd. Euro erzeugen soll. Aufgrund der erwarteten Marktentwicklung sowie der zunehmend positiven Effekte aus DT#1 erwarten wir im Jahresverlauf steigende Verkäufe und Ergebnisse.
An den Lkw-Märkten lagen 2012 Licht und Schatten nah beisammen. Nachdem viele Truck-Märkte in der ersten Jahreshälfte noch deutliche Absatzzuwächse verzeichneten, kam es im dritten und vor allem im vierten Quartal in allen Kernmärkten zu einer abgeschwächten, teils sogar rückläufigen Nachfrageentwicklung: In Europa führten die Staatsschuldenkrise und die damit verbundene Konjunkturschwäche zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung, und auch in der NAFTA-Region beschränkte die angespannte Wirtschaftslage die Nachfrage auf den notwendigen Ersatzbedarf. Der Aufschwung in Japan im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Erdbeben verlangsamte sich deutlich und in Brasilien sorgte die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Verbindung mit der Einführung einer verschärften Abgasnorm seit Jahresbeginn für signifikante Absatzrückgänge.
Daimler Trucks konnte in diesem schwierigen Umfeld Absatz und Umsatz weiter steigern und insbesondere in der NAFTA-Region und in Asien Zugewinne erzielen. Der weltweite Umsatz wuchs um 9 % auf 31,4 (i.V. 28,8) Mrd. €. Verkauft wurden 462.000 Fahrzeuge, das sind ebenfalls 9 % mehr als im Jahr 2011. In der NAFTA-Region legte der Absatz um 18 % auf rund 135.000 (114.000) Einheiten zu, in Asien stiegen die Verkäufe um 21 % auf 164.000 (135.000) Fahrzeuge. In Westeuropa sank der Absatz von Daimler Trucks um 6 % auf 58.000 (61.400) Einheiten. In Lateinamerika belastete insbesondere der scharfe Einbruch des Lkw-Marktes in Brasilien. Die Verkäufe in der gesamten Region verminderten sich in der Folge um ein Viertel auf 46.200 (61.900) Fahrzeuge.
„Wir haben uns in einem anspruchsvollen Umfeld gut geschlagen und unverändert unsere Investitions- und Forschungsaktivitäten fortgesetzt. Gleichzeitig haben wir Absatz und Umsatz trotz volatiler Märkte deutlich gesteigert – und damit einmal mehr gezeigt: Unsere Aufstellung stimmt. Denn dank unserer weltweiten Präsenz können wir schwächere Märkte mit stärkeren ausgleichen“, sagte Andreas Renschler, im Daimler-Vorstand verantwortlich für Lkw und Busse. Aufgrund geringerer Absätze in Brasilien und Westeuropa sowie planmäßiger Aufwendungen für die aktuelle Produktoffensive lag das EbIT mit 1,7 Mrd. € um 9 % unter dem Vorjahresergebnis.
Das hochmoderne und innovative Produktportfolio von Daimler Trucks kam bei den Kunden gut an und bescherte dem Weltmarktführer steigende Marktanteile in den Kernmärkten. In Europa (EU 29) wurde die Marktführerschaft trotz Schuldenkrise weiter auf 22,6 (i.V. 21,7) % ausgebaut, in Deutschland sogar deutlich auf 39,2 (37,5) %. In Nordamerika wurde die langjährige Marktführerschaft in den Klassen 6-8 (Class 6-8) gefestigt. Dazu Renschler: „Dem Gegenwind 2012 haben wir ein Top-Portfolio entgegengesetzt – und unsere Top-3-Position in allen Kernmärkten gehalten oder gestärkt.“
Beim Aufbau und Ausbau seines Produktangebotes agiert Daimler Trucks nach dem Motto: „So global wie möglich und so lokal wie nötig“. Denn durch den Rollout von globalen Plattformen und Modulen kann Daimler Trucks die Vorteile seiner weltweiten Präsenz besonders gut nutzen und für die Kunden und Märkte das jeweils optimale Produktportfolio anbieten. Ein Beispiel dafür ist die schwere Lkw-Plattform, auf der die Mercedes-Benz-Lkw Actros, Antos und Arocs fußen. Mit den neuen Modellen, die in den vergangenen beiden Jahren sukzessive in den Markt eingeführt wurden, treibt Daimler Trucks die Gleichteile- und Modulstrategie voran. Zusammen mit dem aktuell vorgestellten neuen mittelschweren Lkw Atego ist es Daimler Trucks außerdem als erstem in der Branche gelungen, die Einführung von EuroVI-konformen Lastwagen abzuschließen – und dies acht Monate vor Inkrafttreten der neuen Abgasnorm am 1. Januar 2014.
Um seinen Führungsanspruch als globaler Lkw-Hersteller abzusichern und auch bei der Profitabilität Spitzenwerte zu erreichen, wurde im Rahmen der seit 2005 bestimmenden „Global Excellence“-Strategie Mitte 2012 die Initiative DT#1 gestartet. Maßgeschneiderte Programme für die jeweiligen Geschäftsbereiche Trucks EU/LA, Trucks NAFTA, Trucks Asia und Global Powertrain sowie bereichsübergreifende Ansätze haben zum Ziel, in Summe und bis Ende 2014 positive Effekte von 1,6 Mrd. Euro für Daimler Trucks zu generieren. Ein Teil dieses Volumens soll über Absatz- und Erlössteigerungen erzielt werden, aber auch die Senkung von Fix-, Material-, Produktions- und Qualitätskosten sind wichtige Stellhebel.
Ein Beispiel aus dem DT#1-Portfolio ist die Entwicklung eines integrierten Geschäftsmodells für Asien. „Ziel ist, maximale Wachstums- und Synergiepotenziale bei Einkauf, Produktion, Vertrieb und beim Produktportfolio zu realisieren“, sagte Renschler. So ist unter anderem geplant, robuste Lkw der Marke Fuso im indischen Werk in Chennai zu fertigen und diese zu exportieren – zum Beispiel nach Asien und Afrika.
Für das laufende Jahr erwartet Daimler Trucks erneut nur begrenzten Rückenwind von der Konjunkturseite. Vor allem in den Industrieländern dämpfen einige Risiken die Perspektiven – von der Eurokrise bis hin zum Schuldenproblem in den USA. Erneut dürften auch in diesem Jahr vor allem die Schwellenländer die Wirtschaft stützen und rund drei Viertel zum erwarteten globalen Wachstum von 2,5 bis bestenfalls 3 % beisteuern. Vor diesem Hintergrund sollte die Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw 2013 zulegen. In China und anderen Schwellenländern – speziell in Brasilien und Indien – dürfte der Tiefpunkt im Lkw-Markt aus aktueller Sicht durchschritten sein, in der Triade sollte sich die Nachfrage im Jahresverlauf 2013 stabilisieren.
In der NAFTA-Region rechnet Daimler Trucks in diesem Jahr für den Gesamtmarkt bei mittelscheren und schweren Lkw und damit in den Klassen 6 bis 8 (Class 6 to 8) mit einem Rückgang um 5 bis 10 %. In Europa wird bei mittelschweren und schweren Lkw ein Minus von bis zu 5 % vorhergesehen. Und der japanische Markt sollte sich dieses Jahr auf Vorjahresniveau bewegen.
Eindeutig aufwärts geht es aller Voraussicht nach in Brasilien: Nach einem schwierigen Jahr 2012 hellen sich die gesamtwirtschaftlichen Perspektiven deutlich auf; die Regierung setzt ihre inzwischen günstigen Finanzierungsbedingungen für Nutzfahrzeuge fort. Insgesamt sollte am Zuckerhut ein Plus im gesamten Lkw-Geschäft von bis zu 10 % möglich sein.
„Unterm Strich bleibt 2013 also anspruchsvoll, und der Start ins Jahr verläuft eher schwach. In der zweiten Jahreshälfte sollten sich die Märkte aber stärker entwickeln“, so Renschler. Das Marktumfeld bleibt insgesamt herausfordernd. Jedoch, in Annahme sich erholender Märkte, dem in Europa voll verfügbaren Angebot an mittelschweren und schweren Mercedes-Benz Lkw mit Euro VI-Ausstattung und den zunehmenden Benefits aus DT#1 erwartet Renschler für Daimler Trucks insgesamt im Jahr 2013 steigende Absätze, wachsende Marktanteile und einen höheren Gewinn.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 13. März 2013 um 22:29 Uhr | 6.412 Besuche
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