2012
Autoverkäufer aus der ganzen Welt sind noch bis Mitte August diesen Jahres im brandenburgischen Oberhavel nördlich von Berlin mit der neuen A-Klasse unterwegs. Auf der Insel Eiswerder im Berliner Bezirk Spandau wird ihnen theoretisches Wissen vermittelt, bevor sie sich auf eine Testfahrt begeben können. Von „mehreren tausend Teilnehmern“ spricht Bettina Singhartinger, Pressesprecherin bei Mercedes-Benz in Stuttgart. Morgens werden die Verkäufer mit mehreren Bussen nach Eiswerder gebracht.
Ab Mitte September ist die dritte A-Klasse-Generation dann im Handel erhältlich. Bis dahin startet jeden Vormittag und jeden Nachmittag eine Kolonne mit mehreren Neuwagen von Spandau über Schwante nach Oranienburg. Auf dem Autohof in Oberkrämer und auf großen Parkplätzen, zum Beispiel in Velten, werden regelmäßig Zwischenstopps eingelegt. Beim Mercedes-Autohaus Endres in Oranienburg wird jeweils eine 20-minütige Pause gemacht.
In jedes neue Modell werden die Autoverkäufer aus aller Welt auf diese Weise eingewiesen, sagt die Mercedes-Sprecherin. Bevor der Wagen in den Autohäusern steht, sollen die Verkäufer alles über das neue Auto wissen, um die Kunden richtig beraten zu können. Das scheint in diesem Fall besonders wichtig zu sein, denn Mercedes hat für die A-Klasse ein neues Fahrzeugkonzept entwickelt.
Offenbar ist die A-Klasse so flott geworden, dass die „Testfahrer“ gerne mal etwas mehr Gas geben – und dabei wohl auch in den Grenzbereich des neuen W176 kommen. Zweimal kam es tatsächlich schon zu Unfällen mit der A-Klasse. In Spandau fuhr ein Verkäufer auf einer Kreuzung gegen einen Verteilerkasten und einen Laternenmast. So etwas könne bei tausenden Testfahtren passieren, sagt die Mercedes-Sprecherin.
Neben der A-Klasse fahren die Verkäufer wohl auch die beiden direkten Wettbewerbsmodelle der neuen A-Klasse, den Audi A3 und den Einser von BMW. Offiziell gibt es hierzu keine Aussagen, vermutlich sollen diese zum Vergleich dienen.
Unterdessen läuft die Produktion der neuen A-Klasse auf Hochtouren. Aktuell liegen bereits 40.000 Bestellungen für den W176 vor. Aufgrund dieser positiven Resonanz auf die neue A-Klasse wird die Daimler AG die Produktionskapazitäten für die Baureihe erweitern. Das Unternehmen hat dazu eine Vereinbarung mit dem finnischen Zulieferer Valmet Automotive abgeschlossen, nach der Valmet von 2013 bis 2016 mehr als 100.000 Einheiten im Daimler-Auftrag fertigen wird. Aktuell sind die Werke Rastatt und Kecskemét (Ungarn) komplett ausgelastet sind. Ab Herbst dieses Jahres soll in Rastatt sogar im Dreischichtbetrieb produziert werden. Durch die zusätzliche Produktion in Finnland will Daimler die Kundennachfrage optimal bedienen und die Lieferzeiten der A-Klasse im Interesse unserer Kunden so kurz wie möglich halten.
Die neuen Kompakten von Mercedes-Benz werden im Verbund der Werke in Rastatt und Kecskemét produziert. Die B-Klasse ist in beiden Werken als erstes Produkt der neuen Generation vom Band gelaufen, die neue A-Klasse wird seit Juli 2012 in Rastatt gebaut. Nächstes Produkt aus dem Werk Rastatt wird das kompakte SUV, aus dem Werk Kecskemét das viertürige Coupé der neuen Kompaktwagen-Generation sein. Außerdem investiert Daimler massiv in die deutschen Powertrain-Werke: In den Jahren 2012 und 2013 werden knapp 400 Mio. Euro für Komponenten eingesetzt, die ausschließlich in den neuen Kompakten verbaut werden. Weiterhin ist geplant, Premium-Kompakte für den chinesischen Markt zukünftig auch kundennah vor Ort zu fertigen.
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Mittwoch, den 01. August 2012 um 10:28 Uhr | 4.892 Besuche
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