2020
Seit einigen Jahren ist ein Mercedes-Benz Econic als Drehleiterfahrzeug bei der Feuerwehr im dänischen Haderslev im Einsatz. Bei einer Übung zeigte der Special Truck mit Leiteraufbau, was er kann. Seine entscheidenden Pluspunkte: Ergonomie, Aufbaufreundlichkeit, niedrige Bauhöhe, Motor und Getriebe.
Seine Nachbarn kennen das schon: Eben noch steht Jens Fredskild entspannt in der Schlange des Supermarkts und unterhält sich – dann lässt er seine Einkäufe einfach stehen, stürmt aus dem Laden und springt ins Auto. Alarm! Der Beeper, den der 38-jährige Teilzeitfeuerwehrmann während der Bereitschaft bei sich trägt, hat sich gemeldet. Nur Augenblicke später erreicht der gelernte Erzieher die Feuerwache des Städtchens Haderslev und wirft sich in Montur. Jede Bewegung ist Routine, jeder Handgriff sitzt. Im Zweifel können Sekunden Leben retten. In der Halle zählt eine große Stoppuhr die Zeit. Maximal fünf Minuten, nachdem der Alarm ausgelöst wurde, müssen die Löschzüge abmarschbereit sein. So steht es im Vertrag zwischen der Kommune und Falck, dem privaten Betreiber der Feuerwache.
„Diese Wache ist im Schnitt jedoch schon nach 3:30 Minuten abmarschbereit“, bemerkt die Leiterin Charlotte Starostka, die noch sieben weitere Falck-Wachen in der Umgebung führt, nicht ohne Stolz. Das ist ein Bestwert im Vergleich zu den anderen dänischen Feuerwachen, die mit Teilzeitkräften in Bereitschaft arbeiten.
Auch Feuerwehrmann Karsten Højland hat auf der Arbeitsstelle alles stehen- und liegenlassen. Sein Arbeitgeber weiß Bescheid und ist auf seinen Nebenjob eingestellt. Højland und Fredskild schnappen sich ihre Helme und steigen in ihr Drehleiterfahrzeug mit Stern. Der Countdown ist erst bei 3:25 Minuten angelangt. Die Garagentore öffnen sich: tatü, tata!
Der Mercedes-Benz Econic mit Drehleiteraufbau von Metz für die Feuerwehr im dänischen Haderslev war 2015 eines der ersten Fahrzeuge dieser Art, die in Europa ausgeliefert worden sind.
„Es gibt kein besseres Basisfahrzeug für eine Drehleiter als den Econic“, sagt Karsten Højland. „Die niedrige Bauhöhe lässt Platz für die mächtige Drehleiter über dem Dach. Das Low-Entry-Konzept gewährleistet einen niedrigen Einstieg. Das geht schnell und bequem. Und der geräumige Innenraum hat Platz für zwei Feuerwehrleute plus Ausrüstung.“ Auch Jens Fredskild, der heute am Steuer sitzt, ist Econic- Fan: „Die neuen Euro VI-Motoren bieten bei niedriger Drehzahl ein hohes Drehmoment, sodass wir schnell vom Fleck kommen. Zusammen mit dem vollautomatisierten Allison-Getriebe erzeugen sie genau die Fahrdynamik, die wir im Notfall brauchen.“
An zwei Orten zeigten Højland und Fredskild den Mercedes-Benz Econic und den Drehleiteraufbau von Metz bei einer Übung. Die erste Station war ein alter Getreidesilo am Haderslev Fjord, der zu einer Kletterwand umgebaut wurde. Es dauerte nur wenige Minuten, und die Leiter ist auf die passende Höhe ausgefahren. Sie lässt sich sowohl von einem Steuerungssitz auf dem Chassis als auch vom Korb aus bedienen. „Metz ist seit Jahrzehnten der Mercedes unter den Drehleitern“, sagte Karsten Højland. „Alles ist Qualitätsarbeit und funktioniert auf Knopfdruck.“
Højland betätigt einen Schalter, und das System packt die Leiter in kurzer Zeit automatisch zusammen. Das Team ist abfahrbereit und macht sich auf den Weg zum Torv. Das ist der kleine Marktplatz gegenüber dem Dom mitten in der verwinkelten Altstadt. „Durch den kompakten Radstand ist der Econic extrem wendig“, sagt Jens Fredskild, während er den Lkw zügig durch die engen Gassen steuert. „Zusammen mit der guten Rundumsicht ist man in der Stadt einfach sicherer unterwegs als in einem herkömmlichen Lkw.“
Auf dem Marktplatz angekommen, macht sich ein weiteres Plus der Allison-Vollautomatik bemerkbar: Zusammen mit der Rückfahrkamera erleichtert sie zügiges und genaues Rangieren. Souverän bringen die beiden Feuerwehrleute den Econic zwischen Verkehrsschildern, Parkbänken und exponierten Anbauten auf dem Torv in Position und fahren die Drehleiter auf 30 Meter aus. Ein majestätischer Blick erö?net sich. In dieser Höhe ließe sich auch ein Brand in den größten Gebäuden der Kommune wirkungsvoll bekämpfen.
„Allerdings setzen wir die Drehleiter nicht nur bei Bränden und Höhenrettungen ein“, erzählt Stationsleiterin Charlotte Starostka nach der erfolgreich abgeschlossenen Übung. „Bei Nacht rückt sie oft gleich im ersten Abmarsch mit aus, wenn wir zum Beispiel zu einem Unfall auf der Autobahn gerufen werden. Wir können dann von oben den Einsatzort komplett ausleuchten und den Helfern so die Arbeit erleichtern.“
Weitere Informationen zu Feuerwehrfahrzeugen von Mercedes-Benz finden Sie hier.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Freitag, den 05. Juni 2020 um 00:05 Uhr | 2.310 Besuche
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