Mrz29
2012


Die Daimler AG sieht Mercedes-Benz auf einem guten Weg, die Ziele der Wachstumsstrategie 2020 zu erreichen und den Spitzenplatz im Premium-Segment bis zum Ende dieses Jahrzehnts zurückzuerobern.

Mercedes-Benz Werk Kecskemét in Ungarn

Mercedes-Benz Werk Kecskemét in Ungarn

Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, sagte vor Investoren und Analysten anlässlich der Werkseröffnung in Kecskemét, Ungarn: „Mercedes-Benz setzt seine Wachstumsstrategie konsequent weiter um. Bei uns herrscht ein Kampfgeist in der gesamten Organisation, um auch beim Absatzvolumen wieder der führende Hersteller von Premium-Automobilen zu werden. Wir kennen unsere Herausforderungen und wir werden sie bewältigen.“

Nach dem erfolgreichen Jahr 2011, in dem das Geschäftsfeld Rekordwerte beim Absatz, Umsatz und Ergebnis eingefahren hat, ist auch das Jahr 2012 gut angelaufen. Mercedes-Benz Cars steht kurz davor, beim Absatz das beste erste Quartal zu verbuchen, das jemals erreicht worden ist.

Mit der Wachstumsstrategie Mercedes-Benz 2020 will das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars nicht nur die Nummer eins im Premium-Segment bei Marke, Produkten und Profitabilität werden, sondern auch beim Absatz. Zetsche ließ keinen Zweifel daran, dass diese vier Ziele, hinter denen eine Vielzahl von Maßnahmen steht, mit Hochdruck umgesetzt werden.

Bei der Marke werden vor allem die Kernwerte Faszination, Perfektion und Verantwortung weiter gestärkt, die Kundenbasis erweitert und jüngere Kunden angesprochen. Dafür stehen insbesondere die fünf neuen Modelle der neuen Kompaktwagen-Generation, aber auch hochemotionale Fahrzeuge wie der CLS Shooting Brake.

Bei den Produkten wird das Fahrzeugportfolio verjüngt und eine dritte Produktoffensive gestartet – mit insgesamt 10 neuen Derivaten bis zum Jahr 2015, für die es bislang keine Vorgängermodelle gab. Dabei wird zum Beispiel die Oberklasse ausgebaut, in dem das Angebot der S-Klasse durch hochprofitable Derivate von drei auf sechs Modelle ausgeweitet wird.

Mercedes-Benz A-Klasse (W176)

Mercedes-Benz A-Klasse (W176)

Zu den Maßnahmen gehört auch eine weitere Reduzierung der Fahrzeugverbräuche und CO2-Emissionen. „Wir sind überzeugt, dass ‚cool’ und ‚grün’ in unseren Garagen friedlich koexistieren können“, sagte Zetsche. Mercedes-Benz Cars wird den durchschnittlichen CO2-Ausstoß der in der Europäischen Union verkauften Fahrzeuge von heute 150 g/km auf 125 g/km bis zum Jahr 2016 verringern. Die neue A-Klasse startet mit einem Ausstoß von 99 g/km.

Um den Absatz weiter zu steigern, wird das Fahrzeugportfolio sukzessive erweitert und die geografische Aufstellung durch den Ausbau von Vertriebsstrukturen und Produktionskapazitäten vor allem im NAFTA-Raum und in China verbreitert.

Positiv auf den Weg an die Spitze im Premium-Segment wirkt sich aus, dass die Automobilindustrie eine Wachstumsindustrie bleiben wird. Die weltweiten Fahrzeugverkäufe werden den Prognosen zufolge von 60 Millionen Einheiten im Jahr 2011 auf 100 Millionen Einheiten im Jahr 2020 steigen. China ist bereits heute der weltweit größte Absatzmarkt und wird das auch 2020 sein, der Pkw-Markt aber wird sich in diesem Zeitraum verdoppeln. China bleibt deshalb für Mercedes-Benz Cars ein Eckpfeiler der Wachstumsstrategie. Für den zweitwichtigsten Fahrzeugmarkt USA wird im Premium-Segment ein durchschnittlicher Zuwachs von 5,6% jährlich vorausgesagt. Indien wird bis zum Jahr 2020 zum drittgrößten Pkw-Markt aufsteigen.

Unabhängig von dieser Entwicklung sei es die klare Vorgabe, „in diesen Märkten überdurchschnittlich zu wachsen und unsere Wettbewerbsposition weiter zu verbessern“, bekräftigte Zetsche. In diesem Zusammenhang bestätigte er die mittelfristigen Absatzziele der Marke Mercedes-Benz: Im Jahr 2014 sollen weltweit mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge, im Jahr 2015 mehr als 1,6 Millionen (2011: 1.279.100) Fahrzeuge verkauft werden. Die Betonung liege dabei auf dem Wort „mehr“, so Zetsche.

Die Profitabilität wird Mercedes-Benz Cars weiter stärken durch projektbezogene Kooperationen wie zum Beispiel mit Renault/Nissan sowie durch Einsparungen im Rahmen der Modul- und Plattformstrategien und mehr Effizienz in der Wertschöpfungskette. Gleichzeitig erlaubt es die höhere Flexibilität des internationalen Produktionsnetzwerks, zunehmend schneller auf Nachfrageschwankungen zu reagieren.

Durch Einsparungen aus der Modulstrategie und weitere Effizienzmaßnahmen kann das Geschäftsfeld Kostenbelastungen, die sich derzeit in der Automobilindustrie aufgrund steigender Rohstoffpreise und den Investitionen in die CO2-Reduzierung abzeichnen, ausgleichen und die Rentabilitätsziele damit absichern. „Wir nähern uns bei Mercedes-Benz Cars der Ziel-Umsatzrendite von 10 Prozent, die wir von 2013 an nachhaltig erreichen wollen – vorausgesetzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben stabil“, betonte Zetsche.

Wie die Wachstumsstrategie Mercedes-Benz 2020 in der Realität funktioniert, zeigt sich erstmals im Kompaktwagen-Segment. Das neue Werk in Kecskemét ist für Mercedes-Benz Cars die „Idealfabrik“, sie steht im Produktionsverbund mit dem Werk Rastatt und leistet durch die Volumenflexibilität einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit.

Die Profitabilität im Kompaktwagen-Segment wird gegenüber der Vorgänger-Generation zusätzlich verbessert, indem statt zwei künftig fünf Fahrzeuge auf der gleichen Architektur in einer deutlich höheren Stückzahl gefertigt und das Produktionsnetzwerk auf drei Fabriken (Rastatt, Kecskemét und Peking) verteilt wird.

Daimler hatte anlässlich der Eröffnung des Werks für die Produktion der neuen B-Klasse (W246) Investoren und Analysten zu einem Unternehmenstag nach Kecskemét in Ungarn eingeladen.

Daimler hatte anlässlich der Eröffnung des Werks für die Produktion der neuen B-Klasse (W246) Investoren und Analysten zu einem Unternehmenstag nach Kecskemét in Ungarn eingeladen.

Fotos: Daimler AG



Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 29. März 2012 um 15:16 Uhr  |  4.919 Besuche

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