2021
Oldtimer sind bei deutschen Autofahrern nach wie vor hoch im Kurs. Auf den Straßen der Republik finden sich immer mehr Fahrzeuge, die mehr als 30 Jahre auf dem Buckel haben und die Kriterien für einen Oldtimer erfüllen. Möchte man sein Auto als Oldtimer anmelden, gibt es jedoch einige Punkte zu beachten.
Definition und Zulassungskriterien
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden ältere Fahrzeuge häufig mit Oldtimern gleichgesetzt. Das Alter allein ist allerdings noch kein Garant dafür, mit diesem Status zugelassen zu werden. Oldtimer werden gemäß § 22 der Straßenverkehrsordnung als Fahrzeuge definiert, die vor 30 Jahren oder länger zugelassen wurden, dem damaligen Originalzustand weitestgehend entsprechen, gut erhalten sind und kulturhistorische Repräsentanten der damaligen Zeit darstellen. Das gilt beispielsweise für Fahrzeuge wie den Mercedes Benz W123. Trotz der Forderung nach einem möglichst originalgetreuen Abbild sind Abweichungen durchaus erlaubt: So sind für das Fahrzeug typische technische Änderungen an der Karosserie oder dem Innenraum zulässig.
Fahrzeug auf die Zulassung vorbereiten
Besitzen Sie ein Automodell, das mindestens 30 Jahre alt ist und gepflegt ist oder das in den nächsten Jahren 30 Jahre alt sein wird, können Sie es unter Umständen als Oldtimer anmelden lassen. § 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung sieht die Prüfung durch einen zuständigen Sachverständigen vor, der ein Gutachten des Autos anzufertigen hat. Bereits vor dem eigentlichen Gutachten empfiehlt es sich, das Auto in einer vertrauten Werkstatt auf seinen Allgemeinzustand zu überprüfen. Ältere Autos in schlechtem Erhaltungszustand kann die Zulassung als Oldtimer verwehrt werden. Im besten Fall sollten also schon im Voraus regelmäßige Reparaturen und Check-ups durchgeführt werden, um das Fahrzeug im bestmöglichen Zustand zu erhalten. Viele Werkstätten bieten hierfür spezielle Begutachtungen an. Auch ein gültiger TÜV ist beim Oldtimer ebenso wie bei anderen Fahrzeugen Pflicht und sollte nicht versäumt werden.
Kennzeichen auswählen
Erfüllt Ihr Fahrzeug gemäß dem Gutachten die Voraussetzungen für einen Oldtimer, können Sie diesen über ihre lokale Zulassungsstelle anmelden. Hierfür benötigen Sie zahlreiche Unterlagen. Mit der Anmeldung geht auch die Auswahl eines Kennzeichens einher. Da ein Oldtimer ein besonderes Maß an Individualität widerspiegelt, können Sie dieser auch durch die Wahl eines angemessenen Kennzeichens Ausdruck verleihen. Weil bei den Kfz-Zulassungsstellen häufig hoher Andrang herrscht, können Sie auch online Ihr Kennzeichen reservieren lassen. Hierfür wählen Sie Ihre zuständige Zulassungsstelle aus und entscheiden sich im Anschluss für ein Kennzeichen Ihrer Wahl. Im Fall eines Oldtimers sollte der Reiter „historisch“ ausgewählt werden. Im Anschluss wird das Kennzeichen an die von Ihnen angegebene Adresse hinterlegt und nach Hause geliefert. Ein Vorteil der Online-Reservierung besteht darin, dass lange Wartezeiten entfallen.
Was es bei der Kennzeichenanmeldung zu beachten gilt
Für Ihren Oldtimer gibt es mehrere mögliche Kennzeichen. Zur Auswahl stehen das H-Kennzeichen mit einem pauschalen Steuersatz, ein gewöhnliches Kennzeichen, ein Saison-Kennzeichen sowie das eher seltene Wechselkennzeichen 07. Letzteres ist vor allem für Personen mit mehreren Oldtimern attraktiv und bezieht sich nur auf Veranstaltungen und Reparaturfahrten, während das Saisonkennzeichen nur für bestimmte Monate gilt und die Abgabe der Kfz-Steuer ebenfalls für diese. Es könnte für Sie von Interesse sein, wenn Sie ein Oldtimer Cabrio besitzen und dieses in den warmen Sommermonaten ungehindert fahren möchten. Da die Versicherungsbeiträge nicht für den gesamten Jahreszeitraum anfallen, können Sie hier Geld sparen.
(Foto: Daimler AG)
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Montag, den 23. August 2021 um 07:54 Uhr | 2.247 Besuche
Abgelegt unter Oldtimer
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