2011
Auf dem italienischen Testgelände eines Reifenherstellers haben die Redakteure der Auto Bild die neue Mercedes-Benz C-Klasse und den aktuellen 3er BMW miteinander verglichen. Das Fachblatt wollte dabei auch die Frage klären: Gelten die bekannten Klischees: BMW – sportlich und Mercedes – komfortabel weiterhin.
Wer den Bayern zum Leben erweckt, macht sich in der gesamten Nachbarschaft ganz schnell unbeliebt. Der Sechszylinder startet dermaßen laut, dass die Nachbarn beim morgendlichen Kaltstart aus dem Bett fallen. Deutlich leiser meldet sich die Mercedes-Benz C-Klasse zu Wort. Dezent zurückhaltend beginnt der Stuttgarter seinen Dienst. Während der Münchener heiser röhrend akustisch auf dicke Hose macht, spielt der Mercedes eine für die Ohren angenehmere seidige Symphonie.
Der BMW lässt den Kopf des Fahrers bei jedem Tritt auf das Gaspedal gnadenlos an die Kopfstütze knallen. Wie ein gedoptes Rennpferd giert er nach Drehzahlen. Auto Bild: „Beeindruckend brachial, aber auch irgendwie langweilig eindimensional.“
Wer in jeder Lebenslage eine klassische Motorsport-Charakteristik bevorzugt, der sitzt in der Mercedes-Benz C-Klasse richtig. Statt brutalem Bums schwillt die Kraftkurve im Stuttgarter mit steigender Drehzahl.
In der C-Klasse arbeitet eine Siebengangautomatik mit Start-Stopp-Funktion. Der Verbrauch wurde im Vergleich zum Vorgänger um 18 % reduziert. Während sich der BMW 8,7 Liter auf 100 Kilometer genehmigt, fährt die C-Klasse genügsam mit 6,8 Liter auf dieser Strecke.
Zur Sicherheit arbeiten im Mercedes-Benz C 350 die aus der E-Klasse bekannten Assistenzsysteme. Auto Bild: „Die C-Klasse wächst über das Niveau des Wettbewerbs hinaus.“ Auf dem Handlingkurs bei Rom lässt das ESP dem BMW-Piloten etwas mehr Freiheit, als dem Mercedes-Fahrer. Drifts lässt der Stuttgarter nur widerwillig zu. Sicherheit und Komfort haben einen höheren Stellenwert. Die Lenkung ist sehr präzise, die Federung feinfühlig. Im Innenraum ist der Glanz der E-Klasse und des CLS eingezogen.
Die Mercedes-Benz C-Klasse ist eine sportliche Limousine. Und um die Frage der Auto Bild-Redakteure noch zu beantworten: Sie ist auch noch komfortabel! Daran müssen sich die Bayern sicherlich erst noch gewöhnen.
Auto Bild: „Der BMW ist ein Sportwagen im Limousinenkleid – faszinierend stark, aber für den Alltag beinahe schon zu anstrengend.“ Der Münchener bedient weiter das Klischee: er ist sportlich. Nur sportlich – mehr nicht. Und am Ende auch noch eine kleine Dreckschleuder. 202g CO2 bläst er pro Kilometer hinten raus. Der Mercedes-Benz C 350 gerade einmal 159g.
Fotos: Daimler AG
Der Vergleich Mercedes-Benz C 350 mit dem BMW 335i können Sie in der Auto Bild Nummer 10 vom 11. März 2011 nachlesen.
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 16. März 2011 um 14:22 Uhr | 16.353 Besuche
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01. April 2011 um 22:20
Im aktuelleren Design ist die C-Klasse ein schönes und fahraktives Auto geworden. Beim Vergleichstest mit dem 335i in der Autobild zeichnet sich in Punkto Sportlichkeitswertung jedoch ein anderes Bild ab, als die hier sehr „eindimensional“ durch die Markenbrille gefärbte Interpretation der Testergebnisse. Auch Kommentare hinsichtlich „Etikettenschwindel“ sind verwunderlich, da dieser wohl im Zuge des Downsizing von nahezu allen Herstellern betrieben wIrd. Auch im Hause Daimler sind u.a.vom 250 CDI bis zum SL/CLS 63 AMG Beispiele dafür zu finden. Wenn’s aber der blinden Lobhuddelei dienen soll, so soll’s recht sein. Objektive Berichterstattung sieht eben anderes aus – muss man aber auch wollen und mögen.
02. April 2011 um 21:52
Hallo Blitzblank.
Wenn am Heck 335i dran steht, aber nur ein 3.0 vorne unter der Haube ist, dann hat BMW beim Etikett geschwindelt.
Das wir hier bei mercedes-seite.de mehr Begeisterung für Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz und nicht für die anderer Hersteller haben, sollte niemandem überraschen. Das kann man dann auch gerne Lobhuddelei nennen.
Wir freuen uns sehr darüber, dass bei diesem Vergleich die Mercedes-Benz C-Klasse gewonnen hat. Das es für Manche eine Überraschung ist, dass gerade beim Thema Sportlichkeit die Stuttgarter aufholen und dann auch gleich überholen, ist uns auch klar. So ist das eben. Dinge verändern sich. Vielleicht sieht es demnächst, wenn die nächste Generation des Bayern auf den Markt kommt, wieder anders aus. Wir werden sehen.
09. April 2011 um 14:03
Hallo Maik,
Sorry, ich muss gestehen den bezugnehmenden Testbericht aus der Autobild nicht zu kennen – meine Beurteilung des Vergleichs zwischen den beiden „Kontrahenten“ C350 vs. 335i basierten auf dem Videobeitrag der Autobild http://www.autobild.de/videos/video-mercedes-c-350-vs.-bmw-335i-1583372.html
Da gings wohl ausschließlich um die Einzelwertung Fahrleistung (Agilität, erzielte Rundenzeiten, Charaterstik der Automatik) – demnach sah der 335i bis auf die Verbrauchswertung (wohl auch wegen nicht verfügbarer Start/Stoppautomatik) nicht als Verlierer aus. Das der C350 schlussendlich als das harmonischere Gesamtpaket über den extremeren Sportler 335i gewertet wurde fand im Videobeitrag so keine Erwähnung. Aber Ehre wem Ehre gebührt – Glückwunsch an den C350 als gelungene Evolution eines bisher auch schon überzeugenden Fahrzeugs.
03. Mai 2011 um 18:54
Nachtrag zum Artikel: Mercedes-Benz C 350 gegen BMW 335i
In dem von der Zeitschrift Auto Bild durchgeführten Vergleich der beiden Fahrzeuge ging es nicht um das Thema Downsizing.
Es wurden bei diesem Vergleich nun einmal genau diese zwei Fahrzeuge miteinander verglichen und es ging zu keinem Zeitpunkt bei diesem Vergleich um Motoren, die zum Beispiel in einem Mercedes-Benz CLS oder SL verbaut werden.
Das aus diesem Vergleich der Mercedes-Benz C 350 als Sieger hervorgeht mag vielleicht nicht jedem gefallen. Das sollte aber noch lange kein Anlass sein, Kommentare zu schreiben, die in keiner Form sachlich sind.
Ich bin gerne bereit, mich an sachlichen Diskussionen zu beteiligen und korrigiere auch mögliche Fehler. Voraussetzung hierfür sind aber auch vernünftige Anfragen / Kommentare.
MfG Maik