2014
860 Millionen Euro Zusatzeinnahmen durch die neue Pkw-Maut – damit rechnet der Verkehrsminister. Die kommt ab 2016. Jeder der auf deutschen Straßen unterwegs ist, muss zahlen. Das Jahresticket kostet bis zu 112 Euro.
Anfang 2016 soll die Gebühr für das gesamte Straßennetz erhoben werden. Das heißt, bei jedem Grenzübertritt nach Deutschland, egal auf welcher Straße, wird die Pkw-Maut fällig. Die Maut gilt dann für alle Kraftfahrzeuge unter 3,5 Tonnen, also auch für Motorräder. Zahlen müssen dann alle, die auf deutschen Straßen fahren: Ausländer und Deutsche. Allerdings werden Inländer bei der Kfz-Steuer entlastet. Hier sollen Freigrenzen in Höhe der Pkw-Maut eingeführt werden. Das heißt, die Kfz-Steuer eines jeden Autobesitzers soll exakt um jenen Betrag gesenkt werden, der für eine Jahresvignette fällig wird. Kostentechnisch bleibt alles wie gehabt für deutsche Autobesitzer, lediglich die Rechnung ist dann neu. Zahlt man zum Beispiel heute 242 Euro Kfz-Steuer im Jahr*, so werden ab 2016 dann „nur“ 137,50 Euro Kfz-Steuer plus 104,40 Euro Pkw-Maut berechnet. Das Endergebnis bleibt wie gewohnt bei 242 Euro Jahreskosten.
Deutsche Autobesitzer werden die Jahresvignette automatisch per Post erhalten. Auch die Berechnung der Mauthöhe und die Verrechnung mit der Steuer sollen automatisch stattfinden. Für Ausländer gibt es ab 2016 dann drei Optionen: die Kurzzeit-Vignette für 10 Tage (10 Euro), das für 20 Euro die Vignette für 2 Monate oder individuelle Jahresvignetten (nur online erhältlich). An Tankstellen sind Vignetten stets zum Maximalpreis erhältlich (103,04 Euro für Benziner, 112,35 Euro für Diesel). Steuerbefreite Pkw sollen von der neuen Maut befreit sein.
Foto: Daimler AG, Homepage: www.verkehrsschilder.de
*Beispiel für Pkw Diesel
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Dienstag, den 23. September 2014 um 00:10 Uhr | 5.643 Besuche
Abgelegt unter Auto allgemein
Kommentar schreiben oder Diskussion führen
Diesen Beitrag als PDF speichern
RSS-Feed ·
RSS 2.0 Kommentar-Feed ·
Permalink
23. September 2014 um 08:42
Ich finds gut, endlich !!!
War am Wochenende wieder auf einer unserer beliebten Ost-West-Autobahnen unterwegs: Inzwischen ist dort eigentlich jedes zweite Auto ein ausländisches, vor allem aus dem osteuropäischen Raum. Und nicht nur, dass die wie die Henker fahren und drängeln, auch Verkehrsregeln scheinen diesen fremd zu sein: Tempolimits in Baustellen – ach nicht mit uns: wir heizen durch Brückenbaustellen – nicht ohne Grund auf 60 reduziert – mit 150 durch, auch wenn wir nur Zentimeter an der Leitplanke vorbeischrammen.
Vielleicht wird mit der Maut dieser Autotourismus etwas weniger, auch dann hätte die Maut Ihr Ziel erfüllt ,,,
29. September 2014 um 12:18
„Steuerbefreite Pkw sollen von der neuen Maut befreit sein“
Aha.. Also nutzen die Reifen neuer Fahrzeuge die Straßen nicht an?!?
29. September 2014 um 22:49
Die derzeitige Planung für die Pkw-Maut sieht vor, dass steuerbefreite Fahrzeuge (zum Beispiel Elektroautos) auch von der Maut befreit werden sollen. Das auch die Reifen solcher Fahrzeuge die Straßen abnutzen ist grundsätzlich selbstverständlich. Die Frage der Abnutzung scheint offenbar aber kein Kriterium dafür zu sein, welche Fahrzeuge bei der Maut berücksichtigt werden oder eben auch nicht.