Mai08
2012


Ab März 2012: Daimler AG-Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ mit Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL, smart fortwo electric drive und smart ebike

Seit März 2012: Daimler AG-Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ mit Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL, smart fortwo electric drive und smart ebike

Elektroautos ohne Stromkabel aufladen – wie geht das? Die Daimler AG schickte in diesem Jahr mit einer technisch modifizierten Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL erstmals ein Fahrzeug mit induktiver Ladeoption in den Alltagstest. Das Prinzip: Statt das Fahrzeug per Kabel zu laden genügt es, das mit einer speziellen Ladespule ausgerüstete Elektrofahrzeug über einer Ladespule im Boden zu positionieren, der Ladevorgang startet dann vollautomatisch.

„Wir sind gespannt, wie sich die induktive Ladetechnik im täglichen Einsatz bewährt“, so Prof. Herbert Kohler, Leiter E-Drive & Future Mobility in der Forschung und Vorentwicklung der Daimler AG. „Die Machbarkeit haben wir bereits bewiesen, jetzt können die Erfahrungen im Alltagsbetrieb wichtige Impulse für die weitere Entwicklung geben. Außerdem sind noch einige technische und finanzielle Fragen zu lösen, um die Markttauglichkeit dieser Technologie wirklich bewerten zu können.“

Zum Einsatz kommt das Elektroauto seit März 2012 im Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“, das von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Dr. Peter Ramsauer, Mitglied des Bundestags und Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, eingeweiht wurde. Das Haus soll durch den Einsatz modernster Technologien mehr Elektrizität selbst erwirtschaften als es verbraucht. Dieser überschüssige Strom lässt sich zum Beispiel für das Aufladen von batterie-elektrischen Fahrzeugen verwenden – ganz nach dem Projektmotto „Mein Haus, meine Tankstelle“. Dazu wurde das Gebäude ganzheitlich konzipiert und das Thema Elektromobilität nahtlos integriert. So fügen sich sowohl die induktive als auch die kabelgebundene Ladevorrichtung harmonisch in die Architektur des Hauses ein. Seit März 2012 bewohnt eine 4-köpfige Familie das Haus 15 Monate lang und nutzt in diesem Zeitraum verschiedene Elektrofahrzeuge, um das Zusammenspiel einer neuen Gebäudegeneration mit der Elektromobilität im Alltag zu erleben und zu erfahren.

smart fortwo electric drive

smart fortwo electric drive

Neben der Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL mit induktiver Ladeoption stellt die Daimler AG dem Projekt ab Start der Testphase zwei weitere Elektrofahrzeuge mit batterie-elektrischem Antrieb für rund drei Monate zur Verfügung: den smart fortwo electric drive der zweiten Generation und das smart ebike. Damit steht den Bewohnern eine breite Palette an lokal emissionsfreien Elektrofahrzeugen mit Batterie aus dem Hause Daimler für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke zur Verfügung. Vom Zweisitzer, der optimal auf die Bedürfnisse im urbanen Raum abgestimmt ist, über das 5-sitzige Familienauto mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern bis hin zum Elektrofahrrad, das auch schon ohne Führerschein den Einstieg in die Elektromobilität ermöglicht. Außerdem übernimmt Daimler die Installation der notwendigen Ladeinfrastruktur am Haus. Im Carport wird eine Wallbox für das konduktive Laden mit Kabel und eine in den Boden integrierte und durch eine Platte abgedeckte Ladespule für das induktive Laden bereitgestellt. Alle Fahrzeuge können von der Testfamilie aber auch an öffentlichen Ladestationen oder einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose aufgeladen werden.

Das Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ soll zeigen, dass nachhaltiges Wohnen und Fahren ohne Verzicht auf Lebensqualität möglich ist. Die wissenschaftliche Auswertung der Nutzungsdaten, die im Verlauf des Projekts gesammelt werden, kann außerdem wichtige Erkenntnisse über Kundenwünsche liefern – und aufzeigen, wie Elektrofahrzeuge zukünftig noch nachhaltiger und gleichzeitig komfortabler werden können.

Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL

Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL

Alternativ zum Laden mit Kabel kann die in diesem Projekt eingesetzte Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL induktiv geladen werden. Dabei wird der Ladestrom berührungsfrei durch ein elektromagnetisches Feld übertragen. Sowohl das Fahrzeug als auch der entsprechende Abstellplatz am „Effizienzhaus-Plus“ sind mit entsprechenden Spulen ausgerüstet. Ein spezielles Anzeigesystem unterstützt den Fahrer dabei, sein Fahrzeug optimal über der in den Boden eingelassenen Ladespule zu positionieren, die nur durch eine Abdeckplatte erkennbar ist.

Gemeinsam mit Conductix-Wampfler und Röchling Automotive KG hat Daimler diese Technik bereits in einem Förderprojekt des Bundesumweltministeriums prototypisch umgesetzt und deren Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Im Rahmen des Praxistests soll jetzt die Alltagstauglichkeit der neuen Technologie ausgiebig erprobt werden.

Um das Zusammenspiel von Haus und Fahrzeug auch visuell zu verdeutlichen, wurde exklusiv für das Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ eine Fahrzeug-Sonderedition entworfen, die vom Mercedes-Benz Design Bereich und dem Architekten des „Effizienzhaus-Plus“ – Prof. Werner Sobek – gemeinsam entwickelt wurde. Das Design von Exterieur und Interieur der Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL und des smart fortwo electric drive der zweiten Generation wird – in Anlehnung an das Design und Farbkonzept des Hauses – von Weiß und Naturtönen dominiert. Ein speziell entwickelter Perleffektlack in Platinweiß metallic verleiht den Fahrzeugen eine starke Ausstrahlung und reduziert durch Reflektion die Wärmeeinstrahlung. Der Materialwechsel von Naturtextil wie Wolle, Leinen und Nappaleder bildet darüber hinaus einen attraktiven Kontrast.

Dank des einheitlichen Designs kann sich die Familie auch in den Autos wie zuhause fühlen – das Konzept, Wohnen und Fahren komfortabel und nachhaltig miteinander zu verbinden, wird dadurch auch visuell und emotional umgesetzt.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hatte im Rahmen der Bau- und der Elektromobilitäts-forschung in der Fasanenstraße 87 in Berlin-Charlottenburg ein rund 130 qm großes Einfamilienhaus gebaut, das doppelt so viel Energie produziert, wie es verbraucht. Mit diesem bewohnbaren Prototyp soll demonstriert werden, dass es für eine Familie möglich ist, die vom Haus produzierte Energie auch für ihre Mobilität zu nutzen. Hierfür stellen neben Mercedes-Benz weitere vier deutsche Automobilhersteller der Testfamilie jeweils für drei Monate Elektrofahrzeuge zur Verfügung.

Das Modellprojekt in Berlin kombiniert bereits am Markt befindliche innovative Entwicklungen aus der Bau- und Fahrzeugtechnik und ist mit modernster Photovoltaik- und Energiemanagementtechnik ausgerüstet. Das Projekt ist vollständig recyclebar. Neben seiner Funktion als „Schaufenster“ für gemeinschaftliche innovative Entwicklung von Bau- und Fahrzeugtechnik ist es auch Testlabor für modernes Energiemanagement. Das Effizienzhaus-Plus wird intensiv wissenschaftlich begleitet. Die gewonnenen Forschungsergebnisse werden für die breitenwirksame Errichtung solcher innovativer Gebäude und für die Weiterentwicklung von technischen Systemen zur Verfügung gestellt.

Ab März 2012 wird dann die in einem öffentlichen Bewerbungsverfahren ermittelte Familie für 15 Monate das Haus bewohnen. Durch das Leben der Testfamilie werden auch die Schnittstellen zwischen Mensch und Technik betrachtet sowie vielfältige Forschungsaufgaben am Haus durchgeführt.

Seit März bewohnt eine Familie für 15 Monate das Effizienzhaus-Plus. Durch das Leben der Testfamilie werden auch die Schnittstellen zwischen Mensch und Technik betrachtet sowie vielfältige Forschungsaufgaben am Haus durchgeführt.

Weitere Informationen zum Projekt Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ finden Sie im Internet unter: www.bmvbs.de/effizienzhausplus.

Fotos: Daimler AG



Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Dienstag, den 08. Mai 2012 um 15:57 Uhr  |  4.472 Besuche

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