2012
Kompakte Vans sind sehr beliebt. Sie bieten viel Platz, eine hohe Sitzposition und sind variabel im Alltag zu nutzen. Die Zeitschrift „auto motor und sport“ hat die neue Mercedes-Benz B-Klasse mit dem Wolfsburger Pendant Golf Plus verglichen.
Vorgefahren zum Vergleichstest ist die neue Mercedes-Benz B-Klasse (W246) mit einem Reihenvierzylinder der 156 PS leistet. Der B 200 sprintet von null auf Tempo 100 Km/h in 8,3 Sekunden. Der kompakte Stuttgarter verbraucht dank der serienmäßigen Start-Stopp-Funktion durchschnittlich 5,9 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer. Emissionswert bei EURO 5-Einstufung: 138 g/Km.
Der Golf Plus tritt ebenfalls mit einem Reihenvierzylinder an. Dieser leistet 160 PS und schafft den Sprint auf Tempo 100 in 8,1 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit 214 Km/h. Da es bei VW ausschließlich die sogenannten Blue-Motion-Modelle schaffen den Verbrauch zu senken, genehmigt sich der Golf Plus durchschnittlich 6,3 Liter auf 100 Kilometer. Der Wolfsburger Testwagen hat keine Start-Stopp-Funktion an Bord. Der CO2-Ausstoß des Hochdach-Golf: 147 g/Km, ebenfalls EURO 5-Einstufung. Beide Testwagen fahren mit einer Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Vorderradantrieb.
Der per Kompressor und Turbo doppelt aufgeladene Motor des Golf Plus ist mittlerweile kultiviert geworden. Anders als die früheren Saugmotoren dreht er bis in hohe Drehzahlregionen nun vibrationsarm und dröhnt nur noch ein wenig. Der 1,6 Liter Turbo der B-Klasse klingt deutlich kerniger und macht gerade auf Landstraßen richtig Spaß. Er treibt den Wagen behände um die Kurven, von Behäbigkeit keine Spur. Das Setup der serienmäßigen Feder-Dämpfer-Abstimmung trifft den stets gesuchten Kompromiss aus willigem Einlenken, hoher Neutralität in Kurven sowie einfacher Beherrschbarkeit nahezu perfekt.
Im Gegensatz dazu hinkt der Wolfsburger klar hinterher. Er wankt in engen Biegungen, lässt den Fahrer über die Lenkung weniger Rückmeldung zukommen und fühlt sich nicht so präzise an wie der Stuttgarter.
In den Innenräumen der zwei Testkandidaten geht es ordentlich zu. Die Verarbeitung der verwendeten Materialien ist bei Beiden gut. Die B-Klasse lässt sich im Innenraum individuell gestalten, beim Golf Plus gibt’s es je nach Ausstattungsvariante nur ein zweifarbiges Cockpit.
Für das Gepäck stehen bei der B-Klasse bis zu 1.545 Liter zur Verfügung. Der Kofferraum des Wolfsburger fasst hingegen nur 1.450 Liter. Er hat dafür die im Gegensatz zur B-Klasse nur optional erhältliche verschiebbare Rücksitzbank bereits serienmäßig.
Für diesen Vergleich hat Wolfsburg nur den Golf Plus in der sogenannten Highline-Variante bereitgestellt, der bereits beheizbare Vordersitze, Einparkhilfe, Klimaautomatik und 17 Zoll große Räder serienmäßig an Bord hat, dennoch brauch sich der Stuttgarter Testwagen, bei dem diese Extras nur optional erhältlich sind, nicht verstecken.
Wichtige Sicherheitssysteme wie Aufmerksamkeits-und Notbremsassistent sind bei der B-Klasse serienmäßig an Bord. Optional sind viele weiter Systeme erhältlich, die es für den Wolfsburger nicht einmal für Geld und gute Worte gibt.
Beim Grundpreis liegen beide Fahrzeuge nahe beieinander. Die B-Klasse kostet 30.102 Euro, der Golf Plus 28.050 Euro. Bei der Steuer und der Teilkasko ist der VW teurer. Umgekehrt die B-Klasse bei der Haftpflicht und der Vollkasko. Der Mercedes ist wirtschaftlicher, der VW bei den Reparaturkosten günstiger.
Diesen Vergleichstest gewinnt ganz klar die Mercedes-Benz B-Klasse mit 498 Punkten. Die sehr gute Verarbeitungsqualität, die vielen Assistenzsysteme, das perfekte Fahrwerk sichern den ersten Platz.
Der mittlerweile in die Jahre gekommenen Golf Plus schlägt sich zwar wacker und erreicht 480 Punkte. Bei der Materialanmutung und der Sicherheitsausstattung kommt er an die B-Klasse aber nicht mehr ran.
Fotos: Daimler AG
Den kompletten Vergleichstest Mercedes-Benz B-Klasse mit VW Golf Plus können Sie nachlesen in der Auto Motor und Sport Nummer 4 vom 26. Januar 2012.
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Montag, den 27. Februar 2012 um 18:21 Uhr | 13.869 Besuche
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