2019
Im vergangenen Jahr gab es auf Deutschlands Autobahnen so viele Blechlawinen wie nie zuvor: Mehr als 2.000 Staus pro Tag hat der ADAC im Schnitt gezählt. In Summe kam der Verkehrsclub auf rund 745.000 Staus – und damit auf ein Plus von drei Prozent im Vergleich zu 2017. Die gemeldeten Staulängen wuchsen um rund fünf Prozent und summierten sich auf etwa 1,5 Millionen Kilometer – „eine Blechschlange, die etwa 38 Mal um die Erde reichen würde“, wie der ADAC mitteilte. Immerhin blieb die Zeit, in der die Räder stillstanden, mit rund 459.000 Stunden auf Vorjahresniveau.
Für die Zunahme an Staus nannte der ADAC zwei Gründe: Zum einen sei die sogenannte Kfz-Fahrleistung um 0,4 Prozent gestiegen – also die Strecke, die jedes Auto pro Jahr zurücklegt. Das klingt erstmal wenig. Doch laut Kraftfahrt-Bundesamt waren bereits vor einem Jahr knapp 64 Millionen Autos in Deutschland gemeldet, Tendenz steigend. Wenn jedes im Schnitt auch nur einige Kilometer mehr gefahren wird, wird es auf den Straßen automatisch enger. Zum anderen kommt hinzu, dass es im vergangenen Jahr auf den Autobahnen rund drei Prozent mehr Baustellen gab.
Gut ein Drittel, nämlich 35 Prozent, aller Staus mit einer Gesamtlänge von 486.000 Kilometern entfielen 2018 auf Deutschland bevölkerungsreichstes Bundesland Nordrhein-Westfalen. Mit weitem Abstand dahinter folgten ebenfalls wie in den Vorjahren Bayern mit 17 Prozent und Baden-Württemberg mit 11 Prozent der Staus. Damit entfallen gut zwei Drittel der Problemfälle auf nur drei Regionen.
Am häufigsten staute es sich übrigens inzwischen aMitte der Woche – die Differenz zu den anderen Werktagen mit Ausnahme des Montags ist jedoch klein. Der staureichste Tag des Jahres 2018 war aber ein Donnerstag: An jenem 28. Juni kam zum Berufsverkehr noch der Reiseverkehr hinzu, weil in drei Bundesländern die Schulferien begonnen hatten. Folge: Staus auf 13.000 Kilometern Länge.
Für seine Berechnung wertete der ADAC anonymisierte Geschwindigkeits- und Positionsdaten von rund 260.000 Fahrzeugen aus, die zum Beispiel von Flotten großer Speditionen oder Navigationsgeräten stammen. Auch Angaben von Polizei und Staumeldern floßen mit ein.
Quelle: adac.de
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Sonntag, den 20. Januar 2019 um 00:05 Uhr | 2.581 Besuche
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