2016
Das Ende der Sommerpause beginnt für Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ganz bitter. Er wird strafversetzt, weil Teile seines Motors ausgetauscht werden. Dass Mercedes ausgerechnet in Spa am Silberpfeil rumschraubt, könnte indes ein gut getimter Kniff sein.
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton kommt beim Großen Preis von Belgien am kommenden Sonntag mit einem großen Handicap aus der Sommerpause. Am Silberpfeil des Engländers werden einige Motorteile ausgetauscht, Hamilton wird daher eine empfindliche Startplatz-Strafe kassieren und wohl vom Ende des Feldes starten. Das bestätigte das Weltmeisterteam einen Tag vor den freien Trainings in Spa. Für seinen deutschen Teamrivalen Nico Rosberg eröffnet sich damit die große Chance zum Comeback im Titelkampf. Der WM-Zweite liegt derzeit 19 Punkte hinter Hamilton, der sechs der vergangenen sieben Rennen gewonnen hat.
„Ich werde alles tun, um den Schaden, den diese Strafe anrichtet, zu minimieren“, sagte Hamilton: „Hier zu gewinnen, dürfte nun aber sehr schwierig werden.“ Der 31-Jährige hatte keine Wahl, früher oder später musste er die Strafe verbüßen. Aufgrund einiger technischer Schäden im Frühjahr verwendete Hamilton zuletzt bereits den fünften Turbolader und die fünfte MGU-H zur Energierückgewinnung. Mehr sind in einem Jahr nicht erlaubt, ab der sechsten Einheit gibt es empfindliche Strafen. Mercedes kann allerdings, wie nun geschehen, durch den Zeitpunkt des Motorenwechsels auch den Zeitpunkt der Strafe beeinflussen.
Auf einer Highspeed-Strecke wie Spa bieten sich für Lewis Hamilton im überlegenen Mercedes allerdings viele Überholmöglichkeiten. Selbst vom Ende des Feldes ist er daher am Sonntag ein Kandidat für das Podium. Wahrscheinlich ist zudem ein weiterer Kniff: Mercedes könnte jeweils gleich zwei neue Motorenkomponenten (Turbolader und MGU-H) zum Einsatz bringen. Dadurch würde Hamilton bei dem einen Rennen zwar statt um 15 Plätze gleich bis ans Ende des Feldes versetzt werden. Dafür bliebe er von weiteren Startplatz-Strafen in dieser Saison aber wohl verschont.
Foto: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 25. August 2016 um 17:51 Uhr | 3.262 Besuche
Abgelegt unter Formel 1
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25. August 2016 um 18:58
Wird also ein spannendes Rennen – leider einer der letzten verbliebenen, echten Rennstrecken in der Formel-1. – und nicht einer von diesen langweiligen Retorten-Rennstrecken von Ernie Eckelsteins Busenfreund Hermann Tilke.
Aber zurück zu Lewis. Dass er in der Tat Chancen aufs Treppchen hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Und durch seinen bekannten Strafplatz am Ende des Feldes hat er noch einen Vorteil. Im Grunde kann er sich das Qualifying sparen – oder mit alten Reifen nur einige Runden drehen – und sich so frische Reifen fürs Rennen aufsparen. Hoffen wir nur, dass es am Wochenende in den Ardennen nicht regnet …