2012
Die erste Umweltzone wurde im Jahre 2008 eingerichtet. Ziel war es die Feinstaubbelastung in den Städten zu reduzieren. Zu diesem Zweck bekamen Fahrzeuge je nach Abgasemission eine rote, gelbe oder grüne Plakette. Zufahrt in die Umweltzone sollte nur noch mit der grünen Plakette erlaubt sein.
41,2 Millionen Autos waren 2008 auf deutschen Straßen unterwegs. 83,4 Prozent von diesen Fahrzeugen hatten den grünen Button an der Frontscheibe zu kleben. Vier Jahre später sind nun rund 43 Millionen Autos unterwegs. Davon haben 89 Prozent die grüne Plakette. Liest sich erst mal gut, denn der Bestand an sauberen Fahrzeugen ist ja gewachsen. Aber das ist nur die eine Seite der Umweltmedaille! Die andere Seite sieht so aus: im vergangenem Jahr gab das Umweltbundesamt bekannt, dass die Feinstaubbelastung in den deutschen Städten mit Umweltzone über dem Durchschnittswert der vorherigen vier Jahre lag. Erkenntnis: Die Umweltzone ist ein erfolgloses Projekt, denn ein positiver Effekt ist einfach nicht erkennbar!
Autos sind nur zu neun Prozent an der Entstehung von Feinstaub beteiligt. Seit der Einführung der Umweltzonen fahren knapp 90 Prozent aller Fahrzeuge mit einer grünen Plakette durch die Gegend. Die Anzahl der „unsauberen“ Autos ist mittlerweile verschwindend gering. 2008 betrug ihr Anteil 16,6 Prozent, aktuell sind es gerade noch 11 Prozent. Trotzdem setzen einige Kommunen weiter auf die Umweltzone. Jüngstes Beispiel ist München. Hier darf seit dem 1. Oktober 2012 nur noch mit einer grünen Plakette in der Innenstadt gefahren werden.
Die Idee der Umweltzone mag ja grundsätzlich nicht schlecht sein. Beim Auto hatte man einst angefangen. Konsequent weitergemacht wurde aber seit dem nicht! Wenn die Umweltzonen etwas bringen soll, dann ist nicht der alte Diesel DIE Dreckschleuder allein! Wo bleibt die grüne Plakette für die anderen Emissionserzeuger?
Bleibt es weiter nur bei der grünen Plakette für das Auto, dann ist die Umweltzone ein sinnloses Projekt. Bisher hat es den Autofahrern nur Geld gekostet und den Städten einen kostenintensiven Verwaltungsaufwand beschert. Der Umwelt haben die Zonen nicht wirklich genutzt.
Foto: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Dienstag, den 16. Oktober 2012 um 19:00 Uhr | 6.456 Besuche
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