2013
Der Sommer hat gerade erst so richtig begonnen – da kommt wohl keiner auf die Idee, an die Wintervorbereitungen zu denken. Aber vielleicht sollte man dieses kurz tun. Denn wie jedes Jahr kommt der erste Schnee im Herbst absolut unvorhersehbar und vollkommen überraschend. Also schnell in die Garage und die Winterreifen drauf. Aber dann fällt einem urplötzlich ein, dass der Werkstattmeister im Frühjahr beim Rädertausch erwähnte, dass die Winterreifen abgefahren und nicht noch für eine weitere Saison geeignet wären. Also rasch zum Reifenhändler – und es folgt der Blick auf die leeren Regale …
Ein Szenario, was sich Jahr für Jahr wiederholt. Dabei wäre es so bequem, neue Winterreifen schon im Frühjahr oder Sommer zu kaufen – kein Stress und keine überhöhten Preise – kurzum: Man kann von unterschiedlicher Marken günstige Winterreifen kaufen. Und wie wichtig der richtige Reifen im Winter ist, darüber sollte sich inzwischen jeder im Klaren sein – auch wenn man womöglich für mehrere Monate auf seine geliebten Alufelgen verzichten muss und mit Stahlfelgen unterwegs ist. Steigende Unfallzahlen sowie viele Verkehrstote auf glatten Straßen und Autobahnen beweisen, dass nicht jeder rechtzeitig – oder sogar gar nicht – umrüstet. Eine Nachsicht, die laut Statistischem Bundesamt zwischen November 2011 und März 2012 alleine 1466 Menschen das Leben gekostet haben könnte.
Die richtige Bereifung ist in Deutschland klar reglementiert. Reifen mit der Kennzeichnung M+S sowie dem Schneeflockensymbol müssen montiert sein, sobald Schnee auf den Straßen liegt. Und man sollte stets bedenken: Egal, ob es sich um das eigene Auto handelt oder um einen Mietwagen, der Fahrzeugführer ist für die richtige Bereifung verantwortlich. Schwierige oder gefährliche Witterungs- und Straßenverhältnissen erfordern angepasste Reifen.
Die Mindestprofiltiefe eines Reifens liegt bei 1,6 mm – liegt sie darunter, ist eine Umbereifung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Bei Schnee sollten Reifen ab einer Profiltiefe von 3 Millimetern ausgetauscht werden, da Matsch und Wasser mit weniger Profil nicht mehr ausreichend nach außen transportiert werden können. Abgesehen davon wird vom Reifenhersteller ein bestimmter Reifendruck vorgegeben, welcher auch dringend eingehalten werden sollte. Denn nur so wird erhöhter Verschleiß und enorme Beeinträchtigung der Sicherheit beim Fahren vermieden. Auf der Seitenwand eines Reifens ist sein Alter abzulesen: Reifen sollten spätestens alle sechs Jahre erneut werden.
Übrigens gelten die Hinweise zum rechtzeitigen Tausch der Winterräder ebenso für die Sommerbereifung. Ist einem bewusst, dass die aktuellen Gummis im nächsten Jahr bestenfalls nur noch als Slicks in der Formel 1 dienen können und die Hauptuntersuchung dies unter Umständen beanstanden könnte, der sollte sich bereits jetzt nach Ersatz umschauen. Viele Reifenverkäufer bieten aktuell Sommerreifen mit ordentlichen Rabatten an.
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Sonntag, den 07. Juli 2013 um 10:28 Uhr | 8.709 Besuche
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