2019
Der Winter nährt sich so langsam dem Ende, die Tagestemperaturen erreichen wieder zweistellige Pluswerte und die dunklen Stunden ziehen sich in den Abend- und Nachtbereich zurück – der Frühling kündigt sich an. Für viele ein Grund, über ein Cabrio nachzudenken – natürlich am liebsten ein Offener mit Stern. Und tatsächlich bietet der Gebrauchtwagenmarkt hier eine Menge Angebote: Schaut man mal 20 bis 25 Jahre zurück, gab es bei Mercedes gerade die erste große Modelloffensive. Diese bescherte uns auch einen kleinen SL, genannt SLK. Dieser kam 1996 in der ersten Generation auf dem Markt (R170) und galt als kleiner Bruder des erfolgreichen und tradionsbehafteten SL (R129). Dazu kam 1992 das E-Klasse Cabriolet (A124) als fünfte Version der mega-erfolgreichen Mittelkassebaureihe 124 auf den Markt, das dann fünf Jahre später durch den CLK (C208) abgelöst wurde.
Aber egal, ob man sich einen reinen Sommerflitzer mit Softtop oder – dank des Variodachs, also des Metall-Klappverdecks – einen Ganzjahreswagen sucht, die Zeiten stehen dank einer Vielzahl von Modellen aus allen Preisregionen sehr gut. Und wer beim Verkauf seines alten Ganzjahreswagen Hilfe braucht, um problemlos eine freie Garage für einen schicken „Oben-Ohne“-Flitzer haben möchte, der bekommt im Internet bei zahlreichen Ankaufportalen wie z.B. 123 Autoankauf professionelle Unterstützung.
Preislich ist wirklich für jeden was dabei. Erste SLK-Modelle (1996 bis zur Modellpflege 2000) sind bereits für unter 5000 EUR zu haben, es gibt sogar Angebote um 2000 EUR – da sollte man aber genau hinschauen. Deutlich robuster wurde der R170 mit der Modellpflege im Jahr 2000 (zu erkennen an der kompletten Lackierung in Wagenfarbe und dem Blinkerspiegel), dafür muss man hier auch etwas tiefer in die Tasche greifen – 6000 bis 8.000 EUR sind hier für gute, gepflegte Modelle durchaus realistisch. Auf ähnlichem Preisniveau liegen die ersten Jahrgänge der zweiten SLK-Generation R171 (zu erkennen an der SLR-Schnauze, Modellstart 2004). Für die aktuelle Generation (R172 – 2011, heißt seit der Modellpflege 2016 SLC) liegen die Preise für die ersten Modelljahre noch um die 20.000 EUR.
Den großen Bruder, den SL, gab es bis 2001 mit dem Softtop (das Hardtop war als Dach zum Aufsetzen (fast immer) Teil der Serienausstattung), mit Einführung des R230 dann auch mit Klappdach. Auch die aktuelle Generation R231 hat ein festes Dach. Der Nachfolger R232, der wohl 2021 als reines AMG-Modell auf den Markt kommen wird, wird wieder eine Stoffmütze erhalten. Preislich ist die Talsohle beim R129 (1989 bis 2001) schon längst durchschritten, gute und günstige Angebote gibt es zwar immer wieder mal noch – aber man muss da schon mit Geduld (und Glück) auf die Suche gehen. Gefragt sind momentan unverbastelte Modelle aus den ersten sechs Produktionsjahren, also bis zur ersten Modellpflege 1995. Modelle der letzten Jahre um die Jahretausendwende liegen preislich oft schon um oder über 20.000 bis 25.000 EUR. Deutlich günstiger bekommt man das Nachfolgemodell, den R230, wenn man sich auf die erste Generation begrenzt. Aber gerade die erste Modelle (2001 bis 2002), die man schon für 10.000 EUR findet, sind oft technisch sehr anfällig, vor allem das Fahrwerk ist hier ein wahres Groschengrab.
Zu beachten ist, dass SLK und SL Zweisitzer sind. Der SL hat zwar eine Notbank (wenn verbaut), aber sitzen kann man hier eigentlich nicht. Wer also einen Viersitzer mit Freiluftfeeling sucht, der sollte sich die Modelle aus E-Klasse und CLK anschauen. Die bereits angesprochenen E-Klasse Cabrios der Baureihe 124 sind inzwischen ware Raritäten und schwer zu finden. Es gibt Angebote um 10.000 EUR – leider oft verbastelt. Deutlich günstiger sind die Cabriolet-Modelle des Nachfolgers (CLK Baureihe 208) – hier liegt man in ähnlichen Regionen wie ersten SLK. Wer Mut zum Risiko hat, findet hier schon Modelle um 2000 EUR. Leider sind hier gerade die erste Modelle oft mit massiven Rostproblemen behaftet – also Augen auf beim Autokauf. Deutlich zuverlässiger wirkt da die zweite CLK-Generation (C/A209, 2002). Ein schickes Cabrio, zuverlässige Technik für unter 10.000 EUR (für die ersten Modelljahre, bei neueren Modellen geht der Preis dann schnell nach oben). Der Nachfolger (Baureihe 207, 2009 bis 2017) hieß dann wieder E-Klasse Coupé bzw. E-Klasse Cabriolet.
Was gibt es noch ohne Dach mit Stern? Zu erwähnen ist da noch das G-Klasse Cabrio, welches bis 2012 angeboten wurde. Preislich aber in Regionen, die alles andere als ein Schnäppchen sind. Und einer sollte nicht unerwähnt bleiben, der smart. Diesen gibt es seit 2002 auch als Cabrio. Zu empfehlen ist hier vor allem die zweite Generation (W451), da hier so ziemlich alle Problemchen des ersten smart ausgemerzt wurden. Und noch ein Tipp für Neuwagenfans: smart verkauft aktuell die letzten Modelle mit Verbrennungsmotor, ab 1.1.2020 wird der smart nur noch mit Elektroantrieb zu haben sein.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Donnerstag, den 14. Februar 2019 um 10:25 Uhr | 3.971 Besuche
Abgelegt unter Baureihen
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