2010
Wer ganz oben in der Chefetage angekommen ist, der gibt den Schlüssel der Mittelklasse ab und gönnt sich ein paar Zentimeter mehr Radstand im Fuhrpark. Im Idealfall gleich noch einen Chauffeur. Die perfekte Limousine zu finden um nach stressigen Vorstandssitzungen Ruhe und Erholung zu finden ist nicht leicht.
In der Auto Motor und Sport Nummer 22 vom 7. Oktober 2010 haben sich der Mercedes-Benz S 500 lang, Audi A8 L 4,2 FSI, BMW 750 Li und VW Phaeton V8 4Motion lang zum Vergleich gestellt.
Vorne links sitzt das Personal, hinten rechts der Chef. Die Bedürfnisse eines Managers sind einfach. Erstens wird während der Fahrt gearbeitet. Bei allen Testkandidaten gibt es optional Ausklapp-Tische. Zum zweiten wollen die Fondpassagiere zwischen den Terminen Ruhe und Entspannung. Bei allen Modellen lassen sich die Sitze auf Wunsch elektrisch in eine Position fahren, ähnlich wie in der Business-Class eines Langstreckenfliegers.
Im Ingolstädter wird der Manager aus seinem Nickerchen vermutlich recht schnell wieder aufwachen, denn der Federungskomfort überzeugt nicht wirklich. Auf schlechten Straßen wird man im Fond gut durchgeschüttelt. An Platz mangelt es nicht, doch für einen großen XXL-Fußraum werden im Audi für die Einzelsitze 8170 € extra fällig. Im Preisvergleich ist der nervöse A8 etwas günstigster als der BMW. Jedoch sollte aber nur der Vorstand 94.300 € investieren, der am liebsten selber fährt.
Im großen Bayern schlägt das sogenannte Lounge-Paket mit 9250 € zu Buche. Preislich liegt der mit feudalem Platz ausgestattete BMW im Mittelfeld. 95.600 € sind für das Freude am Fahren Gefühl fällig. Aber wie beim Audi sollte man selber fahren um es zu erleben.
Bei Beiden sind unebene Straßen spürbar. Runflat-Reifen beim BMW und die hyperagile Auslegung von Lenkung und Bremse beim Audi machen ein entspanntes Fahren nahezu unmöglich. Vom erholsamen Fahrkomfort ist kaum eine Spur.
Beim Wolfsburger haben Manager über 1,90 ein kleines Problem. Weder ausreichend Platz, noch eine entspannte Sitz- bzw. Liegeposition lässt sich im Fond finden. Zudem Hat man das Gefühl gedeckelt zu werden. Auch stört der weit aus dem Mitteltunnel ragende Bedienungssatellit. Er ist stets auf Konfrontationskurs mit dem linken Knie. Zwar ist der Phaeton der Günstigste in diesem Quartett, aber 89.000 € sind kein überzeugendes Angebot.
Im Mercedes-Benz S 500 lang (103.471 €) verweilt man in kuscheligen Sitzen. Nach dem Einstieg durch die weit aufschwingenden Fondtüren, erwartet die S-Klasse mit üppigen Platzverhältnissen. Selbst ein Basketballspieler würde seine Füße unterbekommen. Von der zusätzlichen Kontrolleinheit in der Armlehne lässt sich bequem die Lautstärke der Hifi-Anlage bedienen. Dank der guten Federung und der Internetanbindung kann man auch hervorragend am Computer arbeiten.
Die S-Klasse überzeugt in diesem Vergleich mit Ihrem hervorragendem Sitzkomfort, der bequemen Liegeposition, dem entspannenden Federungskomfort, dem üppigen Raumgefühl, dem Antriebskomfort, dem Infotainment und den niedrigen Fahrgeräuschen. Sie fährt als strahlender Sieger vor und ist die Beste Chauffeurs-Limousine.
Der BMW kann sich den zweiten Platz sichern. Er bietet die bequemste Schlafmöglichkeit, lässt beim Fahrkomfort aber zu wünschen übrig. Das gilt auch für den Audi. Dieser ist ausschließlich für Selbstfahrer geeignet und steht an letzter Stelle in diesem Vergleich. Dritter wird trotz knapper Kopffreiheit der Phaeton.
Den kompletten „Testbericht“ zu den Chauffeurs-Limousinen können Sie in der Auto Motor und Sport Nummer 22 vom 7. Oktober 2010 nachlesen.
Fotos: Daimler AG*
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Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Freitag, den 15. Oktober 2010 um 09:17 Uhr | 8.903 Besuche
Abgelegt unter S-Klasse
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