2013
Gut 40 Jahre nach der ersten S-Klasse haben die Mitarbeiter des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen das erste Kundenfahrzeug der nunmehr sechsten Generation gefertigt.
„2013 ist das Jahr der S-Klasse. Wir treiben unsere Produktoffensive im Luxussegment weiter voran. Die neue S-Klasse eröffnet uns zusätzliche Chancen auf dem Markt“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.
Andreas Renschler, Vorstandsmitglied der Daimler AG, Produktion und Einkauf Mercedes-Benz Cars & Mercedes-Benz Vans: „Die S-Klasse gilt mit ihren zahlreichen Innovationen als Maßstab des automobilen Fortschritts. Auch unsere Produktion ist wegweisend: Wir haben sie für die Fertigung der S-Klasse mit zahlreichen neuen Prozessen fit für die Zukunft gemacht.“ Auf einem Band werden alle Varianten flexibel und effizient gefertigt. Dabei ist das Ausstattungsangebot so vielfältig, dass über den gesamten Lifecycle nahezu keine S-Klasse mit einer anderen vollkommen identisch ist.
Rund eine Milliarde Euro investiert Daimler allein dieses Jahr in das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen. Darin sind auch Aufwendungen für die neue S-Klasse enthalten, für die von 2011 bis 2014 – unter anderem – rund 350 Mio. Euro in den Rohbau, rund 130 Mio. Euro in das Presswerk und rund 70 Mio. Euro in die Montage investiert werden. All diese Investitionen stehen für die Zukunftsorientierung des Standorts Sindelfingen und damit des größten Arbeitgebers in der Region Stuttgart. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich mit umfassenden Qualifizierungsmaßnahmen auf den Anlauf vorbereitet. Im Rohbau kommen neue Fügetechnologien zum Einsatz, um Aluminium-Guss-Legierungen der Rohkarosserie zu verbinden. Für das Aluminium-Leichtbaudach, das erstmals in Großserie verbaut wird, wurde ein neuer Fertigungsprozess entwickelt: Dach und Stahlkarosserie werden erst nach der gemeinsamen Lackierung gefügt. Zu den Neuerungen in der Produktionslogistik gehört beispielsweise eine sogenannte „Pick-by-Beamer“-Anlage. Sie unterstützt die Mitarbeiter bei der Kommissionierung von Teilen, in dem sie signalisiert, aus welchem Materialfach das gerade benötigte Bauteil entnommen werden soll. Bereits bei der Planung der Produktionsprozesse wurde die Energieeffizienz berücksichtigt. Der Energieverbrauch pro Fahrzeug wurde um rund 20 Prozent gesenkt, unter anderem durch einen optimierten Einsatz der Gebäudetechnik.
Bei der neuen S-Klasse können die Kunden im Fond verschiedene Sitzvarianten wählen, die zahlreiche Einstellungen bieten. Hinter den Fondsitzen befindet sich ein Rückwandmodul, das auf einer eigenen Linie vormontiert wird. Im Sinne einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung können die Mitarbeiter die Steuergeräte auf dem Rückwandmodul in der für sie optimalen Höhe anbringen. Eine Hebeeinrichtung übernimmt zudem den Transport des Bauteils in das Fahrzeug und entlastet die Mitarbeiter.
Da die S-Klasse bis zum Auslauf stark gefragt war – 2012 war sie erneut die meistverkaufte Luxuslimousine weltweit – wurde die Produktionsumstellung in die laufende Montage integriert. Insgesamt über 500.000-mal lief sie seit ihrem Produktionsstart 2005 in Top-Qualität in Sindelfingen vom Band. Mit der neuen S-Klasse (W222) wird die Modellvielfalt um drei Varianten erweitert: Zur S-Klasse mit kurzem und langem Radstand und dem S-Klasse Coupé kommen drei weitere Modelle hinzu.
„Wir Sindelfinger sind enorm stolz darauf, die S-Klasse exklusiv hier im Werk zu fertigen. Dafür bringen wir unsere langjährige Erfahrung als Autobauer der Ober- und Luxusklasse ein und geben jeden Tag unser Bestes für die Kunden in aller Welt. Um die Nachfrage nach unserer neuen S-Klasse schnellstmöglich zu erfüllen, produzieren wir in den Sommermonaten ohne Pause durch“, so Dr. Willi Reiss, Leiter Mercedes-Benz Werk Sindelfingen.
Erich Klemm, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Betriebsratsvorsitzender im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen: „Wir freuen uns sehr, dass die S-Klasse ein Sindelfinger Produkt ist – hier entwickelt, geplant und produziert. Die Sindelfinger Belegschaft zeigt ein weiteres Mal, dass unser Spitzenprodukt in Deutschland effizient und wirtschaftlich gefertigt und in die ganze Welt geliefert werden kann. Der Sindelfinger Standortvorteil, nämlich eine enge Verzahnung von Entwicklung, Produktionsplanung und Produktion vor Ort, trägt maßgeblich zu diesem Erfolg bei. So sichert die S-Klasse viele Arbeitsplätze in Deutschland – auch in der Zulieferindustrie.“
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 13. Juni 2013 um 00:47 Uhr | 7.777 Besuche
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