Mrz06
2012


Irgendwie kam uns das bekannt vor: Mercedes-Benz E-Klasse T, Audi A6 Avant und 5er BMW Touring im Vergleich. Genau – bereits im August vor zwei Jahren hat sich die Zeitschrift „Auto Bild“ diesem Thema gewidmet. Nun hat „auto motor und sport“ eine Neuauflage dieses Vergleichstest im Heft Nummer 6 vom 23. Februar 2012.

Eines gleich vorweg: „auto motor und sport“-Redakteur Marcus P. kommt am Ende des Vergleichstest der oberen Mittelklassekombis zu einem Ergebnis, das man bei einem Kombivergleich nicht wirklich erwartet hat.

Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell

Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell

Vorgefahren zum Vergleich sind: Mercedes-Benz E 200 T Avantgarde, Audi A6 Avant 2.0 TFSI und BMW 520i Touring. Alle drei Kandidaten haben Vierzylindermotoren unter der Haube, die das Downsizing-Prinzip verfolgen – also kleiner Hubraum für geringeren Verbrauch. In der E-Klasse und im BMW leistet der Reihenvierzylinder 184 PS. Das Audi-Triebwerk leistet 180 PS.

Das BMW-Aggregat ist besonders laufruhig und nutzt lädt per Bremsenergie seine Batterie und schaltet an Ampeln den Motor ab. Auch in der E-Klasse und im Audi arbeitet eine Start-Stopp-Automatik. Zusätzlich werden die Fahrer beim effizienten Fahren durch eine Schaltanzeige unterstützt. Sparsam sind alle drei Kandidaten. Vom teuren Superbenzin genehmigt sich der Audi bescheidene 6,6 Liter auf 100 Kilometer. Der BMW benötigt 6,7 Liter und die E-Klasse 7,5 Liter. Vollgetankt (65 Liter) schafft der Ingolstädter 637 Kilometer. Der Bayer bringt es auf 648 Kilometer bei vollem Tank (70 Liter). Die größte Distanz legt der Stuttgarter zurück. Sind 80 Liter im Tank schafft der Fahrer 733 Kilometer.

Den Spurt von Tempo null auf 100 Km/h absolviert der A6 mit Frontantrieb und der Sechsgangschaltung in nur 8,4 Sekunden, der Hecktriebler 5er BMW mit Achtgangautomatik in 9 Sekunden und die ebenfalls Hinterradangetriebene E-Klasse mit Sechsgangschaltung in 8,8 Sekunden. Bei der Höchstgeschwindigkeit hat die E-Klasse knapp die Nase vorn: 225 Km/h. Dicht dahinter der Audi mit 224 Km/h, gefolgt vom BWM 220 Km/h.

Soviel Platz bietet nur das E-Klasse T-Modell. Bis zu 1.950 Liter fasst das Gepäckabteil. 564 Kilogramm Zuladung sind möglich.

Soviel Platz bietet nur das E-Klasse T-Modell. Bis zu 1.950 Liter fasst das Gepäckabteil. 564 Kilogramm Zuladung sind möglich.

Für das Gepäck steht grundsätzlich ordentlich Platz zur Verfügung. Auf Wunsch öffnen sich bei allen drei Kandidaten die Heckklappen elektrisch und fernbedient. Beim BMW ist das Platzangebot hinter der großen Klappe enttäuschend. Bescheidene 560 Liter stehen für Koffer und Taschen zur Verfügung. Da hilft auch die in drei Segmenten klappbare Rücksitzbank nicht wirklich weiter, wenn es zu viert in den Urlaub gehen soll. Auch die Zuladung ist 480 Kilogramm eher mager.

Das stark abfallende Heck wird beim Audi dem Gepäck zum Verhängnis. Gerade einmal 5 Liter mehr als beim BMW fasst der Kofferraum. Insgesamt sind es 565 Liter. Immerhin kann der A6 gute 518 Kilogramm zuladen.

Das Prinzip der geometrischen Grundform eines Kombis setzt die E-Klasse am Besten um. Die kantige Form schafft ordentlich Platz. Üppige 695 Liter fasst das Gepäckabteil und 564 Kilogramm Zuladung sind möglich.

Die drei Kandidaten wollen Premium-Kombis sein. Sie bieten den Passagieren ausreichend Platz, sind äußerst bequem und recht üppig ausgestattet. Das hat natürlich seinen Preis. Günstigster Kandidat in diesem Test ist der Audi. Für 41.035 Euro Grundpreis bekommt man ein adaptives Fahrwerk und Sportsitze. Das Interieur ist hochwertig und sehr gut verarbeitet. Trotz der stark abfallenden Dachlinie bietet auch die Rückbank genügend Kopffreiheit. Der BMW belastet das Konto richtig. Mindestens 47.860 Euro sind fällig. Adaptives Fahrwerk und aktive Lenkung sind dann wie die Komfortsitze mit an Bord. Die Verarbeitungsqualität ist ähnlich gut wie im Audi. Praktisch: die separat klappbare Heckscheibe. Für 47.320 Euro Grundpreis bekommt man die E-Klasse. Ausgestattet mit Komfortsitzen und Direktlenkung sowie einem größerem Tank. Das Cockpit ist gut durchdacht, die Rückbank lässt sich auf Knopfdruck umklappen.

Beim Vergleich von „Auto Bild“ vor zwei Jahren war unser Fazit: „Bei einem Vergleichstest von Kombis sollten aber dann eher Attribute wie Platz, Zuladung oder Variabilität wichtig sein.“

Das hat Redakteur Marcus P. von „auto motor und sport“ beim aktuellen Vergleich genau wie sein „Auto Bild“-Kollege im August 2010 auch nicht berücksichtigt. Für ihn gewinnt der A6 mit 489 Punkten und der Begründung: Niedriger Preis und sparsamer Motor. Gut dass P. darauf hinweist, dass man mit dem Audi nicht glücklich wird, wenn man viel transportieren muss. Das schicke Heck beschränkt nämlich die Lademöglichkeit. Zweiter wird der 5er BMW. Er erreicht 483 Punkte obwohl er der teuerste ist und auch sein Gepäckabteil Spediteure schnell an seine Grenzen bringt. Lediglich das gleichermaßen agile wie komfortable Fahrwerk setzt Maßstäbe. Den dritten Platz erreicht mit 462 Punkten die E-Klasse. Obwohl das bei einem Kombivergleich entscheidende riesige Gepäckabteil Redakteur P beeindruckt hat, reicht es nicht, denn im Vergleich zu den beiden anderen Kandidaten wirke die E-Klasse in die Jahre gekommen.

Fotos: Daimler AG

 

Den Vergleich der oberen Mittelklassekombis Mercedes-Benz E 200, Audi A6 2.0 Avant TFSI und BMW 520i Touring können Sie in Auto Motor und Sport Nummer 6 vom 23. Februar 2012 nachlesen.



Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Dienstag, den 06. März 2012 um 12:39 Uhr  |  24.996 Besuche

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Ein Kommentar zum Beitrag “Vergleich Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell, Audi A6 Avant und 5er BMW Touring”

  1. 1
    Umsteiger auf Mercedes schreibt:

    Hallo Hr. J.,

    ihrem Bericht kann ich aus anderer Sicht zustimmen. Ich war bis jetzt ein Passatfahrer, habe mich aber entschieden zu wechseln, da zu viele Probleme mir meine Entscheidung erleichterten. Zugegebenermaßen, ich habe mir zuerst einen A6 konfiguiert wegen des Preises, musste aber in letzter Sekunde auf die E-Klasse „umswitchen“.

    Ich habe alle drei Fahrzeuge im Vorfeld ausgiebig getestet und bin zu folgender Erkenntnis gekommen: Wer gerne elektronisch verspielt ist, wählt den A6, wer gerne sportlich fährt, ein tolles Fahrwerk dazu braucht, der wählt den 5er BMW. Wer ein Auto benötigt, das Komfort mitbringt, bei dem Dinge zu Ende gedacht sind, der wählt die E-Klasse.

    Für den Audi gilt: von allem etwas. Was mich persönlich am meisten gestört hat war die Tatsache, dass a) keine nutzbare Ablagelage vorhanden und die Geschwindigkeitsregelanlage nicht ausgereift ist. Auch war das Fahrwerk weder BMW noch Mercedes, eher in Richtung BMW. Die viele Elektronik ist nett, aber wer braucht schon ein GPS gesteuertes adaptives Licht.

    Beim BMW hat mich die geringe Zuladung, die vollständig miserablen Ablademöglichkeiten im Raum des Fahrers und der wohl unverschämt Preis für das funktionslose einfache Navi gestört. Was wirklich gigantisch am BMW ist: Das Fahrwerk. Ich gebe zu: wie von einem anderen Stern. Hier kann kein anderes Fahrzeug mithalten. Und dann die Laufruhe im Innenraum. Bei Audi braucht man dazu noch 1ooo E.

    Beim Mercedes hat mir auf Anhieb die vielen Ablagemöglichkeiten gefallen, trotz der kleineren Mittelkonsole gegenüber Audi und BMW ist das sehr positiv. Die Sitze empfand ich bei meiner Größe nicht so gut wie die Sitze der Konkurrenz. Die sogenannten Fahrwerksnachteile empfand ich nicht. Das hängt aber auch sicher damit zusammen, dass ein MB Fahrer anders „reist“. Was mir nicht gefällt sind die Außenlackfarben (Geschmacksache) und die Standardpolsterung der Avantgarde (auch Geschmack). Das Leihfahrzeug war auch lauter als der BMW. Der Kofferraum ist gigantisch. Da sehen die Kofferräume der beiden Konkurrenten eher aus wie „Handtaschen“.

    Ich werde mein Auto demnächst bekommen… schauen wir mal.

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