2015
Statistik ist langweilig? Jedenfalls nicht für smart, denn bei neu zugelassenen Elektro-Pkw in Deutschland steht Jahr für Jahr der gleiche Name auf Platz 1: smart fortwo electric drive. Damit feiert der batterieelektrische Zweisitzer einen Hattrick – zum dritten Mal in Folge verweist er sämtliche Konkurrenten mit vollelektrischem Antrieb (ohne Range Extender) auf die Ränge. 2014 kommt er auf 1.665 Neuzulassungen. Und nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ist der e-smart mit über 4.700 Neuzulassungen seit der ersten Generation 2007 das mit Abstand erfolgreichste Elektro-Auto in Deutschland überhaupt. Auch bei den Mitarbeitern der Daimler AG erfreut er sich großer Beliebtheit: Über 1,5 Millionen emissionsfreie Kilometer haben diese im Rahmen des Elektromobilitätsprojektes „charge@work“ zurückgelegt.
Seit 2012 ist die dritte Generation des smart fortwo electric drive am Markt und überzeugt die Kunden in Großstädten rund um den Globus. Mittlerweile ist er in 19 Ländern erhältlich, aktueller Neuzugang ist Norwegen. Warum aber ist der e-smart so erfolgreich? Klar ist: Kein anderes Elektroauto ist so ausgereift. Und als E-Version spielt der wendige Zweisitzer seine typischen Stärken für den urbanen Raum besonders gut aus.
Richtig grün sind E-Autos natürlich, wenn sie mit grünem Strom betrieben werden. Daimler setzt seit 2012 mit einem Pilotprojekt Zeichen: Eine eigene Windkraftanlage liefert regenerativ erzeugten Strom. Durch die Investition ist sichergestellt, dass alle smart fortwo electric drive der aktuellen Generation in Deutschland komplett emissionsfrei fahren. Neben der Umweltverträglichkeit punktet der e-smart auch beim Fahrspaß. Von 0 auf 60 km/h sprintet er in 4,8 Sekunden, 55 kW Spitzenleistung und 130 Nm Drehmoment sorgen für einen kraftvollen Start an der Ampel. Und seine Reichweite von 145 Kilometern bringt ihn bei Bedarf auch deutlich über die Stadtgrenzen hinaus. So kommt man mit dem smart fortwo electric drive etwa von Ulm nach Stuttgart – und kann dort schnell und bequem für die Rückfahrt laden.
Stuttgarts dichtes Netz öffentlicher Ladesäulen kommt nicht von ungefähr, schließlich ist hier die größte rein elektrische Carsharing-Flotte Deutschlands zu Hause: mit 500 smart fortwo electric drive. Aktuell fahren bei car2go rund 13.000 Fahrzeuge in 29 Standorten in Europa und Nordamerika – 1.300 davon mit batterieelektrischem Antrieb. Rein elektrische Flotten bieten Stuttgart, Amsterdam in den Niederlanden und San Diego in den USA. In diesen drei Städten haben die car2go-Kunden bereits über 18 Millionen Kilometer elektrisch zurückgelegt.
Emissionsfrei fahren und während der Arbeitszeit Strom tanken – dieses Konzept findet großen Anklang bei den Mitarbeitern der Daimler AG. Seit Projektstart von charge@work im Oktober 2013 sind diese privat bereits über 1,5 Millionen Kilometer weit gefahren, anders gesagt: etwa 40 Mal um die Erde. Im Rahmen von charge@work können Mitarbeiter online einen von 220 smart fortwo electric drive privat mieten, flexibel vom Wochenende über eine wochen- und monatsweise Miete bis hin zu einer Langzeitmiete von maximal einem Jahr. Von Projektbeginn bis Januar 2015 haben gut 1.000 Mitarbeiter insgesamt mehr als 2.000 Fahrzeuge gebucht.
Ein Grund für den Erfolg liegt im ureigenen Konzept: charge@work ermöglicht elektrische Mobilität auch für diejenigen, die zuhause keine Garage haben, in der sie laden können. Daimler bietet Parkplätze mit Ladeinfrastruktur für den privaten oder dienstlichen Gebrauch; neun Daimler-Standorte sind bereits „am Netz“: Stuttgart-Möhringen und -Untertürkheim, Böblingen, Sindelfingen, Esslingen-Mettingen, Wiesensteig, Gernsbach, Fellbach- Schmiden und Berlin-Ludwigsfelde. Insgesamt wurden rund 220.000 (218.542,47) kWh Strom getankt. Damit könnte man umgerechnet rund fünfzehn Millionen Tassen Kaffee kochen. Und so einfach wie Kaffee kochen funktioniert auch das Laden bei charge@work: abstellen, anschließen und während der Arbeitszeit mit Strom betanken. Die Authentifizierung per Ladekarte oder SMS entfällt – das Fahrzeug autorisiert sich komfortabel selbst, ganz ohne Nutzerinteraktion. Wer die optionale Schnellladefunktion mit 22-kW-Bordlader gewählt hat, lädt in unter einer Stunde. Mit Standard-Bordlader dauert es etwa sechs Stunden – der smart steht am Ende des Arbeitstags also wieder voll im Saft.
Im Rahmen von charge@work arbeitet die Daimler AG eng zusammen mit den Partnern Fraunhofer IAO-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart. Im Fokus des gemeinsamen Projektes steht die Frage, welche Anforderungen die komplexen Nutzungsmodalitäten an das Energiemanagement und die verteilte Intelligenz der Ladestationen stellen. Die große Fahrzeugflotte und die unterschiedlichen Nutzungsmodalitäten ermöglichen, dass eine breite Datenbasis generiert werden kann, auf deren Grundlage die Projektpartner Verbesserungspotenziale aufzeigen und Ideen für die Optimierung von Nutzungskonzept und Ladeinfrastruktur entwickeln.
Das Projekt charge@work ist eines von rund 40 Projekten im Schaufenster Elektromobilität „LivingLab BWe mobil“, das bis Ende 2015 läuft und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert wird. Mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und der Region Stuttgart erforschen mehr als 100 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand im baden-württembergischen Schaufenster „LivingLab BWe mobil“ Elektromobilität in der Praxis. Die Daimler AG ist an zehn dieser Schaufensterprojekte beteiligt. Die Bundesregierung hat 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund Fördermittel in Höhe von 180 Mio. € für das Schaufensterprogramm bereit. Die groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben erproben Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Montag, den 13. April 2015 um 18:08 Uhr | 3.624 Besuche
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