2012
Am heutigen 26. April wird ein neues Kapitel der urbanen Mobilität in der deutschen Hauptstadt eingeläutet: Das Daimler-Tochterunternehmen car2go nimmt im Rahmen eines gemeinsam mit dem Autovermieter Europcar betriebenen Joint Venture Unternehmens den Betrieb seiner weltweit größten Flotte auf. 1.000 smart fortwo Fahrzeuge stehen in einem rund 250 km² großen Geschäftsgebiet den Berliner Bürgerinnen und Bürgern rund um die Uhr zur Verfügung und können nach einmaliger Registrierung jederzeit angemietet und auf allen öffentlichen Parkflächen innerhalb des Geschäftsgebietes wieder abgestellt werden.
Dass dieses Angebot auf großes Interesse stößt, machen die bereits rund 2.000 zukünftigen Nutzer deutlich, die sich schon vor dem Start für car2go registrieren ließen. Verknüpft mit dem Start von car2go in Berlin sind auch die erste eigene car2go App für Smartphones sowie die Einführung des sogenannten Eco-Scores in allen Fahrzeugen der weltweit operierenden car2go Flotte. Über diese Zusatzinformation im bordeigenen Touchscreen-Display erhalten die Fahrerinnen und Fahrer Auskunft über die Umweltverträglichkeit ihrer Fahrweise.
Der Start von car2go erfolgt zunächst mit 1.000 konventionell angetriebenen smart fortwo Fahrzeugen der „car2go edition“. Die mit Start-Stopp-Automatik, Klimaanlage und Navigationssystem ausgestatteten Fahrzeuge können von registrierten Kunden in einem ca. 250 km² großen Geschäftsgebiet angemietet und nach beliebig langer Nutzung auf allen öffentlichen Parkflächen abgestellt werden. Die Ausdehnung des Geschäftsgebietes umfasst den S-Bahn-Ring, angrenzende Bezirke, die Zentren von Spandau und Köpenick sowie die großen Wohngebiete Marzahn, Hellersdorf, Lichtenrade und das Märkische Viertel.
Für die Kunden entstehen neben einer einmaligen Registrierungsgebühr in Höhe von 9,90 Euro nur die reinen Nutzungskosten. Schnellentschlossene können sich noch bis Ende April im car2go Shop in der Rosa-Luxemburg-Straße 2 in Berlin-Mitte kostenlos registrieren lassen.
Steuern, Versicherung, Kraftstoff- und Parkkosten sowie die ersten 20 Kilometer sind bereits im Mietpreis von 29 Cent pro Minute enthalten. Wird das car2go z.B. für Zwischenstopps geparkt, reduziert sich dieser Preis auf 0,09 Euro je Parkminute. Für die stunden- und tageweise Nutzung gelten vergünstigte Raten: Eine Stunde car2go Nutzung kostet 12,90 Euro, pro Tag (24 Stunden) sind es 39 Euro. Für die ersten Probefahrten erhalten alle Neukunden zudem 30 Freiminuten.
Betrieben wird car2go an der Spree in bewährter Weise durch ein von car2go und Europcar gegründetes Gemeinschaftsunternehmen, der car2go Deutschland GmbH, in das Europas führender Autovermieter neben seiner umfangreichen Expertise hinsichtlich Flottensteuerung und Logistik auch sein Stationsnetzwerk einbringt. Ab Mitte Mai können sich car2go Kunden auch in mehreren der Berliner Europcar-Filialen beraten und registrieren lassen. Gleichzeitig mit der Anmeldung für car2go erhalten die Kunden zudem auch die kostenlose Europcar-Partnerkarte. Dadurch können sie bei Bedarf die gesamte Europcar-Flotte zu besonders günstigen Konditionen nutzen und dabei erhalten 15 Prozent Rabatt auf die jeweils beste verfügbare Tagesrate.
“Ich freue mich, dass car2go nun auch in Berlin zum Einsatz kommt und die Berlinerinnen und Berliner noch mobiler macht. car2go ist ein neues Mobilitätsangebot, dass das bestehende gute und flexible Verkehrsangebot in Berlin mit seinem hervorragenden ÖPNV und dem wachsenden Radverkehr ausgezeichnet ergänzt. Ich bin gespannt auf die Erfahrungen, die wir zusammen machen werden”, sagt Michael Müller, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt.
Die Einbindung von car2go in ein multimodales Gesamtkonzept soll bereits kurz nach dem Marktstart in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB), den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und weiteren Partnern erfolgen. Die geplanten Kooperationsmöglichkeiten reichen dabei von gemeinsamen Informations- und Vertriebsaktionen – z.B. in Form einer Registrierungsmöglichkeit für car2go in ausgewählten BVG Kundencentern – über spezielle Rabatte für BVG-Kunden bis hin zur Errichtung intelligent vernetzter Auskunfts- und Bezahlsysteme.
Doch nicht nur durch die multi-modale Vernetzung eröffnet car2go einen Blick in die Zukunft. Parallel zum Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur sollen die 1.000 konventionellen car2go in den kommenden Jahren schrittweise durch Elektrofahrzeuge ergänzt und/oder ersetzt werden. Für Testzwecke ist sogar schon im laufenden Jahr geplant, erste Elektrofahrzeuge in die Flotte zu integrieren. 2013 werden dann die ersten 300 smart fortwo electric drive im regulären Betrieb vorhanden sein. Der Minutenpreis wird für zukünftiges elektromobiles Fahren mit car2go nicht höher sein als für die Benzinfahrzeuge.
Zum Start in Berlin wird, zunächst für das Apple iPhone, erstmals eine eigene car2go App erhältlich sein. Bislang wurden von car2go an einer offenen Schnittstelle die Fahrzeugdaten zur Verfügung gestellt, so dass unabhängige Entwickler diese in ihre Programme integrieren konnten. Ein eigenes Programm bietet jedoch viele zusätzliche Möglichkeiten der künftigen Weiterentwicklung sowie der Verknüpfung mit anderen Angeboten.
Eine weitere Neuerung feiert bei car2go ebenfalls mit dem Start in Berlin ihre Weltpremiere: Zukünftig können die Nutzer auf dem bordeigenen Touchscreendisplay ihr Fahrverhalten nachvollziehen. Ein sogenannter Eco-Score errechnet aus den drei Komponenten Beschleunigung, gleichmäßige Fahrweise und Ausrollen die Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch sowie den Schadstoffausstoß. Ein Punktwert zwischen 0 und 100 gibt an, wie umweltverträglich der Fahrer fährt. Zur Visualisierung wachsen oder schrumpfen, je nach Fahrverhalten, drei Bäume in der Displayanzeige – je größer der Baum und je höher der Eco-Score, desto besser für die Umwelt. Während in einer ersten Phase der Eco-Score der reinen Information dient, ist es denkbar, zu einem späteren Zeitpunkt eine besonders umweltfreundliche Fahrweise zu belohnen, z.B. in Form von Freiminuten.
Anfang der Woche hat bereits die Konkurrenz auf den neuen Mitbewerber reagiert: DriveNow, das Car-Sharing-Angebot von BMW i, MINI und SIXT hat angekündigt, sein Geschäftsgebiet in Berlin von 90 auf 120 km² auszuweiten, ist damit aber nicht einmal halb so groß, wie das Geschäftsgebiet von car2go. Es umfasst jetzt den Bereich innerhalb des S-Bahn-Rings plus einige Stadteile außerhalb des Rings. Außerdem wird die MINI-Flotte in Berlin von aktuell 350 auf 500 Fahrzeuge erweitert.
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Donnerstag, den 26. April 2012 um 11:04 Uhr | 6.791 Besuche
Abgelegt unter car2go
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26. April 2012 um 14:47
Oh mann, was einige für Blogs alles als „Redakteure“ beschäftigen. iphone-ticker.de (wohl sehr BMW-freundlich) hat hier einfach mal den Vogel abgeschossen: Ihr „Redakteur“ hat die beiden Karten der Geschäftsgebiete 1:1 übereinandergelegt (kein Scherz) und kommt zu der Erkenntnis, dass die beiden Geschäftsgebiete von car2go (250 qkm) und DriveNow (120 qkm) ja gleich groß sind und es nur geringe Abweichungen gibt:
http://www.iphone-ticker.de/wp-content/uploads/2012/04/ggbig.jpg
Der Typ sollte mal besser wieder den Kaffee kochen gehen.
Ich hab mir nun mal die schnelle Mühe gemacht und die beiden Karten korrekt übereinandergelegt (hatte leider kein Photoshop zur Hand, daher sieht es alles sehr bastelmäßig aus):
http://goo.gl/kwHvV
26. April 2012 um 21:51
Ja so ist das manchmal: mitten beim zocken am PC kommt der Chef und der „Redakteur“ soll schnell mal was schreiben. Da war nicht die Rede, dass es gut, informativ, geschweige denn sachlich richtig sein soll. Das Ergebnis ist dann so sowas!